Spukhaus-Sonett

3,90 Stern(e) 9 Bewertungen

fenestra

Mitglied
Was deinen Blick betört, ist nur Fassade
und Stuck zerbröckelt, Mauern halten dicht.
Doch dass du nicht durchs Fenster steigst, ist schade:
Halb angelehnt verströmts ein schwaches Licht.

Verlangen regt sich draußen und auch drinnen,
du hörst ein leises Lachen, wenn du schweigst.
Ein aufmerksamer Blick streift die Gardinen
und wartet bang, ob du dich heut noch zeigst.


Zu viele Fenster dunkel, kalt und unbewohnt!
Glaub nicht, dass dieses Haus noch das Betreten lohnt,
und wo gelangt man eigentlich hinaus?

Gar wird man mich mit Spinnenfäden binden
und niemals werd ich helle Säle finden,
nur für den letzten Tanz die Fledermaus.
 

Dorothea

Mitglied
gut eingefangene Stimmung

Hallo fenestra,

sehr ambivalent sind sie, die Gefühle Deines lyrischen Ich. Wer behauptet, dass er nicht glaubt, "dass dieses Haus noch das Betreten lohnt," und sich gleichzeitig fragt
"und wo gelangt man eigentlich hinaus?", der ist doch eigentlich in Gedanken schon hineingegangen und besorgt, wie er wiedetr hinausfinden kann. Nicht nur in dieser Stelle, sondern insgesamt ist sehr gut dargestellt diese Mischung aus Angezogen- und Abgestoßen sein. (Würde ich das Noten-Vergeben-Spiel zu den Bedingungen der LeLu mitspielen (was ich nicht mehr tue), dann erhielte Dein Sonett ein "sehr gelungen".
Dir ein schönes Wochenende.
 

fenestra

Mitglied
Liebe Dorothea,

genau so meine ich es, diese Ambivalenz bei der Annäherung an etwas Unbekanntes (kann auch ein Mensch sein). Wird es (er) mich wieder loslassen oder mich zu sehr vereinnahmen?

Danke für deine positive Bewertung und viele Grüße
fenestra
 

loussi

Mitglied
Hallo fenestra,

dein Gedicht gefällt mir supergut. Ich wollte, ich könnte auch so schreiben. Am gelungensten finde ich die dritt- letzte Zeile: ... mich mit Spinnenfäden binden.
Warum wurde das Gedicht von den Leselupem-Mitgliedern nicht besser bepunktet????

Liebe Grüße
Loussi
 
Y

yaira

Gast
begeistert

Hallo fenestra,

ich bin ehrlich begeistert. Du lieferst ein handwerklich einwandfreies Gedicht, das (mich) noch dazu inhaltlich voll überzeugt. Diese Angst, sich etwas/jemandem anzunähern, man weiß nicht, ob es lohnt, ob man enttäuscht wird, ob es nicht gar zu anstrengend oder unmöglich wird...
Gefällt mir wirklich.

Liebe Grüße
yaira
 

Walther

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von fenestra
[blue]Was deinen Blick betört, ist nur Fassade,
Und Stuck zerbröckelt, Mauern halten dicht.
Dass du nicht durchs Fenster steigst, ist schade:
Halb angelehnt verströmts, das schwache Licht.[/blue]

Verlangen regt sich draußen und auch drinnen,
Du hörst ein leises Lachen, wenn du schweigst.
[blue]Ein aufmerksamer Blick streift die Gardinen.
Er wartet bang, daß du dich heute zeigst.[/blue]

[blue]Zu viel Fenster: dunkel, kalt und unbewohnt!
Ob dies Haus noch das Betreten lohnt?
Und wo gelangt man eigentlich hinaus?[/blue]

[blue]Man wird mich mit Spinnenfäden binden,[/blue]
und niemals werd ich helle Säle finden,
nur für den letzten Tanz die Fledermaus.
Liebe Fenestra, liebe MitdichterInnen,

die Idee zu diesem Sonett ist klasse. Leider, da muß ich widersprechen, die Form, die ist es nicht. Hier holpert es im Ursprungstext, daß ein Feldhase beim Laufen/Hoppeln über den Winteracker buchstäblich auf die Nase fiele.;)

Ich habe als alter Sonetter das Metrum ans Ohr genommen und dann den Text über den entsprechenden Leisten gezogen. Das Ergebnis steht oben. :)

Der Text ist dabei weitgehend erhalten geblieben, dem Sinn nach. So, meine ich, kann der Text mit der Bewertung durchgehen, die er bekommen hat.

