Spinnen

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SnuggelMA

Mitglied
Spinnen

"Haaarrr mach� sie tot, bitte mach� sie tot"!
"Ja doch, Schatz" rief Tom, der aus der Küche gerannt kam - bewaffnet mit einem Handtuch.
"Wo ist sie?" fragte er hektisch seine Frau.
"Da, sie krabbelt gerade neben dem Bücherregal hoch". Mit kreideweißem Gesicht stand Silvia neben ihrem Mann und zeigte mit zitternder Hand auf die Spinne, die jetzt schon am Bücherregal vorbei war und in Richtung Decke krabbelte. Tom streckte seinen Arm aus und drückte die Spinne mit dem Handtuch fest an die Wand. Ein leises Knirschen war zu hören. Angeekelt von dem Geräusch zischte Silvia durch die Zähne. "Alles o.k. Silvia ... sie ist tot. Es kann nichts mehr passieren, sie ist tot". Mit diesen Worten versuchte Tom, Silvia zu beruhigen, deren Gesichtsfarbe langsam wieder zurück kam. Wenn Silvia eines auf dieser Welt haßte, dann waren es Spinnen. Schon der bloße Gedanke daran, wie sie mit ihren langen Beinen durch die Wohnung krabbeln, ließ Silvia am ganzen Körper zittern. Tom verschwand im Badezimmer und schüttelte das Handtuch über der Toilette aus. Aus einer Falte des Handtuches rollte langsam der zerquetschte Körper der Spinne ins WC. Tom drückte die Spülung, und mit einem gurgelnden Geräusch verschwand der leblose Körper im Abflußrohr.
"Wann mußt du eigentlich bei Schulzes sein?" fragte Tom, als er aus dem Bad kam.
"Um 19.00 Uhr soll ich dort sein" antwortete Silvia mit einem noch immer leichten Zittern in der Stimme.
"Und wann wirst du hier wegfahren?" fragte Tom weiter und goß sich einen Drink ein.
"Um 18.30 Uhr werde ich wegfahren. Ach, schenk� mir doch bitte auch einen Drink ein, Tom".
Silvia nahm den Drink, den Tom ihr eingeschenkt hatte, und trank ihn mit einem Zug aus. "Ich gehe jetzt nach oben und ziehe mich um" sagte Silvia, die bereits auf der Treppe zum Schlafzimmer stand. Tom setzte sich ins Wohnzimmer, schaltete den Fernseher ein und nippte ab und zu an seinem Drink. Nach zwanzig Minuten kam Silvia die Treppe runter, ihre dunkelblonden Haare durchgekämmt und ein leichtes Make-Up im Gesicht.
"Ich bin fertig Tom, ich gehe jetzt" sagte Silvia und warf Tom, der gerade die Sportschau verfolgte, einen Blick zu.
"Wann wirst du wiederkommen?" fragte Tom und sah Silvia an.
"Ich bin um 22.00 Uhr spätestens wieder da", entgegnete Silvia und gab Tom einen Kuß, ehe sie die Haustür hinter sich schloß.
Draußen war es inzwischen dunkel, Silvia schloß die Wagentür ihres Golfs auf und setzte sich hinter das Steuer. Sie schaltete die Scheinwerfer ein, ehe sie losfuhr.
Im Fernsehen ging gerade die Sportschau zu Ende, und Tom schaltete auf das zweite Programm um ... dort begannen gerade die Nachrichten. Er nippte gerade den letzten Rest seines Drinks leer, als er hinter dem Fernseher etwas kleines Schwarzes die Wand hochkrabbeln sah. Tom stand langsam auf und ging gelassen in die Küche, um das Handtuch zu holen.
Silvia fuhr die Landstraße entlang, den Blick geradewegs auf die Fahrbahn gerichtet. Im Radio lief gerade "Modern Talking", als im Abstand von etwa 5 Zentimetern vor Silvias Gesicht ein silbriger Faden vom Schiebedach im Mondlicht schimmerte. Am unteren Ende des Fadens hing eine schwarze Spinne. Silvia schrie auf und starrte in panischer Angst auf die Spinne, die vor ihr ihre langen schwarzen Beine rhythmisch mit dem Schwingen des Fadens bewegte. �Wenn doch nur Tom da wäre�, dachte Silvia nervös. In panischer Angst riß sie ihren rechten Arm vom Lenkrad und versuchte mit einer hektischen Bewegung, die Spinne vor ihrem Gesicht wegzuschleudern. Mit der linken Hand verriß Silvia aber dabei das Lenkrad, das sie fest umklammerte. Durch die ruckartige Lenkung geriet das Fahrzeug ins Schleudern.
Tom stand jetzt ziemlich nahe am Fernseher, in der rechten Hand hielt er das Handtuch. Interessiert beobachtete er die Bewegungen der Spinne und war froh, daß Silvia jetzt nicht zu Hause war. Die Spinne bewegte sich in Richtung Decke, und Tom streckte wieder seinen Arm aus. Gleich würde er wieder das knirschende Geräusch hören, das dem einer zertretenen Kastanienschale glich. Er umschloß die Spinne mit dem Handtuch und drückte zu. In dem Moment, als sich das Handtuch rot färbte, zerschellte Silvias Golf mit 80 km/h an einem Baum, der am Straßenrand stand.
Tom nahm das Handtuch, ging ins Bad und �entsorgte� die Spinne wieder über die Toilette. Er warf das Handtuch in den Wäschekorb und dachte dabei, daß Silvia sich fragen werde, von wem/was das Blut wohl stamme. Er ging ins Wohnzimmer zurück, schenke sich erneut einen Drink ein und setzte sich wieder vor den Fernseher, um wenigstens noch den Wetterbericht sehen zu können.
Als eine Stunde später ein Streifenwagen an die Unfallstelle kam, fand die Polizei Silvia mit angstgeweiteten Augen im Auto liegen. Sie war sofort tot ... Genickbruch. Über ihr Gesicht lief dickes rotes Blut und in ihrem dunkelblonden Haaren krabbelte eine schwarze Spinne mit langen schwarzen Beinen.


