Staub

gareth

Mitglied
"Das reicht problemlos die vier Tage". Der Schichtführer nahm mich am Arm, und nickte kurz in Richtung der Schotterhalde, auf die wir zugingen. Er blinzelte ein wenig in die strahlende Morgensonne.

"Jetzt müsst ihr nur noch ordentlich analysiert haben", sagte er mit einem stillen Lächeln. Ich hob die Schultern und grinste ihn an: "Das ist natürlich viel verlangt."

Es gab fünf Schichtführer im Werk und ich war froh, dass gerade er mit mir zusammen Dienst hatte. Er war aus meiner Sicht der beste. Erfahren, gradlinig und kurz entschlossen.

Ein paar Tauben pickten auf den Kalksteinstückchen herum.

Ein leichter Wind trieb eine kleine Staubwolke auf uns zu. Kalkstein- und Tonstaub. Bei trockenem Wetter hatten wir ziemlich damit zu kämpfen und ich hatte in meinen sieben Jahren hier vermutlich schon meine Lebensdosis an Silicat - und Quarzstäuben eingeatmet. Ich wandte mich ab und wir gingen in Richtung der Werkseinfahrt.

Wir hatten die produktionstechnisch wichtigsten Stellen kontrolliert. Alles lief störungsfrei. Unser Werksrundgang war beendet. Es war Karfreitag. Mein erster von vier Bereitschaftstagen, in denen ich praktisch die ganze Zeit nicht von zu Hause weg konnte. Sie mussten einen telefonisch erreichen können und es gab noch keine Handys. Ich war froh, dass Leonie gekommen war.

Auf dem Weg zum Rohmühlengebäude begegnete uns niemand. Auch vorher hatte ich niemanden gesehen. Minimalbesetzung im Werk. Obwohl fast alle Aggregate arbeiteten, vermittelte die Anlage doch eine Art Feiertagsruhe. Hinter den massiven Betonwänden tobte die riesige Kugelmühle. Mit ihren Massen von Stahlkugeln zerrieb sie in gepanzerten Kammern das getrocknete Schottergemisch zu feinem Mehl, aber hier draußen war davon nur ein leises Geräusch zu hören. Eine Art summendes Rauschen, das die enorme Lautstärke noch ahnen ließ, die Unterhaltung aber nicht störte.

Irgendwo kratzte die Schaufel eines Radladers über den Betonboden. Das Geräusch erstickte für einen Moment, als sie sich in ein Haufwerk grub. Kurz danach heulte der Motor beim Zurücksetzen auf und der Vorgang wiederholte sich.

Ich nahm den weißen Plastikhelm ab und wir gingen nebeneinander in Richtung Werkseinfahrt.

"Also dann", sagte der Schichtführer und sah auf seine Armbanduhr: "Zehn Uhr und es sieht so aus, als hätten wir's für heute". Ich nickte. Als wir bei den Schottersilos angekommen waren, drückte er mir die Hand:
"Dann noch einen ruhigen Feiertag".
"Danke", sagte ich, "das wär gut. Ich hab Besuch".

Leonie war gestern Nacht überraschend zu mir gekommen. Ihrem Freund hatte sie eine abenteuerliche Geschichte von ihrer Freundin und deren kranker Großmutter erzählt. Manchmal war sie mir unheimlich. Aber ich war verrückt nach ihr. Und sie nach mir. Von Zeit zu Zeit. Wir hatten erst gegen fünf Uhr morgens aufgegeben.

Den Werksrundgang hatte ich für acht Uhr vereinbart. Gegen Sieben holte sie mich auf ihre Weise wieder aus dem Schlaf und in mir verstärkte sich der Verdacht, dass die acht Jahre Altersunterschied vielleicht doch bedeutsamer waren, als ich bisher angenommen hatte.
Jetzt schlief sie wahrscheinlich friedlich. Für einen Augenblick sah ich sie vor mir mit ihren zerzausten, braunen Locken in die zerwühlten Decken vergraben, wie sie, ein Auge einen winzigen Spalt weit geöffnet, träge einen Finger krümmte und mich so gegen meinen erklärten Willen und entgegen jeder Vernunft wieder ins Bett holte. Nicht einmal zum Duschen hatte es dann mehr gereicht.