Ich bitte zugleich vielmals um Entschuldigung, daß ich die Euphorie über die gelungene Idee etwas auf den Boden der handwerklichen Tatsachen zurückgeführt habe. Und hoffe zugleich, daß meine ehrliche Entschuldigung von Dichterin und den Leserinnen angenommen werden möge. :D

In diesem Sinne wünsche ich ein weiteres, frohes Sonetten.

Liebe Grüße

W.
 

fenestra

Mitglied
Liebe yaira, liebe loussi,

das freut mich natürlich sehr, dass ihr meinen Spuk mögt, danke euch! Ist schon ein paar Monate alt, aber immer noch eins meiner liebsten Stücke.


Lieber Walther,

natürlich bin ich auch hier, um durch kritische Anmerkungen erfahrenerer Dichter meine Werke zu verbessern. Ich habe in Literaturforen schon sehr viel gelernt, auch dieses Stück wäre ohne das Web wohl nicht entstanden.

Hier holpert es im Ursprungstext, daß ein Feldhase beim Laufen/Hoppeln über den Winteracker buchstäblich auf die Nase fiele
Diese Bemerkung kann ich allerdings nicht nachvollziehen, denn mein Sonett ist in einem durchgehenden Jambus geschrieben, 5-hebig, die ersten beiden Zeilen des ersten Terzetts 6-hebig. Deine Änderungsvorschläge würden teilweise die Stolpersteine erst hinein bringen. Ich gehe sie mal einzeln durch:

Mein Text:
Doch dass du nicht durchs Fenster steigst, ist schade.

x X x X x Xx X x Xx (Jambus = xX, unbetonte Silbe zuerst)
("nicht" und "steigst" könnte man auch unbetont lesen, aber das ändert nichts am Gesamtrhythmus der Zeile)

Du schlägst vor:
Dass du nicht durchs Fenster steigst, ist schade:
X x X x Xx X x Xx
Nun beginnt die Zeile mit einer betonten Silbe (Trochäus = Xx) und fällt damit aus dem jambischen Sprachfluss des Sonetts heraus.

Ich schrieb:
Halb angelehnt, verströmts ein schwaches Licht.
Du schlägst vor:
Halb angelehnt verströmts, das schwache Licht.
Ich empfinde dieses "verströmts, das" eher noch holpriger, aber das ist vielleicht Geschmackssache.


Ich schrieb:
und wartet bang, ob du dich heut noch zeigst.
Du schlägst vor:
Er wartet bang, daß du dich heute zeigst.
dieses "heute" statt heut noch ist allerdings bedenkenswert zur Glättung des Sprachflusses.

Ich schrieb:
Glaub nicht, dass dieses Haus noch das Betreten lohnt,
und wo gelangt man eigentlich hinaus?

Du schlägst vor:
Ob dies Haus noch das Betreten lohnt?
Und wo gelangt man eigentlich hinaus?
Hier machst du wieder aus dem Jambus einen Trochäus (betonte Silbe am Anfang), s.o.

Ich schrieb:
Gar wird man mich mit Spinnenfäden binden
x X x X x XxXx Xx (Jambus)
Du schlägst vor:
Man wird mich mit Spinnenfäden binden,
x X x x XxXx Xx
Jetzt hast du sogar einen Anapäst eingebaut (xxX). Der holpert nun in meinen Ohren gewaltig.

