Sommersturm

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flegeton

Mitglied
Es dunkelt schon trotz früher Stunde
Die Luft ist durch das Wasser schwer
Die Zeitung dreht die letzte Runde
Im Wind durch trübes Wolkenmeer.

Es zucken bald die ersten Blitze
Und als von fern der Donner hallt,
Da senkt sich schwere Sommerhitze,
Als sei sie tausend Jahre alt.

Und Tropfen fallen, ganze Meere
Von Tränen, die der Himmel weint.
Und jede trägt die ganze Schwere
Der Menschenwelt in sich vereint.

Es donnert, blitzt, es gießt aus Kübeln
Am Himmel wütend ein Orkan.
Befreit die Welt von ihren Übeln
Und steckt sie an mit seinem Wahn.

Er reißt von Bäumen Blätterkronen,
Zerbricht das Dach am Herrenhaus.
Er kann und will kein Leben schonen.
Ein Leben, was macht das schon aus?

Doch plötzlich, wie der Sturm gekommen,
Verlieren Wolken ihre Macht.
Man blickt vom Regen leicht benommen
Auf eine sternenklare Nacht
 
J

joLepies

Gast
Hallo flegeton,

das Wetter hast du gut beobachtet.

Besonders gefällt mir: "... Und jede trägt die ganze Schwere
Der Menschenwelt in sich vereint."

Das was uns zu recht verboten ist, übt die Natur ohne Skrupel. Naturgewalt sehr schön formuliert.

"Er reißt von Bäumen Blätterkronen,
Zerbricht das Dach am Herrenhaus.
Er kann und will kein Leben schonen.
Ein Leben, was macht das schon aus?"

LG

joLepies
 



 
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