Spiegel

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Im Spiegel

Im Spiegel
ist dieses fremde Gesicht.
Diese Augen, die mich anstarren,
schweigen oder warten,
weinen oder suchen.
- Ich kenne sie nicht.

Seltsam,
wie sie sich bewegt.
Als renne sie los,
um sich zu verabschieden.
Ständig startbereit – zur Flucht.

Zwei Hände, groß und stark.
Schöpferisch,
sie könnten viel bewirken,
doch meist ruhen sie
in den Hosentaschen.
Fremd.

Leise wie eine Katze
trampelt sie durch die Räume.
Trompetet dabei so laut
wie eine Maus (singt).
In einer geraden Zick-Zack-Linie
hüpft sie von einem Ort zum anderen.

Mit eingezogenem Kopf
suche ich nach der Weite.
Die Sonne blendet,
ich erblinde,
ersticke fast im Dunkeln.
Immer wieder hechle ich nach Luft,
oben, wo sie so dünn ist.

Auf dem Boden -
meine Füße.
Schlürfen so schwer
über den Asphalt.
Weil sie tanzen wollen,
es aber nicht können,
weil die Katze in Zick-Zack-Linien
an den Pfützen vorbei läuft,
in denen sie sich spiegeln würde.
 



 
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