Sommerfreuden?

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Rhea_Gift

Mitglied
Sommerfreuden?

Weggewischt der Ascheregen
sonnengelb der Tag, verwegen
steht im Blau das pralle Leben
Liebste schon im Reigen schweben

Nur die Pusteln auf der Haut
warnen noch vor all zu laut
jubilierend Sommerfreuden -
gern möcht' ich den Tag vergäuden

wälzend mich im Wiesengrün
rot und juckendes Erblühn
mahnt mich jedoch prickelnd grell
dass noch Grau droht hinterm hell

strahlend Himmel - man sagt gar
schützend legt es wunderbar
sich vor uns're löchrig Schicht -
mich so recht beruhigt's nicht

platzt die Welt doch aus dem Mieder
bebend, glühend, auf und nieder
schwellend, regnend Totgeburt -
billig mit Natur gehurt

schlägt sie rächend nun zurück
kurz wird sein das Sommerglück
wenn nicht Ehr' wir endlich zoll'n
ihr, denn teuer kommt das Groll'n

blutend Schöpfung uns zu steh'n -
Regenbogenträume weh'n
blassend schon im Zukunftsblick -
noch kann wenden sich's Geschick...
 

MarenS

Mitglied
Dies Gedicht gefällt mir aber ich hab das ein oder andere zu meckern:

Weggewischt der Ascheregen
sonnengelb der Tag, verwegen
steht im Blau das pralle Leben
Liebste schon im Reigen schweben

Nur die Pusteln auf der Haut
warnen noch vor all zu laut
allzu (würde ich vorziehen)
jubilierend Sommerfreuden -
jubilierten (Jubilierend klingt verdammt passend gestutzt hier)
gern möcht' ich den Tag vergäuden
vergeuden scheint mir besser

wälzend mich im Wiesengrün
rot und juckendes Erblühn
rotes, juckendes Erblühn
mahnt mich jedoch prickelnd grell
dass noch Grau droht hinterm hell

strahlend Himmel - man sagt gar
hmpf...strahlend ist wie siehe oben aber mir fällt grad nichts anderes ein
schützend legt sich's wunderbar
sich vor uns're löchrig Schicht -
vor des Erdballs Löcherschicht
mich so recht beruhigt's nicht
doch so recht beruhigt's mich nicht

platzt die Welt doch aus dem Mieder
bebend, glühend, auf und nieder
schwellend, regnend Totgeburt -
billig mit Natur gehurt

schlägt sie rächend nun zurück
kurz wird sein das Sommerglück
ziemlich gedreht für diese Art Gedicht, lieber: kurz wird unser Sommerglück
wenn nicht Ehr' wir endlich zoll'n
wenn wir ihr nicht Ehre zollen
ihr, denn teuer kommt das Groll'n
hört, sie warnt mit ihrem Grollen

blutend Schöpfung uns zu steh'n -
Regenbogenträume weh'n
blassend schon im Zukunftsblick -
noch kann wenden sich's Geschick...

Die letzte Strophe halte ich nicht für nötig. Das drohende Grollen der Natur oder Mutter Erdes scheint mir ein gutes Ende fürs gedicht. Offen für weitere Gedanken...

Nun habe ich ziemlich rungewühlt...verfahre damit, wie dir beliebt.

Es grüßt die Marem
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi Maren,

deine Vorschläge kann ich nur wenig übernehmen, da sie die Satzstruktur zum Teil verändern/kaputt machen

wohin das allzu vorziehen? Es muss ja vors "laut", das ja wiederum am Ende stehen muss.
Und warnen vor jubilierten Sommerfreuden macht keinen Sinn...
Vergeuden - natürlich... schäm...
Des Erdballs Löcherschicht klingt für mich nicht so gut - der Erdball schon, aber Löcherschicht - nee...
soch so recht beruhigt's mich nicht - das macht das Metrum kaputt, geht leider net...
hell strahlend Himmel finde ich nicht so schlimm... da ich das ja hier überall durchziehe mit strahlend, blassend, rächend etc. find ichs schon okay.
Die letzte Strophe mag ich, mit Grollen zu enden, ist mir zu negativ. Da ich die Endstrophe behalten will, kann ich da deinen Vorschlag natürlich auch nicht übernehmen.
Hab ne Lösung fürs Grollen gefunden - das teuer musste drin bleiben als Kontrast zum billig vorher... so geht's denke ich.

Danke fürs rumwurschteln, nen Teil übernehm ich,

lg, Steffi
 

Rhea_Gift

Mitglied
Sommerfreuden?

Weggewischt der Ascheregen
sonnengelb der Tag, verwegen
steht im Blau das pralle Leben
Liebste schon im Reigen schweben

Nur die Pusteln auf der Haut
warnen noch vor allzu laut
jubilierend Sommerfreuden -
gern möcht' ich den Tag vergeuden

wälzend mich im Wiesengrün
rotes, juckendes Erblühn
mahnt mich jedoch prickelnd grell
dass noch Grau droht hinterm hell

strahlend Himmel - man sagt gar
schützend legt's sich wunderbar
vor des Erdballs löchrig Schicht -
mich so recht beruhigt's nicht

platzt die Welt doch aus dem Mieder
bebend, glühend, auf und nieder
schwellend, regnend Totgeburt -
billig mit Natur gehurt

schlägt sie rächend nun zurück
kurz wird unser Sommerglück
wenn wir ihr nicht Ehre zollen
sonst kommt teuer dunkles Grollen

blutend Schöpfung uns zu stehen -
Regenbogenträume wehen
blassend schon im Zukunftsblick -
noch kann wenden sich's Geschick...
 

MarenS

Mitglied
mich so recht beruhigt's nicht

Meiner Ansicht nach passt diese Version nicht ins Metrum und klingt zudem verdreht aber das ist nur meine unmaßgebliche meinung, wie schon gesagt.

Es grüßt die Maren
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hallo Estrella,

nee, schützend legt es sich, als legt's sich abgekürzt...
fein dass es dir gefällt :)

lg, Rhea

Und Maren:

mich so recht beruhigt's nicht
>>das mein durchgängiges Metrum

deine Version wäre:

doch so recht beruhigt's mich nicht

oder

doch so recht beruhigt's mich nicht

meine Version ist schon kritisch, da man beruhigt eher unbetont-betont-betont lesen könnte, es geht aber noch - bei deiner gehts gar nicht mehr und endet am Zeilenende unbetont, oder eben fast alles betont Richtung Ende - mein durchgängiges Metrum ist aber

XxXxXxX


LG, Rhea
 
H

Heidrun D.

Gast
Sehr schöne Bilder, liebe Rhea,
doch bedeutete hier weniger Reim vielleicht mehr Jubel? ;)

Sommerfreuden?

Weggewischt der Ascheregen
sonnengelb der Tag,
steht im Blau das pralle Leben
schweben Liebste schon im Reigen

usw. Nee?
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hm, dann ist der Rhythmus aber wech... klingt abgehackter... mal schaun, vielleicht mach ich da eher dann mal ne kürzere Ungereimt-Variante draus - hier mag ich das Gleichmaß... aber hast recht, in der ersten Strophe korrespondieren alle vier Reime ja, da ists dann etwas Dicke - vielleicht fällt mir für S1 ne Alternative ein mit nicht korrespondierenden und doch zwei Reimen... grübelnd grüßt

Rhea
 



 
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