Sommerwunsch

Sommerwunsch


Es sommert ganz
unverschämt mitten
im Bauch
und mein Herz macht
Grashüpfersprünge
beim Öffnen
der Fenster


Gleich reifen Himbeeren verströmen
verlangende Worte
sommerlichen Duft
drängen begehrlich
durch all meine Poren
ein und aus


Ersehnter Mann
ganz blindlings
wünsche ich mir
dich
mit Haut und Haar
an einem
glühend heissen
Sommertag

solcherlei gedichtwerke bezeichne ich als unechte lyrik.
sie wirken künstlich, affektiert, nicht authentisch.
drum habe ich beim lesen das gefühl, dass sie an der
oberfläche bleiben und nur geschrieben werden, um
geschrieben zu sein.

bon.

Das versteh' ich jetzt nicht.

"Unechte Lyrik"?

Letzten Endes dürfte es doch Geschmackssache sein.
Ich wundere mich über diesen Kommentar.

Mir hat's gefallen... (das Gedicht!)

ich versteh's auch nicht...

trotz langer Verzögerung antworte ich noch:

hallo bonanza,

hm, schade, dass es dir so gar nicht gefällt. Leider weiss ich nicht, ob das "Unechte" wie du es nennst, bei vielen anderen auch so ankam. Empfunden war es echt. Warum es bei dir nicht so ankam, ist mir nicht klar. Vielleicht sagst du ja noch was Erhellendes dazu?


Hallo DoroGabriele,

ermutigend, dass es bei dir besser ankam, mein Liebesgedichtlein.

Grüße an euch, A.

hallo a.

find ich irgendwie langweilig. öde bilder, kalendarisch (du kennst diese kalendare mit so weisen, hochpoetischen sprüchen drin?), erinnert mich seltsamerweise an langnese-werbung, wohl wegen der himbeeren.
obs ehrlich empfunden ist? das kann natürlich sein, das glaub ich dir sofort. aber es liest sich: dünn, nahezu dürr, ausgemergelt, gestellt, aufgebaut wie ein gerüst, nach dem motto: ich habe lust zu schreiben, also schreibe ich etwas - da muss nicht zwangslaeufig was schlechtes bei rauskommen, da können tolle gedichte entstehen; nur in diesem fall leider (meinem empfinden nach) nicht. soweit meine meinung,
liebe grüße von mir!,
Prosa.

Hallo Prosaiker,

okay, vielleicht hab ich jetzt die Spur ein bisschen mehr. Fetter könnte es also daherkommen und irgendwie - ... "lebensvoller" - trifft's das in etwa? Für dieses Gedicht wird das wohl nix mehr, aber ich versuch's für's nächste Mal ein bisschen zu verinnerlichen. Danke für die Spurenlegung.

Gruß, A.

@ Bon.

Echte von unechter Lyrik zu unterscheiden ist in meinen Augen genauso sinnstiftend wie echte von unechten Schriftstellern zu unterscheiden.
Lyrik ist Lyrik, wenn sie als solche geschrieben und gelesen wird - welche Instanz behauptet das Gegenteil?

Gruß, NDK

als künstler nehme ich mir das recht heraus, gute von
schlechter lyrik zu unterscheiden. mir ist klar, dass
es menungskonflikte gibt.
als koch würde ich ein gutes von einem schlechten essen
unterscheiden können. nicht alle köche sind einer meinung.
möglicherweise schreiben hier einige leute lyrik für
außerirdische. wenn denen das gefällt - gut.

bon.

huhu bonanza,

Lyrik für Außerirdische - meinst du damit den "Sommerwunsch"??? Du verrätst mir aber nicht, was daran so außerirdisch ist? Ich find's ziemlich irdisch, auch wenn ich ohne Weiteres akzeptiere, dass es dir nicht gefällt. - Aber, offen gesagt, ich wär schon wahnsinnig neugierig noch ein bisschen mehr über dieses Nicht-Gefallen zu erfahren.

Gruß A.

Die verlangenden Worte Selbstgespräche? Habne sie dann noch einen Wert?

Insgesamt etwas fade, wenn auch mit teilweisen Stärken.
LG Heri

Hallo heri,

danke für die Rückmeldung - freut mich.

Wie kommt es, dass du es als Selbstgespräch empfindest? Ich will nicht dagegen argumentieren, denn ich wüßte gern, wie der Eindruck zustande kommt. Ich schreib dir also nur mein Verständnis: die Worte strömen doch ein und aus und die Fenster sind geöffnet. Es geht hier um einen erotischen (in dem Moment) mail-Kontakt.

Das Ganze bräuchte mehr Fleisch ... , okay, scheint eine (fast) einhellige Meinung unter denen, die sich äußern, zu sein.

LG A.