"Alles klar", der Schichtführer grinste und sah mich offen an: "Wir werden keine riskanten Sachen machen die Tage und uns nur dann melden, wenn es gar nicht anders geht". Ich erwiderte noch einmal seinen festen Händedruck.
Sie hatten durchaus kein Problem damit, den einen oder anderen meiner Kollegen telefonisch gegen Drei oder Vier in der Früh wegen irgendeiner Kleinigkeit zu Rate zu ziehen.
Es war eine Frage der gegenseitigen Achtung.

Ich dankte ihm mit einem kurzen Kopfnicken. Dann hob ich noch einmal die Hand und wandte mich zum Gehen.

"Ach so", sagte er da, "was ich vorhin erwähnt hatte, die Sache mit der Probenahmestelle im Staubsilo".
Ich blieb stehen.
"Das wollten wir uns doch noch ansehen".
"Stimmt", sagte ich, "bevor's vergessen wird".
Ich hatte gehofft, er würde nicht darauf zurück kommen.

Ich setzte den Helm wieder auf und wir gingen um die drei betonierten Schottersilos herum, die in einer Linie mit dem Drehrohrofen standen und den Abschluss der Produktionsgebäude bildeten. Auf ihrer Rückseite kamen wir zu dem runden, ungefähr fünfzehn Meter hohen Stahlsilo, in dem die abgeschiedenen Stäube des Werkes gesammelt und von dort aus in den Produktionsprozess zurückgeführt wurden.

Durch die torförmige Öffnung des Silos traten wir in das dunkle Innere.

Hier war es noch ruhiger. Der Schichtführer legte mit einem routinierten Handgriff einen Schalter an der Innenwand neben dem Eingang um und in kurzer, unregelmäßiger Folge flammte eine Menge starker Neonlampen auf. Sie tauchten den ungefähr zehn Meter durchmessenden, begehbaren Teil des Silos in helles Licht.

Er winkte mich hinter sich her und ging zügig zwischen einigen abgestellten Geräten und Maschinenteilen hindurch auf eine Stahlgittertreppe an der gegenüberliegenden Wand zu. Sie führte zu der Bandwaage unterhalb des Siloauslaufs.

Es waren nicht allzu viele Stufen. Es ging einmal um die Ecke und noch ein paar zusätzliche Tritte hoch zu dem stillstehenden Förderband der Waage unter dem Auslauftrichter.

Der Schichtführer war ein wenig außer Atem, als wir die Stelle erreicht hatten. Mit seinen sechzig Jahren war er ziemlich genau doppelt so alt wie ich.
"Dieser Flansch da ist es". Er reckte sich, um mit der linken Hand einen massiven, eisernen Gewindestopfen erreichen zu können, der einen ungünstig über Kopfhöhe angeschweißten Probenahmestutzen verschloss.
"Den hat letzte Woche die Steinschicht verbrochen", sagte er und schüttelte den Kopf. Von seinem Schichtführerkollegen Stein hielt er nicht allzu viel. Trotzdem konnte er sich ein Grinsen wegen seines schlichten Wortspiels nicht verkneifen.

"Von keinem meiner Leute würde ich verlangen, hier eine Probe raus zu holen", sagte er und ruckelte an dem Verschluss herum.
"Von keinem. Wie gesagt, gestern hab ich es kaum angefasst...". Der Flansch bewegte sich.
"Vorsichtig", sagte ich und dann ging es sehr schnell.

Ein armdicker, fast ohne Geräusch waagerecht aus dem offenen Stutzen heraus schießender Staubstrahl riss ihm die Hand nach hinten. Ich sah, wie er auf den Zehenspitzen stehend versuchte, dem Druck standzuhalten und den Verschluss mit beiden Händen gegen die Gewalt des Strahls wieder auf den Stutzen zu schrauben. Dann verschwand er im dichten Staub.
"Was ist?" brüllte ich.
"Hau ab" brüllte er zurück, "ich krieg das hin".
Seine Stimme wurde sehr schnell sehr leise.
Dann wurde es dunkel.

