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Thys

Gast
Anysa,

in den dunkelsten Ecken werden oft die interessantesten Dinge versteckt.

Gruß

Thys
 

Anysa

Mitglied
Hallo Thys,

ich verstehe leider deinen Kommentar nicht (positiv oder negativ?). Vielleicht bemächtigt sich die Dunkelheit bereits meiner.
Immerhin hast du mein Gedicht nicht negativ bewertet.

Liebe Grüße

Anysa
 
T

Thys

Gast
Hallo Anysa,

Die dunkelsten Ecken meidend
kämpfe ich mich
durch die Zähigkeit


Darauf bezieht sich das. Vielleicht sollte man die manchmal aufsuchen um Klarheit zu bekommen.
Ich werde das nicht bewerten, egal wie meine persönliche Meinung über gelungen oder nicht gelungen ist, weil ich glaube, dass der Text schon etwas mit der Realität zu tun hat. Manchmal bin ich bei Texten im Dilemma, dann gibts keine Pünktchen.

Gruß

Thys
 
T

Thys

Gast
Anysa,

hier mal etwas, was ich nicht so gelungen finde:

Undurchdringlicher Nebel
deiner Seele
nimmt mir die Sicht


Ist die Seele selber ein Nebel oder nur von irgendwelchen Nebeln umgeben? Das Erstere würde mich wirklich zum Grinsen bringen.

Die dunkelsten Ecken meidend
kämpfe ich mich
durch die Zähigkeit


Jetzt um beim Bild zu bleiben... man spricht zwar schon mal vom zähen Nebel. Nicht aber weil er von der Konsistenz her zäh wäre, sondern weil er sich so zäh vertreiben lässt. Du kämpfst Dich aber durch eine Zähigkeit des Nebels. Da frage ich mich: Ist der aus Sirup?

Ich suche meine
verirrten Sonnenstrahlen
die zu dir kamen


Verirrt? Wieso denn das? Sollten die etwa vielleicht gar nicht seine Seele erreichen?

Die damals dein Herz,
so sehr sie es versuchten,
nicht erwärmten


Jetzt würde ich sagen, sie waren doch nicht verirrt. Sie sollten schon dahin. Der Nebel war nur so dicht, dass er viele der zielstrebigen Strahlen verschluckt hat.

Im dichten Nebel
hab ich plötzlich
meinen Rückweg verloren


Willst Du denn wirklich weg oder willst Du eher den Nebel vertreiben?

Gruß

Thys
 

petrasmiles

Mitglied
Liebe Anysa,

über das Wort 'Zähigkeit' bin ich zuerst auch gestolpert, aber ich habe es nicht direkt auf den Nebel bezogen. Vielleicht gibt es ein besseres Wort, zu beschreiben, dass man den anderen mit der Seele sucht, er das aber unmöglich macht.

Ich glaube, man muss soetwas schon einmal empfunden haben, um Deine Verse als stimmig und eingängig zu empfinden (wobei das eine typische Frauenproblematik zu sein scheint, und Männer hier eher auf der 'Sachebene' kleben, nicht wahr, Thys :))

Ich lese das so:
Ich habe mich auf Dich eingelassen und wollte herausfinden, wer Du bist.
Ich wollte gar nicht in Deine Abgründe einsteigen und Dir Deine Geheimnisse entreißen, aber Du entfliehst mir.
Ich dachte, meine Liebe für Dich hätte Dich erreicht, aber mit Deinen Worten und Handlungen leugnest Du das.
Im Gegenteil verhältst Du Dich zu mir widersprüchlich, und verwickelst mich in Scheingefechte. Das macht mich traurig und verwirrt mich derart, dass ich nicht weiß, wie ich aus dieser Geschichte wieder rauskommen soll.

Anders ausgedrückt: Du stehst mitten auf dem Rasen, nachdem jemand einladend gewunken hat, und auf einmal schaut er böse und sagt: Betreten verboten.

Das sind keine Männergefühle, von daher sei Thys entschuldigt ;)

Liebe Grüße
Petra
 
T

Thys

Gast
Hi Petra :D,

jedem Tierchen sein pläsierchen. Kann man wohl nicht abstreiten, dass Männer und Frauen unterschiedlich denken. Ich gebe sogar zu, dass ich verdammt oft gar nicht kapiere was die denken. Kreisen tausendmal um den Quark rum und am Ende weiß man(n) gar nicht mehr, worum es überhaupt geht. Frau sollte schon unsere einfachere geradlinigere Denkweise manchmal etwas brücksichtigen, damit wir nicht immer so dumm im Wald rumstehen.

