Sturm

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Vera-Lena

Mitglied
Sturm

Wenn der Wind verzehnfacht sich,
macht er alles liederlich.
Schindeln hat er abgerissen,
Tisch und Stühle umgeschmissen,
rüttelt an dem Kellerfenster.
Dort erschreckt er die Gespenster,
die bei seinem Heulen, Brausen
ängstlich auf die Stiege sausen.

Ach, jetzt hörst du ihr Gejammer
schon ganz nah an deiner Kammer.
„Huhuhu! Ihr dunklen Geister!“
rufst du, „ich bin Zaubermeister!“
Knips, schon strahlt das Lampenlicht:
Kein Gespenst ist jetzt in Sicht.
An die Mauer schlägt klapp, klapp,
noch ein Ast, schwebt auf und ab.
 
S

Stoffel

Gast
guten Morgen Vera-Lena,

finde ich gut eingefangen...den Sturm:)

Iregdnwie aber habe ich am Ende das Gefühl..da müsste noch eien Strophe kommen.
Vielleicht, wenn er sich wieder legt..die Stille beschreiben kurz, oder ähnlich?

lG
schönen Tag
Stoffel
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe stoffel,

danke fürs Lesen und für Deine Rückmeldung!:)

Ich denke es mir so: Im Mittelpunkt des Geschehens steht das Kind, und wenn es herausgefunden hat, dass auch das "Klapp,Klapp" nur von dem Ast kommt, der gegen die Mauer schlägt, dann sind alle beunruhigenden Geräusche aufgeklärt, und das Gedicht ist zu Ende.

Dir auch noch einen schönen Nachmittag!:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 
K

Klopfstock

Gast
Liebe Vera-Lena,
ja, ich kann mich noch an meine Kinderzeit erinnern -
bei Wind oder Sturm hatte meine Fantasie auch gleich
an Gespenster gedacht. Das ist das Schöne und zugleich Beängstigende an der Kinerzeit, daß die Vorstellungskraft
oft mit einem durchgeht. Man hat viel Freude, aber auch
sehr viel Furcht :(
Dieses Gedicht ist Dir schon wieder so gut gelungen -
nicht zu kurz, nicht zu lang und es endet genau
an der richtigen Stelle, denn sobald man rausgekriegt hat,
daß ein Ast Geist gespielt hat, dann ist man beruhigt.
Alles weiters wäre nur doppelt-gemoppelt und man würde
den Lesenden mit zu vielen weiteren Erklärungen vielleicht
nerven.
Ich glaube, eines Tages bringst Du noch ein Kinderbuch
heraus;) - die Bilder dazu entstehen bereits im Kopf
des Lesenden, sofern er eine bildliche Fantasie besitzt;)
Jetzt müßte man noch jemanden haben, der gut zeichnen kann.

Dir ein Wochenende
ohne Geister und Sturm
wünscht Irene
ganz lieb grüßend:)
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Irene,

vor Gewitter hatte ich noch nie wirklich Angst, aber ein richtiger Sturm kann mich bis heute ängstigen, wenn auch nicht mehr in der Art und Weise wie als Kind.

Es freut mich, dass Du es auch so sehen kannst, wie ich es gemeint hatte. Der kleine Junge reißt sich zusammen und findet alle furchteinflößenden Dinge heraus.

Danke für Deinen Kommentar!:)

Auch Dir ein Wochenende, an dem alle es gut mit Dir meinen, auch die guten Geister.:)

Liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
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