Innerhalb weniger Sekunden herrschte vollkommene Dunkelheit und Stille um mich. Ich begann die staubschwere Luft einzuatmen und hielt den Atem an, während ich mich am Handlauf entlang tastete. 'Du musst mit ihm zusammen raus', schoss es mir durch den Kopf. Ich ging weiter. Nach etwa fünf Schritten musste es nach links gehen. Es ging nach links. Kurz danach die Treppe. Ich erreichte die Stufen und fand hinunter. Jetzt eine halbe Drehung nach rechts. Mit nach vorn ausgestreckten Armen ging ich langsam mit geschlossenen Augen weiter in die Richtung, von der ich annahm, sie führe zum Ausgang.

Wo hatten diese Idioten die Maschinen hingestellt? Wie viele Schritte? Mein Herzschlag beschleunigte sich jetzt. Ich hielt weiter den Atem an. Dann stieß ich mit dem Knie hart und schmerzhaft gegen eine Metallkante und atmete den dichten Staub ein. Ich tastete mich so schnell es ging um das Hindernis herum und ging dann langsam weiter, den rechten Arm augestreckt, das Gesicht im linken Jackenärmel vergraben.

Ich öffnete die Augen einen Spalt weit. Dunkelheit. Schwärze, Staub und Stille. Tief unten in meinen Beinen meldete sich die Panik. Warum war kein Licht vom Ausgang zu sehen? Weiter. Ich glaubte Rufen zu hören. Hatte er es geschafft? Rief er um Hilfe? Und wenn! Weiter.

'Lass es die richtige Richtung sein. Bitte.'
Leonie fiel mir ein. 'Wenn ich es nicht schaffe. Was wirst Du tun? Sie werden alles Erfahren. Ich liebe Dich.
Dieser Wahnsinnige. Macht genau das Gleiche noch mal. Wie blöd muss man sein? Aber ich kann ihn doch nicht da drin lassen.'

Ich versuchte es jetzt mit winzigen, flachen Atemzügen durch den Stoff des Jackenärmels. Mein Mund war völlig belegt mit feinstem, trockenem Staub. Ich spürte, wie mein Puls immer schneller ging. 'Meine Lungen. Um Gottes Willen. Ich krieg das nie mehr aus mir raus'. Die Panik kam langsam höher. Weiter. Wenn das jetzt die falsche Richtung ist...

Ich blinzelte und direkt vor mir erschien ein schwacher Lichtschein. Sekunden später stand ich im Freien in der hellen Sonne.

Ich ging ein paar Schritte weit und begann zu husten und versuchte auszuspucken. Ich wandte mich zum Eingang um. Aus der torförmigen, dunklen Öffnung drangen dichte Staubschwaden. Schräg einfallende Sonnenstrahlen ließen sie stellenweise leuchten und ein leichter Wind nahm sie auf. Ich starrte auf die Staubschwaden und ihr Lichtspiel. "Komm da raus, Mann", dachte ich, "Komm da raus". Ich spürte, dass mir die Knie zitterten.

Und da kam er heraus in einer dichten Wolke.

Er war völlig von hellem Staub bedeckt. "Ist wieder dicht", sagte er rau und begann zu husten.

Wir standen uns gegenüber. Er sah furchterregend aus. Man konnte sein Gesicht unter der Staubschicht nicht erkennen und mir wurde bewusst, dass das auch für mich galt.
"Sie sehen übel aus", sagte er und sah auf meine Jacke. Ich folgte seinem Blick und für einen Moment kam hilflose Wut in mir hoch. Ich glaubte plötzlich nicht mehr, dass ich noch einmal hinein gegangen wäre. Kurz und sinnlos klopfte ich an meinen Kleidern herum.

"Tut mir leid. Echt", sagte er dann, "ich hätte nicht gedacht...".
"Schon in Ordnung", ich zuckte die Achseln und sah ihn an. Ich fühlte mich schwach. Plötzlich war ich ihm nur noch dankbar dafür, dass er selber heraus gekommen war.

Wir gingen zu einem der Pressluftanschlüsse. Er ließ mir den Vortritt.

"Dass Sie das Ding da wieder drauf gekriegt haben", sagte ich, als wir an der Werkseinfahrt angekommen waren, "bei dem Druck". "War nicht ganz so schlimm", erwiderte er.

Wir gingen zu meinem Wagen und er hielt mir die Tür auf, während ich mich sehr vorsichtig auf dem Fahrersitz niederließ. Als ich mich setzte gab es eine Staubwolke.
Ich ließ beide Seitenfenster herunter und startete den Motor. Ich nickte ihm noch einmal zu: "Ein Glück, dass ich jetzt sowieso duschen wollte".

