Statik
Ich schau in den Spiegel,
doch ich erkenne mich nicht.
Seh’ nur noch dich,
mit einem andren Gesicht.
Ein bizarrer Schatten,
der sich im Irrlicht bricht
und ich lausch deiner Stimme,
die aus mir spricht.
Auch ich bin in dir,
du fühlst es genau.
Spürst du die Macht
deiner teuflischen Frau?
Unsre Konturen zerflossen
zu buntem Schwarzgrau.
Die Fusion implizierte
den Supergau.
So fühl’ ich dein Flüstern
im offenen Haar.
Hörst du mich lechzen
in deinen Lenden so nah?
Ich umschwirre den Mann,
der stets für mich da.
Und verglühe im Fieber,
das das Feuer gebar.
Wirf mich doch fort,
du holst mich schnell wieder.
Komm schon, du Teufel,
und knie vor mir nieder!
Vor mir, deinem Engel,
mit dem weißen Gefieder.
Sei hart zu mir, Liebster,
küss sanft meine Lider!
Und bist du auch Ratte,
in meinem Genick,
so bin ich doch Schlange,
mit lauerndem Blick.
Die infernalische Sucht
gibt uns den göttlichen Kick.
Wir erreichen den Himmel,
oder den Strick.
_________________
© Julia Nietzsche
Ich schau in den Spiegel,
doch ich erkenne mich nicht.
Seh’ nur noch dich,
mit einem andren Gesicht.
Ein bizarrer Schatten,
der sich im Irrlicht bricht
und ich lausch deiner Stimme,
die aus mir spricht.
Auch ich bin in dir,
du fühlst es genau.
Spürst du die Macht
deiner teuflischen Frau?
Unsre Konturen zerflossen
zu buntem Schwarzgrau.
Die Fusion implizierte
den Supergau.
So fühl’ ich dein Flüstern
im offenen Haar.
Hörst du mich lechzen
in deinen Lenden so nah?
Ich umschwirre den Mann,
der stets für mich da.
Und verglühe im Fieber,
das das Feuer gebar.
Wirf mich doch fort,
du holst mich schnell wieder.
Komm schon, du Teufel,
und knie vor mir nieder!
Vor mir, deinem Engel,
mit dem weißen Gefieder.
Sei hart zu mir, Liebster,
küss sanft meine Lider!
Und bist du auch Ratte,
in meinem Genick,
so bin ich doch Schlange,
mit lauerndem Blick.
Die infernalische Sucht
gibt uns den göttlichen Kick.
Wir erreichen den Himmel,
oder den Strick.
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© Julia Nietzsche