Stilles Sehnen (Sonett)

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Carina M.

Mitglied
Still legt sich dieses Sehnen um die Mondnacht
aus Traum geschöpften tiefem Grund und Wissen
sanft streichen Hände über Wolkenkissen
der Zauberring des Wächters glänzt mit Macht

doch wenn mit letztem Flügelschlag des Tages
in Schlaf und Nacht beginnt ein leises Schwingen
dringt in Gedankenkerkern viel von jenen Dingen
als öffnete sich hier das Tor des Hades


Die Segel sind gesetzt zur großen Reise
leicht treibt das Boot im Wind zu fernen Stränden
und deine Träume schaukeln dich ganz leise

der Wunsch, dass wir uns immerzu noch fänden
erzählt der blaue Mond auf seine Weise
er streut Magie und Licht mit vollen Händen
 

Carina M.

Mitglied
Still legt sich dieses Sehnen um die Mondnacht
aus Traum geschöpften tiefem Grund und Wissen
sanft streichen Hände über Wolkenkissen
der Zauberring des Wächters glänzt mit Macht

doch wenn mit letztem Flügelschlag des Tages
in Schlaf und Nacht beginnt ein leises Schwingen
dringt in Gedankenkerkern viel von jenen Dingen
als öffnete sich hier das Tor des Hades


Die Segel sind gesetzt zur großen Reise
leicht treibt das Boot im Wind zu fernen Stränden
und deine Träume schaukeln dich ganz leise

vom Wunsch, dass wir uns immerzu noch fänden
erzählt der blaue Mond auf seine Weise
er streut Magie und Licht mit vollen Händen
 

Carina M.

Mitglied
Danke Bernd,

ja, das ist ein Sonett.
Eines von den Dreien ich ich mich traute zu schreiben.
Und... es liegt mir sehr am Herzen.

Schönen Samstag und bleibt mir, wenn möglich, gewogen.
Carina
 
G

gitano

Gast
Hallo Carina M.
Der Text ist Dir sehr wichtig wie Du betonst...Im Sinne von Bestätigung suchen oder im Sinne "nicht fertig -weitere Textarbeit gesucht"?

Ich überlege gerade wie man einer unproduktiven "Formendiskussion" aus dem Wege gehen könnte...Die an sich nicht weiter schlimm wäre, sie nervt einfach...ABER: wie immer haben wir keine Ahnung wovon ein Jeder ausgeht!

Deshalb bitte ich Dich mir mal zu posten: warum dieser Text nach Deiner Meinung ein Sonett ist (gern auch als PN)?

Als Liebhaber dieser Gedichtgattung würde ich dann auch gern die inneren Werte dieses Textes erörtern;
Dies geht aber nicht mit zwei Sätzen und die Frage ist ob DU dies alles so hilfreich findest.

und dies
Eines von den Dreien ich ich mich traute zu schreiben.
soll dies heißen Du hast Angst vorm Sonettschreiben? Warum?

[blue]Kleines Experiment:[/blue]

Still legt sich dieses Sehnen um die Mondnacht
aus Traum geschöpften tiefem Grund und Wissen
sanft streichen Hände über Wolkenkissen
der Zauberring des Wächters glänzt mit Macht
doch wenn mit letztem Flügelschlag des Tages
in Schlaf und Nacht beginnt ein leises Schwingen
dringt in Gedankenkerkern viel von jenen Dingen
als öffnete sich hier das Tor des Hades
Die Segel sind gesetzt zur großen Reise
leicht treibt das Boot im Wind zu fernen Stränden
und deine Träume schaukeln dich ganz leise
vom Wunsch, dass wir uns immerzu noch fänden
erzählt der blaue Mond auf seine Weise
er streut Magie und Licht mit vollen Händen


Immer noch als Sonett erkennbar? Wenn ja warum? Wenn nein warum?

oder so:

Still legt sich dieses Sehnen um die Mondnacht aus Traum geschöpften tiefem Grund und Wissen
sanft streichen Hände über Wolkenkissen der Zauberring des Wächters glänzt mit Macht
doch wenn mit letztem Flügelschlag des Tages in Schlaf und Nacht beginnt ein leises Schwingen
dringt in Gedankenkerkern viel von jenen Dingen als öffnete sich hier das Tor des Hades
Die Segel sind gesetzt zur großen Reise leicht treibt das Boot im Wind zu fernen Stränden und deine Träume schaukeln dich ganz leise
vom Wunsch, dass wir uns immerzu noch fänden erzählt der blaue Mond auf seine Weise er streut Magie und Licht mit vollen Händen

Dies ist keine Mißachtung Deines Textes!
sondern ein Annäherungsversuch an den Text. Ein Sonett bleibt ein Sonett, auch wenn man es in die historisch korrektere grafische Form zurücküberträgt (Langzeile; Blockform). Das Innere eines Sonetts ist unverkennbar.

Ich freue mich eine Autorin anzutreffen die Sonette schätzt!
Liebe Grüße
 

Carina M.