Er nickte zurück. Mit einem letzten Blick erklärten wir die Sache für abgeschlossen. Er klopfte mit den Fingerknöcheln der geschlossenen rechten Hand zwei Mal kurz auf das Wagendach und wandte sich ab. Ich fuhr los, während die beiden Seitenfenster langsam wieder hoch kamen.

Leonie schlief tatsächlich, als ich eine halbe Sunde später nach hause kam. Ich betrachtete sie vom Flur aus durch die halb offene Tür meines Schlafzimmers, während ich meine Schuhe auszog. Ich würde ihr gleich alles erzählen und sie würde mich trösten und mich loben und mir die letzten Reste meiner Sorgen nehmen. 'Weißt Du, dass ich fast gestorben wäre, vorhin?' 'Das hört sich schlimm an, mein Liebling. Aber jetzt bist Du ja bei mir. Du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben. Komm, leg Dich hier hin und erzähl mir genau, was da passiert ist'.

Leise ging ich ins Badezimmer. Die staubenden Kleider und die ebenfalls staubende Unterwäsche legte ich langsam und vorsichtig auf einen Haufen und versuchte dabei, jeden Blick auf die teure Jacke zu vermeiden. Dann duschte ich lange, um den Staub wenigstens von allen zugänglichen Körperregionen zu entfernen und putzte mir danach die Nase. Es sah dunkel aus. Ich putzte sie wieder und es sah wieder dunkel aus. So oft ich es wiederholte, so oft war feuchter Staub im Taschentuch, der jetzt dunkel aussah. Die Sorgen kamen wieder hoch. Ich gurgelte mit Wasser und spuckte und stellte mir vor, wie meine Bronchien mit hellem Staub ausgekleidet waren und meine Lungen und meine Ohren und wie er nach und nach feucht und dunkel wurde und putzte mir wieder die Nase.

Als ich ins Schlafzimmer kam war sie wach.
"Du lieber Himmel", sagte sie mit einem liebevollen Vorwurf in der Stimme, "ich dachte schon Du hörst gar nie mehr auf mit dem Duschen und dem Husten und dem Naseputzen. Hast du Dich erkältet heute Nacht?"
"Nein", sagte ich.
Sie sah kurz an mir herab.
"Du solltest aber trotzdem nicht so rumlaufen. Komm schnell!"
Sie hob die Decke etwas an. Ich glitt neben sie unter die Decke. Spürte ihre Wärme. Sie schmiegte sich an mich und küsste mich. Der Staub in meiner Lunge war schon nicht mehr so schlimm.
"Was dann?", murmelte sie, während sie leicht auf mich glitt und ihre braunen Locken auf mein Gesicht herab fielen, "was war los? Gab es Probleme?"
"Nichts Besonderes", murmelte ich in ihren Mund. Sie begann sich langsam zu bewegen.
"Nur ein bisschen Staub". Sie bewegte sich schneller.
"Ferkelchen", sagte sie, "Du sollst doch nicht immer da hin gehen, wo's dreckig ist".
Sie nahm mein Gesicht in beide Hände: "Hast Du Sehnsucht gehabt nach mir? Da, in dem alten, schmutzigen Werk?"
"Ja", sagte ich und zog ihre Lippen auf meine herunter.
"Ein Mal. Sehr. Für einen Moment".
 

Mumpf Lunse

Mitglied
hallo gareth,
schön mal wieder was von dir zu lesen.

die ersten drei oder vier absätze - bömische dörfer.
es ist weder besonders interessant (wenn man, wie ich, keine ahnung hat worum es geht) noch für die eigentliche geschichte wichtig. - finde ich. ;) zu genau oder zu ungenau ... beides, je nachdem.

die verknüpfung der etwas 'zweifelhaften' liebschaft mit dem unfall, die andeutungen über leonie, welche viel raum für phantasie über die art dieser beziehung lassen - alles sehr gelungen.
was mir auch sehr gut gefallen hat: der konflikt während des unfalls.
'Ich glaubte plötzlich nicht mehr, dass ich noch einmal hinein gegangen wäre.' und - 'Plötzlich war ich ihm nur noch dankbar dafür, dass er selber heraus gekommen war.'

da ist etwas existentielles passiert im protagonisten. ich will da nicht unbedingt etwas hinein phantasieren ...
tod und leben ganz unspektakulär nebeneinander innerhalb weniger stunden.

