Sonntags Kater Stimmung

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Perry

Mitglied
Sonntags Kater Stimmung


im warmen Schein der Herbstsonne
liege ich wohl beschirmt
im Glashaus meiner Einsamkeit

das Leben räkelt sich wohlig
auf dem Teppich und putzt
sein rot getigertes Fell

kurz treffen sich unsere Blicke
dann kommt es schnurrend auf mich zu
und springt mitten in meine Bauchgefühle

bald durchdringt beruhigendes Schnurren
meine hektische Reise durchs Lebensmeer
Erinnerungen ziehen als ferne Inseln vorbei

irgendwann werde ich wieder an Land gehen
um vielleicht eine weitere Kerbe
in den Rand meiner Seele zu ritzen
 
M

mirami

Gast
Schönes Gedicht, Perry. Für mich passt das Bild der „hektischen Reise durchs Lebensmeer“ und das „an Land gehen“ nicht so gut. Am Ende vielleicht, ist nur ein Vorschlag, „irgendwann werde ich wieder hinausgehen“ statt “an Land gehen“ denn zu Beginn sitzt der Prot. ja im Glashaus seiner Einsamkeit.

LG
mirami
 

Perry

Mitglied
Hallo mirami,
ich weiß, mit dem Lebensmeer wechsle ich die Bildebene. Aber da es sich nur um eine gedankliche Reise handelt, möge man mir das nachsehen.
Ich werde aber selbstverständlich über deinen Vorschlag nachdenken.
Danke und LG
Manfred
 
D

Denschie

Gast
Lieber Perry,
das gefällt mir. Erinnert mich an meinen
gestrigen Sonntagnachmittag.
Wie meinst du "wohl beschirmt"? Die
Formulierung irritiert mich etwas.
Gruß,
Denschie
 

Perry

Mitglied
Hallo Denschie,
ich will dir die Situation gerne erläutern:
Sonntagnachmittag, ich liege (endlich) auf meiner Korbcouch im Wintergarten und genieße die Herbstsonnenstrahlen. Wie es oft so hergeht, befällt mich ob der beschaulichen Idylle wiedereinmal eine leichte „Einsamkeitsdepression“. Mein Blick fällt auf den rot getigerten Kater, der sich in seiner kleinen Welt wohlig auf dem Teppich räkelt. Unsere Augen treffen sich und er kommt zu mir um mich zu trösten (vielleicht sucht er aber auch nur einen noch sonnigeren und weicheren Liegeplatz). Er springt auf meinen Bauch und bald durchdringt sein tiefes Schnurren meinen Seelenschmerz und es tauchen angenehme Erinnerungen an schöne Zeiten auf. Die Bilder ziehen wie ferne Inseln an meinem inneren Auge vorbei und geben mir Mut, vielleicht doch noch einmal mein Seelensegel in den Wind der Liebe zu stellen.
Mit beschirmt ist also der Wintergarten gemeint.
LG
Manfred
 
D

Denschie

Gast
Vielen Dank für die Erklärung,
Manfred.
Einen Wintergarten hätte ich
auch gern.
Gruß,
Denschie
 



 
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