Sprache

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Lutz

Mitglied
Sprache

slums

sie versuchen zu beschreiben wie wir fühlen
sie sind ein spiegelbild unsere selbst
in ihrem elend, ihrer not.
sie stehen schätzen gegenüber hilflos
versuchen schreiend zu bekommen
was sie niemals haben werden.
eingesperrt in einem raum
ohne fenster oder türen.
sie rennen gegen wände, versuchen auszubrechen
und können nicht heraus.

nur der geist hat den schlüssel der befreiung
der geist ist niemals arm.
wir müssen jedoch lernen
wie ein junger vogel seine schwingen zu gebrauchen
dass der körper, die zunge nur werkzeuge sind

sprache ist macht
aber geist ist leben
sprache ist hülle
aber geist ist kern.

wie oft ist doch der mensch der schnecke gleich
im angesichte der gefahr
sich in ihr schneckenhaus verkriechend.
der körper ist wie das schneckenhaus
der geist die schnecke:
sie wird sich niemals fortbewegen können
wenn sie eingekapselt ist.

ist die gefahr noch da ?
ich kann es nur vermuten -
sei mutig
 
"Die Welt ist aus Sprache gemacht", vermuteten die Alten.

Dein Text bleibt auf halbem Wege zu dieser Einsicht stehen, und behauptet das Primat des (reinen) Geistes. Schonmal bemerkt, daß dieser (reine) Geist sich nur in Gedanken äußern kann, und daß diese Gedanken immer sprachgebunden sind?

(Es sei denn, sie sind noch vorbewußt, ähnlich den Gefühlen, aber dann hat man eben mitunter ganz schön Arbeit, sie in sprachlicher Form bewußt zu machen, sich selbst und anderen kommunizierbar)

Vielleicht für Dich von Leseinteresse: Der philosophische Konstruktivismus
 

Lutz

Mitglied
was zu beweisen wäre........

>Dein Text bleibt auf halbem Wege zu dieser Einsicht stehen, und behauptet das Primat des (reinen) Geistes. Schonmal bemerkt, daß dieser (reine) Geist sich nur in Gedanken äußern kann, und daß diese Gedanken immer sprachgebunden sind?

was zu beweisen wäre.......aber wir können hier gern in den dialog einsteigen.....

herzliche grüße
lutz
 

Vera-Lena

Mitglied
die Äußerungen

Lieber Waldemar,

der Geist ist eine überaus hohe Instanz. Wenn er es aber geschafft hat so tief vorzudringen, daß er für einen Menschen spürbar wird, kann er auch das gesamte Instrumentarium Mensch in Bewegung bringen, d.h. das Denken, das Fühlen UND das Handeln. Gerade in der Gefahr ist es deshalb günstig, aus dem Schneckenhaus Angst heraus zu kommen und statt dessen zu versuchen, sich mit der Instanz"Geist" zu verbinden.

Ich wünsche Dir und auch dem Autor dieser wunderbaren Zeilen, Lutz, Euch Beiden, einen andächtigen Jahreswechsel und ein erfülltes Neues Jahr.

Vera-Lena
 
"Geist"

[der Geist ist eine überaus hohe Instanz. Wenn er es aber geschafft hat so tief vorzudringen, daß er für einen Menschen spürbar wird, kann er auch das gesamte Instrumentarium Mensch in Bewegung bringen, d.h. das Denken, das Fühlen UND das Handeln. Gerade in der Gefahr ist es deshalb günstig, aus dem Schneckenhaus Angst heraus zu kommen und statt dessen zu versuchen, sich mit der Instanz"Geist" zu verbinden.]

Oh, lieber diese Diskussion abkürzen, denn da müßten wir auf Grundlagen zu sprechen kommen, Definitionen finden, usw.
Vielleicht fehlt mir selbst ja auch "der reine Geist" um hier sinnvoll mitreden zu können...

Ganz trocken aber ein Kurzcomment:
"Angst" ist eine hirnliche Mandelkern-Funktion, in Grenzen sinnvoll und überlebensfördernd, übersteigert aber krankhaft und recht einfach (als Angststörung -> Depression) behandelbar. Die Idee, sich bei einer Angststörung selbst am eigenen Kragen per "Geist" aus dem Problem ziehen zu können, funktioniert leider nicht, denn wir haben kein zweites ReferenzHirn, mit welchem wir das betroffene dann überwachen und korrigieren könnten.
Wenn die Angst tatsächlich zur existentiellen Seinsbefindlichkeit wird, ist sie als "global-psychische Variable" im Betroffenen genauso gültig, wie jedes andere (positive) Gefühl auch, und kann nicht per eigenem Wollen und Wünschen abgewehrt werden, auch nicht mit noch so viel "Geist".
Bildlich ausgedrückt: Der Geist selbst hat dann diese Angst, ist diese Angst.
 



 
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