Vielleicht haben wir einfach ein unterschiedliches Rhythmusgefühl. Trotzdem vielen Dank für die ausführliche Auseinandersetzung mit meinem Text!

fenestra
 

Walther

Mitglied
Liebe Fenestra,

letztlich bist Du die Herrin des Verfahrens. Es ist DEIN Gedicht, nicht meines, um das es hier geht. Unabhängig von den schönen Erörterungen des Metrums, die Du hier so kenntnisreich ausbreitest, möchte ich ganz bescheiden einen Vorschlag zur Güte machen.

Dieser lautet: Nimm Deine Variante und meine und trage sie Dritten laut vor. Du wirst eine interessante Feststellung machen. Gerne höre ich dann wieder von Dir.

Zum Abschluß: Es gab noch im 19. Jahrhundert die Tradition, Gedichte auch dann laut zu lesen, wenn man sie für sich selbst las. Nur so kommt Diktion und Text überein.

Ich will an dieser Stelle darauf hinweisen, daß es durchaus erlaubt ist, Hebungen mit zwei Senkungen zu kombinieren. Allerdings muß der Rhythmus schon in sich stimmig sein, die Sprache die Melodie tragen.

Am Ende aber entscheidest allein Du, welchen der Vorschläge Du nun richtig findest und welchen nicht. Und das ist auch gut und richtig so.

Liebe Grüße

W.
 

Walther

Mitglied
Versmaß / gesetzt

Nachtrag:

So sähe das Metrum aus, wenn ich das Gedicht vorlese:


x X x X x X x X x X x
Was deinen Blick betört, ist nur Fassade,
x X x X x X x X x X
Und Stuck zerbröckelt, Mauern halten dicht.
x X X x X x X x X x
Dass du nicht durchs Fenster steigst, ist schade:
x X x X x X x X x X
Halb angelehnt verströmts, das schwache Licht.

x X x X x X x X x X x
Verlangen regt sich draußen und auch drinnen,
x X x X x X x X x X
Du hörst ein leises Lachen, wenn du schweigst.
x X x X x X x X x X x
Ein aufmerksamer Blick streift die Gardinen.
x X x X x X x X x X
Er wartet bang, daß du dich heute zeigst.

x X X x X x X x X x x
Zu viel Fenster: dunkel, kalt und unbewohnt!
x X X x X x X x X
Ob dies Haus noch das Betreten lohnt?
x X x X x X x X x X
Und wo gelangt man eigentlich hinaus?

x X X x X x X x X x
Man wird mich mit Spinnenfäden binden,
x X x X x X x X x X x
und niemals werd ich helle Säle finden,
x X x X x X x X x X
nur für den letzten Tanz die Fledermaus.

Den dritten Vers der ersten Strophe könnte man auch so schreiben:

Und dass du nicht durchs Fenster steigst, ist schade:

Das ist aber nicht nötig, wie ich zurecht meine, da diese Silbe den Fluß nicht verbessert.

Ebenso die Verse 1 und 2 der dritten Strophe:

Zu viele Fenster: dunkel, kalt und unbewohnt!
Ob dieses Haus noch das Betreten lohnt?

Auch hier wird der Sprechfluß nicht verbessert. Allerdings sind selbst diese Verse noch besser im Metrum als Dein Eintrag. Sorry.

Erster Vers, vierte Strophe:

Und wird man mich mit Spinnenfäden binden,

könnte wie oben lauten. Auch das ist nicht notwendig, da Senkungen „verschluckt ’’ werden dürfen. Auch hier ist selbst mein zweiter Vorschlag besser, da im Sprachfluß liegend, als der ursprüngliche.

Aber lassen wir es bei meiner vorherigen Wortmeldung. Du bist die Herrin des Verfahrens. Ich bin nur ein Leser, der ein paar Anmerkungen zu einem Text mit einer guten Idee und einer weniger guten Ausführung derselben gemacht hat. Und dabei wollen wir es für dieses Mal dann auch bewenden lassen.

Liebe Grüße

W.
 

fenestra

Mitglied
Allerdings sind selbst diese Verse noch besser im Metrum als Dein Eintrag. Sorry.