Mitglied
Buenos dias Zigeuner,

den Zusatz Sonett, hatte mir freundlicherweise Bernd zugeordnet.
Des Weiteren denke ich, ich habe alle Voraussetzungen, die ein Sonett haben sollte, erfüllt.
Falls du anderer Meinung sein solltest, würde ich mich freuen, wenn du mir mitteilen wüderst , warum.

Weshalb es mir wichtig ist ,bzw. am Herzen liegt , ergibt sich aus dem Text.
Der nicht jedem gleich offenbar werden kann.

Möglicherweise wäre es genauso gut unter Gereimtes zu posten gewesen.

Wie auch immer, lieben Dank fürs Lesen und Kommentieren.
Carina



PS, ich liebe das Mystische
 

Walther

Mitglied
Hallo Ihr Lieben,

bei den sog. "inneren Werten" des Sonetts sehe ich sehr wohl Zweifel aufkommen. Das Reimschema mag stimmen, ebenso das Metrum. Aber das ist beim Sonett eben nicht alles, wie wir wissen. Wiewohl es schon viel ist, wenn ich an manch andere Versuche denke ...

LG W.
 

Carina M.

Mitglied
Lieber Walther,

kein innerer Wert, sondern nur ein Gefühl und die Gedanken einer Schreiberin. :)
Und weil es nicht einfach ist, ein Sonett zu schreiben ,habe ich es auch bislang bei diesen 3 belassen.
Andere können das einfach besser. :)

Gehabt euch wohl, all ihr Dichter,
Carina
 

Walther

Mitglied
Lb. Carina,

mit den "Inneren Werten" habe ich durchaus nicht den Inhalt gemeint. Es geht vielmehr darum, daß das Sonett ein Lehr- und Lerngedicht ist, im Anfang stand die Diskussion um die Liebe zu Gott und auch zum/r Geliebten im Mittelpunkt.

Das führt dazu, daß meist These (1. Quartett), Antithese (2. Quartett), Synthese und "Moral von der Geschicht" (die beiden Terzette) die sog. innere Archtitektur ausmachen. Genau setzt der Zweifel meinerseits an.

Damit ist nichts über die inhaltliche und formale Qualität des Textes, was die äußere Form anlangt, ausgesagt, die ich übrigens beide als sehr spannend und gelungen empfinde. Man darf, und das ist etwas, das ich Dir sehr nahelegen möchte, nicht zu empfindlich sein, wenn man veröffentlicht. Das schließt eigentlich jede kritische Anmerkung aus, und sei sie auch noch so berechtigt.

Ich hoffe, damit Klarheit geschaffen zu haben. Niemand hat Dich abwerten oder Dir mitteilen wollen, daß Du kein schönes Gedicht geschrieben hättest.

LG W.
 

Carina M.

Mitglied
Ich hoffe, damit Klarheit geschaffen zu haben. Niemand hat Dich abwerten oder Dir mitteilen wollen, daß Du kein schönes Gedicht geschrieben hättest.
Das habe ich auch so nicht aufgefasst. Ich meine nur, ich bin keine besonders große Schreiberin aber ich schreibe einfach nur gerne.
Oft ist es manchmal bei mir nichts anderes als therapeutisches Schreiben.

Ich danke euch allen, egal ob es nun positive oder manchmal eben auch negative Kommentare sind.
Herzlich, Carina
 

Walther

Mitglied
Lb. Carina,

wir alle schreiben auch aus Gründen der Lebensbewältigung. Entäußern schafft Distanz und tut daher gut. Besonders gut tut, wenn Gedanken und Gefühle verstanden werden. Das zeigt, daß man eben doch nicht "ganz allein" ist.

Es ist daher schön zu hören, daß ich Dich nicht zu sehr verletzt habe.

LG W.
 
A

AchterZwerg

Gast
Hallo Carina,
als "korrektes" Sonett würde ich dein Gedicht jetzt auch nicht einordnen. Aber ich finde es in anderer Hinsicht gelungen: gefühlvoll, ohne in Kitsch zu fallen, anmutig und liebevoll gefertigt.
Ich verstehe gut, dass dein Herz daran hängt.
Mich erinnert es ein wenig an Bachmann: "Die große Fracht des Sommers ist verladen" (warum kann ich gar nicht genau sagen), jedenfalls eines meiner Lieblingsgedichte. :)
Liebe Grüße
Heidrun
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich denke, das vorliegende Sonett ist eher in der expressionistischen als in der klassischen Tradition, wobei das natürlich ebenfalls ein Traditionsschritt ist, der vom klassischen Sonett ausgeht.
Still legt sich dieses Sehnen um die Mondnacht
aus Traum geschöpften tiefem Grund und Wissen
Hier habe ich Probleme mit "aus Traum geschöpften tiefem Grund und Wissen" - ich kann es nicht auflösen, es legt sich in meinem Gehirn grammatisch quer. Ich versuchte Zäsuren, es gelang mir nicht. Ändere ich es zu "aus Traum geschöpftem tiefen Grund und Wissen" - dann scheint es zu funktionieren, eventuell sogar mit "aus Traum geschöpftem tiefem Grund und Wissen".
sanft streichen Hände über Wolkenkissen
der Zauberring des Wächters glänzt mit Macht
Hier haben wir magische Bilder in wohlgesetzten Worten.