'Leonie fiel mir ein. 'Wenn ich es nicht schaffe. Was wirst Du tun? Sie werden alles Erfahren. Ich liebe Dich.' -
es ist schon seltsam wie wir die prioritäten unserer besorgnis setzen.

das fehlende heldenpathos macht deinen protagonisten sehr menschlich, sehr sympathisch.

mein fazit: den anfang würde ich straffen, streichen, ändern. wie auch immer. die 'eigentliche' geschichte ist mehr als gelungen.

lg
gunter
 

gareth

Mitglied
Ich bin ziemlich sicher, Mumpf,

dass Du da recht hast, mit den ersten Absätzen. Was mich das glauben lässt, ist dieser für mich gut nachvollziehbare Satzteil Deines Kommentars: zu genau oder zu ungenau ...

Spontan denke ich, dass die Richtung ungenauer besser wäre, weil das die Geschichte strafft, während genauer kaum zu rechtfertigen ist.

Eigentlich ging es mir nur darum, die LeserInnen am Anfang unaufdringlich an die Tatsache heran zu führen, dass es in einem Zementwerk entweder staubt (was für die Geschichte wesentlich ist), oder matschig ist (was für die Geschichte ohne Belang ist). Da aber beides tatsächlich vorkommt, hielt ich den Moment für gekommen, die Wissensbasis einer breiten Leserschaft erheblich zu erweitern mit der Erwähnung, dass Zement im Wesentlichen aus Kalkstein und Ton hergestellt wird, was für die Geschichte eigentlich auch ohne Belang ist, aber das Vorhandensein von Staub und Staubsilo plausibel macht.

Ich werd jetzt erst mal mit dem Denken anfangen und das dauert bei mir immer ein Bisschen (c:

Danke für den Kommentar!

Grüße
gareth
 

Mumpf Lunse

Mitglied
hallo gareth,
als erstes: viel besser! ich erinnere mich an (für mich) krytische sätze in der ersten version. ;) vor allem die wörtlichen reden. das erschien mir wie irgendeine geheimsprache.

jetzt wollte ich gerade einige fachwortrudimente bemängeln ...
aber du hast es nochmal geändert.

und damit es auch etwas konstruktives wird ...

Ein leichter Wind trieb eine kleine Staubwolke auf uns zu. Kalksteinstaub und Tonstaub. Bei trockenem Wetter hatten wir ziemlich damit zu kämpfen und ich hatte in meinen sieben Jahren hier vermutlich schon meine Lebensdosis eingeatmet. Wir wandten uns ab und gingen in Richtung der Werkseinfahrt.
ich würde kalstein und tonstaub schreiben (das doppelte staub).
den satz mit dem trockenen wetter könnte man sinnlich greifbar machen. sowas in der art: bei nassem wetter verwandelte er alles in ... bei trockenem wetter schwebte er wie ein tödlicher/bedrohlicher nebel/schleier über dem gelände/areal.

bei der lebensdosis geht es ja um silikonstäube...wenn ich das richtig versteh... oder zumindest um irgendwelche anderen feinstäube die sich im körper ansammlen. das würde ich schreiben. also: ich hab meine lebensdosis (silikon) ??? eingeatmet.

das thema 'staub' kommt immer wieder vor. ich habs beim ersten kommentar nicht erwähnt, aber das ist ja eine zusätzliche dimension. eine bedrohung die, unabhängig vom aktuellen geschehen, immer über dem prot. schwebt. auch ist dein prot ja scheinbar kein mensch der sowas einfach ausbelendet.

etwas sarkastisch würde ich sagen: da hat der prot ja glück - leonie scheint im gegensatz zu ihm ja ein recht unkompliziertes, sorgloses wesen zu sein. besuch aus einer weniger bedrohlichen realität. im mehrfachen sinn entspannend. ;)

lg
mumpf
 

gareth

Mitglied
Hallo Mumpf,

ich habe den Text im Sinne Deiner Anregungen überarbeitet. Ich denke er hat gewonnen.

Vielleicht noch die eine oder andere Feinarbeit...

Danke für Deine Hinweise!

Grüße
gareth
 



 
Oben Unten