... Auch hier ist selbst mein zweiter Vorschlag besser, da im Sprachfluß liegend, als der ursprüngliche.
Wenn du statt "ist besser" wenigstens schreiben würdest, dass es für dein Empfinden besser ist!

Aber selbst dann: Wer kann denn in dem folgenden Satz z.B. die zweite und dritte Silbe betonen, wie du es vorschlägst?

x X X x X x X x X x x
Zu viel Fenster: dunkel, kalt und unbewohnt!
Mir ist dein Rhythmus ehrlich gesagt unzugänglich. Im Übrigen hab ich beim lauten Lesen noch nie Schwierigkeiten mit meiner Fassung gehabt, auch nicht vor Publikum. Wahrscheinlich würden wir unsere verschiedenen Auffassungen tatsächlich besser verstehen, wenn wir uns gegenseitig vorlesen könnten. Vermutlich schließen sie sich noch nicht einmal aus.

Mich würde sehr interessieren, was die anderen Leser von Walthers Vorschlägen halten! Gibt es Stellen, die eurer Meinung nach vom Sprachfluss her ungenügend sind und durch Walthers Vorschläge verbessert werden können?
 

Walther

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von fenestra
Allerdings sind selbst diese Verse noch besser im Metrum als Dein Eintrag. Sorry.

... Auch hier ist selbst mein zweiter Vorschlag besser, da im Sprachfluß liegend, als der ursprüngliche.
Wenn du statt "ist besser" wenigstens schreiben würdest, dass es für dein Empfinden besser ist!
Sorry, ich ziehe meine Einträge zurück, da ich Dich offensichtlich verletzt habe. Das wollte ich am allerwenigsten. Ich bitte dafür vielmals und ehrlich um Entschuldigung.

Ursprünglich veröffentlicht von fenestra Aber selbst dann: Wer kann denn in dem folgenden Satz z.B. die zweite und dritte Silbe betonen, wie du es vorschlägst?

x X X x X x X x X x x
Zu viel Fenster: dunkel, kalt und unbewohnt!
Mir ist dein Rhythmus ehrlich gesagt unzugänglich. Im Übrigen hab ich beim lauten Lesen noch nie Schwierigkeiten mit meiner Fassung gehabt, auch nicht vor Publikum. Wahrscheinlich würden wir unsere verschiedenen Auffassungen tatsächlich besser verstehen, wenn wir uns gegenseitig vorlesen könnten. Vermutlich schließen sie sich noch nicht einmal aus.
Ich wiederhole hiermit nochmals, daß ich Dich nicht persönlich treffen wollte. Das tut mir nun sehr leid.

Meine Hinweise waren gut gemeint, leider sind sie offensichtlich nicht so geschrieben gewesen, daß sie auch so angekommen sind. Schade. Aber man muß erkennen, wenn man mit seinem Beitrag mehr schadet als nützt.

Gruß und einen dennoch schönen Abend.

W.
 

fenestra

Mitglied
Hallo, Walther,

erstmal: Entschuldigung angenommen!

Bei mir kam es einfach so an, dass du dein Gefühl für Metrik für das absolut richtige hältst. Und da ich von meinem eigenen Rhythmus-Gefühl auch ziemlich viel halte, hab ich das auch durchblicken lassen. Daraus soll kein Problem werden. Bitte teile mir auch weiterhin deine Ansichten zu meinen Texten mit, ich weiß ja jetzt, wie du es meinst!

Einen schönen Abend noch,
fenestra
 

Walther

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von fenestra ... Entschuldigung angenommen! ...
Puh, da bin ich aber gerade noch davongekommen. :D
Ursprünglich veröffentlicht von fenestra ... Bei mir kam es einfach so an, dass du dein Gefühl für Metrik für das absolut richtige hältst...
Keiner ist im Besitz der letzten Wahrheit. Und ich wiederhole: Du bist die Dichterin, es ist Dein Gedicht.