doch wenn mit letztem Flügelschlag des Tages
in Schlaf und Nacht beginnt ein leises Schwingen
dringt in Gedankenkerkern viel von jenen Dingen
als öffnete sich hier das Tor des Hades
Hier haben wir keinen echten Reim in der ersten und letzten Zeile. Ist es begründet? Man könnte sagen, die Transzendenz des Hades entzieht sich dem Reim, damit wäre der Hades in einer Schlüsselstellung und stark markiert, nicht nur als Bild, sondern auch formal.
Die Segel sind gesetzt zur großen Reise
leicht treibt das Boot im Wind zu fernen Stränden
und deine Träume schaukeln dich ganz leise

vom Wunsch, dass wir uns immerzu noch fänden
erzählt der blaue Mond auf seine Weise
er streut Magie und Licht mit vollen Händen
Hier ist ein Komma gesetzt, während das restliche Gedicht keine Zeichen enthält. Das leuchtet nicht ein. Hat es eine Funktion? Ja. Aber haben die fehlenden anderen Zeichen eine Funktion? Ich glaube, eher nicht. Man sollte sie setzen, zumindest solltest Du darüber nachdenken.

Das Reimschema ist:
abba cdde fgf gfg

- eher ungewöhnlich. Ich bin nicht ganz sicher, wie man die Reimform der Assonanz reimformelmäßig beschreibt.
 
G

gitano

Gast
Hallo Carina M.!
Der Faden hat sich schnell gefüllt mit den Beiträgen von Sonettliebhabern! Siehst Du! Die kannst Du alle für eine "Sonettdiskurs" einspannen :D

Mir gefällt die "Mystik" in Deinen Zeilen! Für solche Themen haben früher einige Dichter, besonders im Orient das Ghazel benutzt (nur mal so nebenbei...)

Dein Text ein Sonett?
Meine Meinung: nein, weder formal noch im Inneren
(falls Dich meine Begründung näher interessiert, gerne...aber hier soll es jetzt nicht ausufern)
Dies ist auf keinen Fall eine Abqualifizierung sondern lediglich eine Gedicht-Gattungszuordnungs-Äußerung.

Wie die ZwerGIN schon äußerte (die kann die immer so gut!)

Aber ich finde es in anderer Hinsicht gelungen: gefühlvoll, ohne in Kitsch zu fallen, anmutig und liebevoll gefertigt.
Ich verstehe gut, dass dein Herz daran hängt.
das unterschreibe ich auch!

Liebe Grüße
gitano
 

Carina M.

Mitglied
Nun ja,
mein Fehler besteht wohl darin, diesen Text unter *Feste Formen* gestellt zu haben. Eine Verschiebung zu Gereimtem, macht meiner Meinung nach jetzt nicht mehr so viel Sinn.

Wenn ihr Sonettkenner meint, es sei kein Sonett, dann wird das wohl so sein.
Ich bin eigentlich auch nicht sehr empfindlich, wenn es um meine Texte geht. Wenn Kritik berechtigt ist, dann immer her damit. Was mich aber keinesfalls daran hindert, meine Texte zu verteidigen, wenn es sein muss. :)

Liebe Grüße,
Carina

PS...es IST ein Liebesgedicht. :)
 

Carina M.

Mitglied
Lieber Bernd,

wo siehst du denn ein Komma?
Die Originalform hatte ich mit Zeichensetzung geschrieben, habe es hier aber gelassen,werde mal darüber nachednken , wie wichtig mir das ist.

Derweil lieben Gruß,
Carina
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das Komma ist hinter "vom Wunsch". Ich ziehe meist solche Gedichte mit Zeichensetzung vor, vielleicht ist es auch hinter "voom Wunsch" angebracht, ein Komma zu setzen.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe es heute auch erst suchen müssen. Grafisch fällt es nicht auf, und es verbessert deutlich den Lesefluss.
 
G

gitano

Gast
Liebe Carina!
dies:
Wenn Kritik berechtigt ist, dann immer her damit. Was mich aber keinesfalls daran hindert, meine Texte zu verteidigen, wenn es sein muss.
Na klar,solltest Du auch tun...und ich denke Du wirst hier gegen "unzutreffende Polemik" auch "feuerfesten" Beistand finden ;)
Also nicht fürchten...Angst ist immer ein schlechter Ratgeber wenn man sich auf macht, Neues zu erkunden..wir sind hier in einem Lyrik Board,...nicht im Krieg und eigentlich geht es doch "nur" um Texte.

Liebe Grüße zu Dir und weiterhin schöne Ideen
gitano
 

Carina M.

Mitglied
Huhu Gitano,

Angst ist auch nicht das richtige Wort dafür. Ich finde es nur sehr schwer ein korrektes Sonett zu schreiben.
Ich möchte es daher nur als ehrfürchtig bezeichnen.
Deshalb bevorzuge ich auch lieber Ungereimtes.

Ich danke euch allen und verbleibe Eure Carina M.
 



 
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