Hallo Otto,
gefällt mir auch dieses Spiel mit dem "Gedankenstrich."
Der Theorie nach hat der Gedankenstrich im Gegensatz zum Bindestrich eine trennende Funktion. Er ermöglich Gegenüberstellungen oder verdeutlicht Pausen und Einschübe im Satzgefüge.
Was nun deinen Text konstruktiv betrachtet anbelangt, erscheint mir der Einstieg zwar lyrisch ansprechend, aber inhaltlich nicht ganz treffend, denn nicht "immer" beginnt "es" mit einem Gedankenstrich. Vieles beginnt einfach mit einem Wort (Am Anfang war das Wort etc.).
"Einschub zwischen zwei Leeren"
lese ich als Parathese, aber warum zwischen "zwei Leeren." Leer wären eher Leerzeichen, Gedankenstriche sind Pausenzeichen, die eher hervorhebend eingesetzt werden.
"Ich nenne es die Kosmologie des Leidens"
ein wenig hochgegriffen, Satzeinschübe mögen wichtig sein, aber gleich von kosmischer Bedeutung? Warum nur Leidvolles dort stehen soll, weiß vermutlich aber nur der Autor.
Natürlich gehört es zum lyrischen Handwerk ein wenig zu überhöhen und fantasievoll auszuschmücken, mir ist hier aber etwas zu einseitig und dramatisierend, denn Satzzeichen können einem schon hin und wieder auf die Nerven gehen, aber erblindet ist noch keiner daran.
Ich hoffe, du nimmst mir meine etwas "überhöhte" Kommentierung nicht übel.
LG
Manfred