Letztlich auf der Arbeit beim Essen war wieder so ein hübsches Beispiel. 2 Männer und drei Frauen am Tisch. Fragt die eine Frau den Kollegen, wie es gestern auf einer Schulung gewesen sei. Der arme Kerl hatte grad mal zur Antwort angesetzt, schon fingen die drei Frauen alle an durcheinander zu plappern (wie auf dem Hühnerhof) und sich die eben gestellte Frage vielstimmig selber zu beantworten. Der arme Kerl hat vielleicht blöd aus der Wäsche geguckt. Hab mir das 5 Minuten (man glaubt gar nicht, wieviele Worte drei Frauen in 5 Minuten produzieren können) amüsiert angesehen un dann mal vorsichtig den Einwurf gebracht, ob sie denn gar nicht an seiner Antwort interessiert seien? Doch, doch, waren sie. Er hat sein Geschichtchen dann auch noch erzählen dürfen. Richtig interessiert schienen mir die drei Kolleginnen aber nicht mehr :)

Amüsierte Grüße

Thys

PS: Deren Gespräch war übrigens nicht so richtig zu folgen. Weil sie alle ziemlich durcheinander aufeinander einredeten. Faszinierend!
 

Anysa

Mitglied
Hallo Thys,

vielleicht kann ich dir einiges erklären. Mir kommt es so vor, als würdest du dich lustig machen. Nun denn, vielleicht habe ich auch den falschen Eindruck.

Undurchdringlicher Nebel
deiner Seele
nimmt mir die Sicht

Ist die Seele selber ein Nebel oder nur von irgendwelchen Nebeln umgeben? Das Erstere würde mich wirklich zum Grinsen bringen.
Mit dem Nebel wollte ich das Ungreifbare der Seele darstellen. Was die Seele ist und was sich dahinter verbirgt, kann keiner wissen. Genauso undurchschaubar und geheimnisvoll ist der Nebel. Ob das zum Lachen ist, steht jedem frei.

Die dunkelsten Ecken meidend
kämpfe ich mich
durch die Zähigkeit

Jetzt um beim Bild zu bleiben... man spricht zwar schon mal vom zähen Nebel. Nicht aber weil er von der Konsistenz her zäh wäre, sondern weil er sich so zäh vertreiben lässt. Du kämpfst Dich aber durch eine Zähigkeit des Nebels. Da frage ich mich: Ist der aus Sirup?
Gut, die Zähigkeit ist wirklich nicht gut. Aber ein anderes Wort fällt mir nicht ein. Ich wollte damit erklären, das es sehr schwierig ist, sich der Seele einer Person zu nähern oder diese zu erkunden. Der Sirup ist da etwas fehl am Platz.
Geheimnisse hat jeder, die man nicht unbedingt aufdecken sollte. Das sind die dunklen Ecken.

Ich suche meine
verirrten Sonnenstrahlen
die zu dir kamen

Verirrt? Wieso denn das? Sollten die etwa vielleicht gar nicht seine Seele erreichen?
Die Sonnenstrahlen symbolisieren meine Liebe zu der Person, die ihn durchdringen und in seiner Seele ein Freudenfeuer veranstalten sollte. Statt dessen aber wurden diese verschluckt, haben sich in der unendlichen Weite seiner Seele verirrt. Die Liebe war nicht ausreichend.

Die damals dein Herz,
so sehr sie es versuchten,
nicht erwärmten

Jetzt würde ich sagen, sie waren doch nicht verirrt. Sie sollten schon dahin. Der Nebel war nur so dicht, dass er viele der zielstrebigen Strahlen verschluckt hat.
Hier zeigt sich die Niederlage meiner Liebe. Weiter Erklärung siehe oben.

Im dichten Nebel
hab ich plötzlich
meinen Rückweg verloren

Willst Du denn wirklich weg oder willst Du eher den Nebel vertreiben?
Immer wieder wurde an der Beziehung gearbeitet, ein ständiges auf und ab. Irgendwann aber war die Liebe verraucht, das Vertrauen gebrochen und lässt mich plötzlich mit unklaren Gefühlen zurück, das ich nicht mehr weiß, wo ich eigentlich stehe. Seine Gefühllosigkeit hat mich zu sehr eingenommen und ich muss erst wieder zu mir selber finden.

