doktordigitalis
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Einer der ersten warmen Maitage, und man kann endlich mal wieder abends draußen sitzen. Lasch schlendere ich über den Spielplatz und suche mir eine freie Bank. Ich wühle in meinem Beutel nach dem Joghurt. Unter dem Notizbuch und dem Tabak find ich ihn, und während ich ihn aufreiße, schaue ich immer wieder rüber zum Sandkasten. Ich muss auf Klein-Ann aufpassen, die mit ihrer Schaufel Sand in ein Eimerchen füllt. Die Kinder haben mich sofort geortet. Eines rollt einen ballonbereiften Wagen auf mich zu. Die Kinder springen auf den Wagen und wippen ihn gefährlich an die Kippgrenze. Auf Befehl eines Boß-Typen unter den Kids muss ich den Joghurt weiter wegstellen. „Warum hast du keine Schuhe an?“ „Bist du der Papa von Ann?“ Über meine kurzen Hosen sagen sie nichts, wohl weil sie selbst welche anhaben.
Ich soll eine Schaukel tiefer stellen, und werfe die um die Eisenstange gewickelte Kette rasselnd rüber: Achtung! Ein Mann, der wie der Platzwart auftritt, verbietet dem Dicken den Ballonwagen. Sofort greift sich einer der Kleineren den Wagen, schiebt ihn an und springt hinein. Ich ahne Böses, doch er kippt ihn geschickt mit seinem Gewicht nach hinten. Das ging noch mal gut. Aber als andere Kinder mit aufspringen, fällt einer in der Kurve vom Wagen und rollt knackend über seine Ellbogen ab.
Als ein Mädchen auf die freie Schaukel zueilt, kommt ihr der Dicke zuvor, der ihre strebende Bewegung im Augenwinkel mitbekommen hat. Sie dreht bei und tut so, als hätte sie nie schaukeln wollen.
Eine 8jährige sitzt mit nackten Beinchen auf dem Zementboden und zeichnet Kästen mit Kreide und malt dann Zahlen hinein. Eine etwas ältere kommt auf mich zu, steigt auf die Bank und von dort aus, ohne zu stocken, über den spitzen Rautenzaun. Beim Klettergerüst kichern sich pubertierende Mädchen Neuigkeiten zu. Das Gesicht einer hübschen Türkin ist von schwarzen Locken verdeckt, und sie läßt nur eine Süßigkeit von Mund und Näschen sehen.
Eine große Dogge bildet den Mittelpunkt einer zweieinhalb-Bank-Gruppe mit Jugendlichen, die gerade Zuwachs von der Pubertäts-Fraktion bekommen. Plötzlich rennt einer einem Ball hinterher. Die Hübsche rennt zwar auch mit, hat jetzt sogar den Ball, bleibt aber stehen und greift sich ans Handgelenk. Ein Junge läßt sein Fahrrad fallen und holt sich den Ball.
Nach zwei Minuten sitzen alle wieder, bis auf den Dicken, der jetzt mit vier anderen ein Sechs-Tage-Rennen um das runde Bassin fährt. Der Kleinste unter ihnen führt das Feld an. Alle klingeln. Einer fährt an die Boxen. Keiner stürzt. Auch die Sechszehnjährige mit den engen hellblauen Jeans nicht, die mit hohen Lederstiefeln und einer Gipshand auf einem Skate-Board fährt.
Klein-Ann schaut zu mir herüber. Sie ahnt schon, dass wir bald rauf wollen. Ich packe mein Tagebuch weg, verstau den leeren Joghurt im Beutel und shuffle zu ihr rüber. Sie will natürlich noch ein bisschen länger bleiben, doch ergibt sich wortlos meiner zum Haus nickenden Kopfbewegung. O.K.
Abendbrot.
Ich soll eine Schaukel tiefer stellen, und werfe die um die Eisenstange gewickelte Kette rasselnd rüber: Achtung! Ein Mann, der wie der Platzwart auftritt, verbietet dem Dicken den Ballonwagen. Sofort greift sich einer der Kleineren den Wagen, schiebt ihn an und springt hinein. Ich ahne Böses, doch er kippt ihn geschickt mit seinem Gewicht nach hinten. Das ging noch mal gut. Aber als andere Kinder mit aufspringen, fällt einer in der Kurve vom Wagen und rollt knackend über seine Ellbogen ab.
Als ein Mädchen auf die freie Schaukel zueilt, kommt ihr der Dicke zuvor, der ihre strebende Bewegung im Augenwinkel mitbekommen hat. Sie dreht bei und tut so, als hätte sie nie schaukeln wollen.
Eine 8jährige sitzt mit nackten Beinchen auf dem Zementboden und zeichnet Kästen mit Kreide und malt dann Zahlen hinein. Eine etwas ältere kommt auf mich zu, steigt auf die Bank und von dort aus, ohne zu stocken, über den spitzen Rautenzaun. Beim Klettergerüst kichern sich pubertierende Mädchen Neuigkeiten zu. Das Gesicht einer hübschen Türkin ist von schwarzen Locken verdeckt, und sie läßt nur eine Süßigkeit von Mund und Näschen sehen.
Eine große Dogge bildet den Mittelpunkt einer zweieinhalb-Bank-Gruppe mit Jugendlichen, die gerade Zuwachs von der Pubertäts-Fraktion bekommen. Plötzlich rennt einer einem Ball hinterher. Die Hübsche rennt zwar auch mit, hat jetzt sogar den Ball, bleibt aber stehen und greift sich ans Handgelenk. Ein Junge läßt sein Fahrrad fallen und holt sich den Ball.
Nach zwei Minuten sitzen alle wieder, bis auf den Dicken, der jetzt mit vier anderen ein Sechs-Tage-Rennen um das runde Bassin fährt. Der Kleinste unter ihnen führt das Feld an. Alle klingeln. Einer fährt an die Boxen. Keiner stürzt. Auch die Sechszehnjährige mit den engen hellblauen Jeans nicht, die mit hohen Lederstiefeln und einer Gipshand auf einem Skate-Board fährt.
Klein-Ann schaut zu mir herüber. Sie ahnt schon, dass wir bald rauf wollen. Ich packe mein Tagebuch weg, verstau den leeren Joghurt im Beutel und shuffle zu ihr rüber. Sie will natürlich noch ein bisschen länger bleiben, doch ergibt sich wortlos meiner zum Haus nickenden Kopfbewegung. O.K.
Abendbrot.