Sturmzeit

Sturmzeit

Ein Sturm rast über's weite Land,
lässt bunte Drachen steigen
hoch in die luft'gen Höhn
des grauumflorten Himmels.
Erbarmungslos fegt er
durch buntgefärbte Wälder,
reißt mit sich letzte goldne Blätter
auf seiner Höllenfahrt.
Raben rauschen mit heisrem Schrei
Westwärts,
tiefschwarze Sendboten
des nahenden Winters.
Des Sturmes Eiseshauch
peitscht mein Gesicht,
lässt mich vor Kälte beben.
Ein Sturm hat uns verweht,
getrennt für alle Zeiten.
Am fernen Horizont such ich Dich,
doch ich sehe Dich nicht mehr.
Dies ist keine Zeit
für Dich und mich,
diese Zeit der Stürme,
diese Zeit des Abschieds
von dem, was einstmals war.


Geschrieben am 29.10.00 unter dem großen Windrad im wunderschönen, rauhen Hunsrück, meiner ehemaligen Heimat.
 



 
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