Ich habe nur eine unmaßgebliche Meinung geäußert. Wie Du mit ihr umgehst, das ist ganz allein Deine Sache. Und daher darfst Du Dich im Rahmen der guten Sitten auch mit Verve verteidigen. ;)

Ich habe wieder einmal gelernt: Es ist nichts leichter, als im Eifer mißverstanden zu werden. Und es ist wohl doch häufig besser zu schweigen und Philosoph zu bleiben. Denn außer einer Wortkabbelei hat meine Unterstützungsversuch nichts gebracht. Und das ist das Letzte, was ich wollte: Einen Streit um des Kaiser's Bart vom Zaune zu brechen, nur um am Ende recht zu haben. Das ist es und war es nicht wert.

Diese Erkenntnis nehme ich aus unserer Debatte mit. Und das ist doch schon einmal etwas. Man soll ja irgendwann aus seinen Fehlern lernen und für einen kurzen Augenblick klüger werden. ;)

Ich danke Dir für die Annahme der Entschuldigung.

Schöne Zeiten und frohes Dichten wünscht

der W.
 

fenestra

Mitglied
Puh, da bin ich aber gerade noch davongekommen.
Weil du deine Entschuldigung so dick und rot geschrieben hast, wollte ich diesmal nicht so kleinlich sein... :D

Einen Streit um des Kaiser's Bart vom Zaune zu brechen, nur um am Ende recht zu haben.
So, du bleibst also dabei, dass du am Ende Recht bekommen hättest... ?

Das wird jetzt Offtopic, bevor die Moderatoren uns gleich ausblenden, eins noch:

Ich hab schon oft meine Texte anhand von Anregungen überarbeitet. Das sag ich jetzt, damit nicht der Eindruck entsteht, ich wäre immer so starrsinnig...
Aber das Spukhaus bleibt, wie's ist!

lg
fenestra
 

San Martin

Mitglied
Das Gedicht gefällt mir gut; der Rhythmus ist fließend und in gewissem Sinne klassisch, was durch durchgängigen Jambus hervorgerufen wird. Sonette sind eine anspruchsvolle Form, und du hast den Inhalt nicht zu sehr der Form untergeordnet. Einige kleine Vorschläge hätte ich aber, z.B. "Halb angelehnt verströmt es (schwaches) Licht" - die Kontraktion des "es" mit "verströmt" finde ich unpassend, weil das Gedicht sonst diese Umgangssprachlichkeit nicht besitzt; für "schwaches" kann man etwas aussagekräftigeres einsetzen (fahles, ...), und keinen würde das Fehlen von "ein" stören.
Das "!" würde ich durch einen Punkt ersetzen. Keinen Grund zur Exklamation. Das "Gar" wirkt etwas gekünstelt... und 2 Füllwörter könntest du evt. noch ersetzen: auch & eigentlich.
"Helle Säle" ist ein schönes Bild.
 

fenestra

Mitglied
Lieber San Martin,

Halb angelehnt verströmt es (schwaches) Licht
Das ist ein guter Vorschlag, ich werde ihn in Zukunft so übernehmen, um das Apostrophieren zu vermeiden, danke!

Das "!" würde ich durch einen Punkt ersetzen. Keinen Grund zur Exklamation. Das "Gar" wirkt etwas gekünstelt... und 2 Füllwörter könntest du evt. noch ersetzen: auch & eigentlich.
Statt des Rufzeichens kann ich besser mit einem Komma überleiten, auch da geb ich dir Recht. Da ist jemand, der vor dem Haus steht und im Selbstgespräch leise überlegt, da wird in der Tat nichts ausgerufen.

"gar" ist hier schwer zu ersetzen, das Gekünstelte könnte man allerdings auch bei betört und bang einwenden, insofern ist die Sprache wieder in sich stimmig, denke ich. Auch und eigentlich setzen inhaltliche Nuancen, ich sehe sie nicht als reine metrische Füllsel an.

Also nochmal danke für deine Anmerkungen und viele Grüße
fenestra
 



 
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