Spaziergang (Kreuzberg / Sommer 1985)

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j k

Mitglied
Alte Häuser
in deren Rissen
noch ein bischen Geschichte hängt.
Wo es im Hinterhof nach Erbsensuppe riecht
um die Mittagszeit.
Spielende Kinder
und Mütter die zu Tisch rufen.

Die Sonne brennt sich
in den verbeulten
Mülltonnen fest.
Antennenwald vor blauem Himmel,
hoch oben.
Tauben , Hundekot
und das klappern von Geschirr
aus offenen Fenstern.

Irgendwo unterbricht
ein Hammer die Stille
und er klingt fast wie eine Geige.
 

annes

Mitglied
Hallo,

dein Gedicht gefällt mir wirklich sehr gut. Du beobachtest sehr gut und malst ein bild einersituation. Leider bleibt eine spezielle Stimmung bei mir aus. Vielleiht ist diemit mehr adjektiven oer dichterer sprache.

gruß anne
 

j k

Mitglied
Ich weiß was Du meinst....

...annes.Meine Sachen kommen manchmal plump daher.Stehen für mich aber richtig.Sagen wir mal : Mangelndes Talent..oder so ! Ich kann es (will es?) nicht besser..! Ich danke Dir recht herzlichst...lg j k
 
D

Denschie

Gast
hallo j k,
auch wenn es deinem eigenen empfinden zuwider-
läuft: ich finde es ganz und gar nicht plumpt.
die komposition passt, um es mal so zu sagen.
es ging dir doch anscheinend darum, eine stimmung
einzufangen. meiner meinung nach ist das gelungen.
mittlerweile wird es in kreuzberg wohl anders sein,
oder? ich bin berlinmäßig nicht so gut informiert.
grüße, denschie
 

j k

Mitglied
Du hast recht...

...Denschie.Heute würde ich so einen Spaziergang vielleicht nicht mehr in Versen festhalten wollen..aber wer weiß?! Dieser spezielle Spaziergang hier war allerdings Gefühlsmäßig genau so wie hier beschrieben...auch der Hammer stimmt (Geige).Dazu kam ja noch , dass ich gerade von Lüchow-Dannenberg nach Kreuzberg gezogen war.Es war mein erster Spaziergang in Berlin..ganz alleine. Ich danke Dir.LG j k
 



 
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