Ich hatte das Gefühl, deine Version richtig stellen zu müssen. Jeder kann seine eigenen Schlüsse aus meinem Gedicht ziehen und mir Kritik mitteilen. Dazu bin ich hier.

LG
Anysa
 
T

Thys

Gast
Nein Anysa,

ich wollte mich nicht lustig machen. Ich schrieb schon vorher, dass ich keine Punkte vergebe, weil ich annehme, dass Dein Text schon einen realistischen Hintergrund hat. Wieso sollte ich mich dann lustig machen?

Mit dem Nebel wollte ich das Ungreifbare der Seele darstellen

Das ist bei mir nicht so angekommen. Deswegen ja auch meine Frage. Mit Seele verbinde ich mehr so etwas in der Art wie dunkle, schwarze Seele, strahlende, leuchtende Seele. Als Nebel hab ich die noch nie aufgefasst. Den Nebel hätte ich jetzt eher als etwas interpretiert, dass Dir den Blick auf die Seele verstellt oder behindert. So in der Art.

Der Sirup war nur ein Vergleich, weil ich die Zähigkeit mit dem Nebel in Verbindung gebracht habe.

Ok, mit Deinen Erklärungen ist mir jetzt klarer, was Du Dir dabei gedacht hast. Vielleicht hat ja auch Petra Recht und es ist ein Problem, wie Mann oder Frau den Text liest.

Gruß

Thys
 

Anysa

Mitglied
Nun ja, jeder hat seine Meinung. Wenn dir mein Gedicht nicht klar ist, habe ich etwas flasch geschrieben. Es kann nicht nur daran liegen, das du ein Mann bist. Das ist eine Ausrede, die ich ständig höre.

LG
Anysa
 

petrasmiles

Mitglied
Hallo Anysa,

ich möchte Dir meine Sicht nicht aufdrängen; ich werde mich auch nach dieser Äußerung zurückziehen.
Aber ich möchte Dir noch zu denken geben, dass es sich bei den Unterschieden zwischen Mann und Frau nicht um 'Ausreden' handelt, auch nicht um eherne Gesetze, sondern Folgen der Rollen, die wir im Laufe unserer Sozialisation einnehmen, weil wir sie gelernt haben. Danach sind bestimmte Verhaltensweisen weiblich und andere männlich. Je nach dem wie gut wir es schaffen, diese Rollen zu durchschauen und zu überwinden, können wir auch in der Liebe anders sein und reagieren. Aber bis dahin werden die Versuche, die Seele eines anderen Menschen zu durchdringen, weiblichere Bedürfnisse sein. Ich leugne nicht, dass es auch Männer gibt, die so empfinden, aber sie sind in der Minderzahl.
Daher wäre es falsch, anzunehmen, solche Gedanken, wie Du sie in Deinem Text zum Ausdruck gebrachst hast, müssten für jeden gleich verständlich sein. Unabhängig von den Geschlechtern wird man überhaupt immer mit einigen Menschen besondere Übereinstimmungen haben, und das sind beglückende Erlebnisse, wohingegen andere einem immer eher fremd bleiben, so sehr man sich auch bemüht. Alle gleichermaßen erreichen zu wollen, wäre vermessen, unrealistisch und bringt einem eher Herzeleid als gute Texte.
Nichts für ungut.
Noch viel Spaß am Schreiben.

Liebe Grüße
Petra
 

Anysa

Mitglied
Hallo Petra,

das mein Gedicht und die dazu gehörigen Kommentare eine derartige Lawine auslösen würden, habe ich nicht gewollt. Ich wollte damit niemanden beleidigen, noch meine Sicht jemanden aufzwängen.
Thys habe ich nur erklärt, was ich ausdrücken wollte und versucht seinen Weg in etwas andere Bahnen zu lenken. Jeder hat seine eigene Interpretation und das soll auch so sein.
Mir ist klar, das es einen gewaltigen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt, vor allem wenn es um Gefühle geht.
Was mir nicht gefallen hat, war die Schreibweise seiner Kritik. Sie wirkte auf mich verletztend. Vielleicht habe ich noch kein dickes Fell und ich bin etwas verweichlicht.
Aber ich habe bisher immer Kritik angenommen und sie umgesetzt und hatte dabei das Gefühl, ernst genommen zu werden.
Das war diesesmal nicht der Fall.
Letzlich geht es nicht mehr um mein Werk, habe ich zumindest das Gefühl.
Wie gesagt, ich wollte niemanden zu nahe treten.

Anysa
 



 
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