ENDE
 
Hallo SnuggelMA,
hab dich freigeschaltet, weil ich gesehen habe, daß du versuchst, Geschichten zu schreiben.
Also erstmal willkommen auf der LL.
Wenn du dir deinen Text ansiehst, wirst du feststellen, daß wahrscheinlich dein Schreibprogramm nicht mit der LL kompartibel ist. Schätze ich jedenfalls. Geh also mal drüber und bring ihn bitte in eine gerechte Form. UNter deinen Text findest du einen Button namens edit/delete, damit geht das.

Zu deiner Geschichte. Ich finde die Dialoge etwas arg hölzern, scheinen mir alle sprachlich richtig, aber sehr unpersönlich, als würden sich Roboter unterhalten. Natürlich hast du dich in der Geschichte noch zurückgenommen und dir nicht die Zeit genommen, die Chraraktere zu entwerfen. Kann sein, daß es daran liegt. Jedenfalls ist die Grundidee nicht schlecht.
Ich schätze, die Aktion geht hier nicht von dem Zerdrücken der Spinne aus, sondern wird, wie bei einer Art psychokinetischer Übertragung, vom Unfall zurück in das Handtuch und damit auf das Zerdrücken der Spinne projeziert. Sozusagen die kleinen Wunder des Alltags und das Gefühl, es steckt mehr hinter dieser Wirklichkeit, als es den Anschein hat.
Tatsächlich bin ich, gerade was Horrorgeschichten angeht, kein grosser Fan von solchen Einfachheiten. Ich hätte jetzt eher gedacht, eine riesige Mutterspinne würde auftauchen und ihre irdischen Jungen rächen oder die kleinen Spinnen sich selbst. Vielleicht hast du etwas ähnliches ja im Kopf gehabt. Vielleicht die Frage, na was ist es nun, haben die Spinnen das jetzt bewußt getan?
Mir scheint die Geschichte da noch ein wenig zu eingeengt und nicht offen genug an Vermutungen.
Wenn man eine Gruselgeschichte schreibst, kann man auch behaupten, die Erde sei eine Scheibe - das macht nichts, es muss nur in der Handlung schlüssig sein.

Also Snuggel, nur Mut, wenn sich eine Millionen Weberknechte auf J.C.VanDamme werfen, hat der Junge keine Chance, glaub mir das. Und aufgrund der Evolution ist die Möglichkeit garnicht so fern, daß die Insekten irgendwann den Menschen als Nahrungsquelle entdecken.

Gruss, Marcus
 
G

Gelöschtes Mitglied 5196

Gast
hi,

ich finde die idee auch nicht schlecht. Doch natürlich ist sie nur "angestrichen", da fehlt einfach was, zu einfach (wie Marcus Richter bereits anmerkte). Du kannst Deiner Kreativität doch freien Lauf lassen, gerade in diesem Genre. Vielleicht könnte die Spinne im Auto, als der Polizist an den Tatort kommt, schon damit angefangen haben Silvia langsam aber sicher anzufressen und dem Polizist erscheint es irgendwie, als würde sie wachsen... so wäre zumindest eine bewusste Absicht der Spinnen gegeben, ein Motiv (wenn man das bei Spinnen sagen kann, aber warum eigentlich nicht)gegeben, das über Rache hinausgeht. Und im selben Moment, Tom denkt gerade an seine Silvia und betrachtet ihre Spinnenphobie gendanklich als ziemlich lächerlich, kommen etliche kleine Spinnen aus allen möglichen Ecken und Löchern gekrochen und nähern sich entschlossen dem Sofa, auf dem Tom mit einem -noch- erhabenen Lächeln sitzt und den bevorstehenden "Angriff" nicht bemerkt. Nur ne Idee. Viel Spaß noch beim Schreiben und

lieben Gruß

mye
 

SnuggelMA

Mitglied
Danke

Zu erstmal ein Danke an Euch für die Bewertung der Geschichte. Dies war meine erste Geschichte die ich geschrieben habe (damals mit 16 Jahren) ich werde auch noch die Satz Zeichen ändern damit man sie besser lesen kann.
Die nächste Geschichte denke ich wird besser sein habe noch einige auf Lager.

Danke noch mal auch fürs Freischalten.

MfG

Alex. (Snuggel)
 



 
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