Spiel mit mir!

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Vera-Lena

Mitglied
Spiel mit mir

Der frisch gepflückte Apfel ruht
in meiner Hand,
die Schale irisierend
gelb rot grün
in zartem Schimmer,
so lächelt er mich an,
verheißt Erquickung.
Neue Lebenskraft,
durchströmt mich,
wenn ich ihn
mir einverleibe.
Das aufgefangene
Sonnenlicht
verteilt er jetzt
in alle meine Zellen.

Hellsichtig späh ich
über Kontinente
und finde dich.
Der heiße Wind
kämmt deine schwarzen Locken
wie er will.
Kein Schatten tröstet
dein erhitztes Blut.
Aufseufzend
näherst du dich jetzt
deinem Limonenhain.

Lass uns der Früchte viele
über der Erde sanft gebeugten Rücken
einander zuwerfen,
du, mein Jongleur!
Ich werde eine jede auffangen.
Versprochen
 

george

Mitglied
Gefällt mir, Dein schwarz-gelockter Jongleur, liebe Vera-Lena. Du mußt ihm aber auch zurückwerfen!

Ein Tip: Das Problem beim Jonglieren ist, daß die Gegenstände genau dort hin fliegen, wohin man sie wirft! Das Werfen ist also viel wichtiger als das Fangen. [Sobald der Gegenstand weg ist, kannst Du die Flugbahn nicht mehr verändern...] Wenn er nicht exakt wirft, wirst Du den Apfel nicht fangen. Ich bin mir aber sicher, daß er alles tun wird, um genau zu werfen!

Nach einer Weile üben, wirst Du genauso gut zurückwerfen, wie Dein Text daherkommt.

Liebe Grüße
george
 

Vera-Lena

Mitglied
einander zuwerfen

Lieber george,

Du hattest ja versprochen, das Gedicht genau zu lesen. Aber ich wußte natürlich, als es fertig war, daß ich das Zurückwerfen zu sehr versteckt hatte. Es steht aber doch da, und zwar schon bevor vom Auffangen die Rede ist. "Lass uns.......einander zuwerfen." Sehe ich so aus, als wollte ich die Dinge für mich alleine behalten? Danke für Deinen Wurftip, aber ich glaube auf diese Entfernung hilft nur noch Gottvertrauen. Ich werde aber trotzdem üben mit diesen kleinen Stoffbällchen. Am besten in der Nähe eines Hundes, der mir die Runtergefallenen dann wieder zureicht. Und dabei darf ich dann aber nicht an den Schwarzgelockten denken, sonst klappt das nie. Ja, so ein Austausch... er kriegt den Apfel, ich die Zitrone, und dann wieder zurück...was will man mehr?

Danke Dir ganz herzlich für Deinen Kommentar!

Einen schönen Tag noch!
Liebe Grüße Vera-Lena
 
M

margot

Gast
die erde, die limone, der apfel.
dann die aufforderung: spiel mit mir!
jedes versprechen birgt gefahr.
was wurde nicht schon alles versprochen
auf dieser erde?
nicht mal der apfel kann guten geschmack
versprechen, wenn er frisch und prall
in deiner hand liegt.
ein spritzer zuviel von der limone, und du
verziehst säuerlich das gesicht.

dein gedicht trägt viele kleine hinweise.

das macht es spannend. (die zelle, der gebeugte
rücken der erde ...)

ralph
 
M

margot

Gast
naja, ich meinte zu spüren, daß du dich bei diesem
gedicht ein stück weit von dir (deiner haut) befreien
konntest.
 

SZ

Mitglied
Ein hübscher Text ... und die schwarzen Locken locken einfach ;-) ... gefällt mir gut, Vera-Lena.

Habe mir das mit dem Jonglieren auch mal so durch die grauen Windungen rattern lassen ... und finde es doch plausibel ... hier jonglieren halt zwei im Duett ... und das funktioniert nur dann, wenn jeder am richtigen Platz steht ... aber das ist auch wieder das, was ein bißchen beißt, weil ja ganz offenbar eine andere Nummer viel ansprechender wäre ... kann man die nicht einüben?! ;-)

lg, SZ
 

Vera-Lena

Mitglied
andere Möglichkeiten

Hallo SZ,

Was sollen die Zwei auf so große Entfernung machen? Austausch von Botschaften ist ja schon sehr viel. Es ist ja auch nicht gesagt, ob sie die Entfernung nicht doch einmal überwinden, und dann können sie ja etwas Anderes üben.

Wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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