Sonnenkinder

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Rainer Lieser

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Sonnenkinder

»Hallo Sonnenkind. Ich freue mich dich zu treffen. Sonnenkindern begegnet man nicht sehr oft. Sie sind etwas besonderes. Du bist doch ein Sonnenkind?«
»Woher wissen sie, dass ich ein Sonnenkind bin. Ich weiß davon nichts. Von Sonnenkindern höre ich heute zum ersten Mal.«
»Sonnenkinder sind sehr glückliche Kinder. Sie sind außergewöhnlich schön und freundlich. Absolut liebenswert. Mit ihrem Lächeln bringen sie traurigen Menschen Freude zurück. Sonnenkinder sind vom Leben gesegnet. Sicher bist du an einem Sonntag geboren, denn alle Sonnenkinder werden Sonntags geboren, erst dann sind sie richtige Sonnenkinder.«
»Ich bin Sonntags geboren.«
»Na, siehst du. Ich hatte schon von dir gehört, doch erst jetzt da ich dich gesehen und mit dir gesprochen habe, bin ich überzeugt davon, dass du wirklich ein Sonnenkind bist.«
»Was macht sie da so sicher?«
»In meinem Leben habe ich schon viele Sonnenkinder gesehen.«
»Sagten sie nicht eben noch, dass man Sonnenkindern nicht sehr oft begegnet?«
»Das sagte ich.«
»Ist das nicht ein Widerspruch?«
»Ganz im Gegenteil. Ich bin der Grund dafür, weshalb man euch Sonnenkindern nur sehr selten begegnet. Denn ich bin derjenige, der euch einfängt und vor dem Rest der Menschheit versteckt.«

Mit diesen Worten zog der Mann einen großen schwarzen Sack unter seinem Mantel hervor, ergriff er das Sonnenkind und stopfte es in den Sack.

»Jetzt bringe ich dich dort hin, wo ich auch all die anderen Sonnenkinder hingebracht habe. Weit weg von hier. Du wirst den Menschen nie wieder ihre Unvollkommenheit vor Augen führen.«
 



 
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