Südlich von Rom

Leben

einmalig
einzigartig

Leben

Ein Wunder
Aus dem Schoß der Frau
Aus dem Samen des Mannes
immer wieder aufs Neue
unverwüstlich

Leben

und unter Zuckungen
das Gesicht verzerrt
Fliegen auf der Haut
ausgelaugt... überall krabbelnd
Die Augen angeschwollen
Eitrig
Stirbt das 7 Monate alte Mädchen
in den dürren Armen einer schwarzen Frau
weit, weit südlich von Rom

Das nennt man dann wohl

Betroffenheitslyrik, oder?


LG
Elsa

tja...

denke auch das muß es geben...

ab und zu zumindestens und wenn sie Betroffen macht, dann hat dieser Text wohl sein Ziel erreicht - nur leider sind meistens immer die Falschen, die er Betroffen macht ;-).

gruß habicht

Hallo habicht,

"nur leider sind meistens immer die Falschen, die er Betroffen macht ;-)."
Wenn Du damit mich meinst - ja, ich bin tief betroffen über die schriftstellerischen/poetischen Mängel dieses Textes,
absolut

LG
Elsa

kannst...

...du dies auch irgendwie begründen?

Oder ist das nur eine allgemeine Festellung?

oder ist es zuwenig abgehoben? Zu gewöhnlich? für jemanden wie dich?

kann schon sein - ich halte es für eines meiner bessern

gruß habicht

Hallo habicht,

also ich werd mal genauer ausführen, was mir nicht gefällt, damit es nachher nicht wieder heisst, ich sei zu abgehoben

1. Thema:
Das Nord-Süd-Gefälle und die Wertigkeit von menschlichem Leben
Hier geht es schon los: Muss man die Wertigkeit von menschlichem Leben überhaupt noch betonen?
Würde das Gedicht nicht stärker wirken, wenn Du das menschliche Leben nicht mit solch verbrauchten Vokabeln wie
"einmalig, einzigartig" belegen würdest?
2. Ausführung
In der ersten Strophe: "einmalig, einzigartig" - jaja, wissen wir.

In der zweiten Strophe dann eine Belehrung, wie schön. Nur leider wissen wir das ja auch schon alles, ich mein , das mit Mann und Frau etc...
In der dritten Strophe dann Schwenk zu einem Leben, das einzigartig und einmalig ist, wir haben es ja begriffen, aber gerade dabei ist, sehr gewöhnlich und schockierend, im Dreck eben, zu verrecken. Brauchen wir die Info: 7 Monate alt? Nein.

Mir hätte besser gefallen, wenn Du zwei Bilder nebeneinander stellst, in der ersten und zweiten eben nicht nur beschreibst, warum "Leben" einzig und einmalig, etwas Wunderbares ist, sondern ein Bild setzt.
Das Bild in der letzten Strophe sollte dann ganz lakonisch dagegengesetzt werden, "ein Kind", "ein Baby" oder ähnlich hätte mir da genügt und käme intensiver als "7 Monate altes Mädchen".

Die letzte Zeile sehr gut, die kannst Du lassen;-)

Hoffe, Dir meinen Standpunkt halbwegs erklärt zu haben.
Schönen Gruss
Elsa

elsa, ich will ein kind von dir!!!!!!!!!!!!!!!!

entschuldige habicht diese bemerkung, ich finde dein gedicht gar nicht so übel, ich kenne mich aber auch mit gedichten einfach nicht aus!

aber "die letzte zeile ist sehr gut, die kannst du lassen" hat mich jetzt so zum lachen gebracht ...

ich melde mich auf eien prosatext, ich verspreche es.

annabelle (bricht ab)

Annabelle,

um Dich mal sinngemäss zu zitieren:
Stell Dich hinten an

"ich melde mich auf eien prosatext, ich verspreche es."
Das war eine Drohung, habicht, gegen ein Lektorat von Annabelle bin ich ein zahmes Lämmchen

Schönen Gruss
Elsa

elsa, ich will ein kind von dir!!!!!!!!!!!!!!!!

entschuldige habicht diese bemerkung, ich finde dein gedicht gar nicht so übel, ich kenne mich aber auch mit gedichten einfach nicht aus ...

aber "die letzte zeile ist sehr gut, die kannst du lassen" hat mich jetzt so zum lachen gebracht ...

annabelle (bricht ab) (noch mal sorry, ich hab ein deutlich zu viel sherry intus) (den ich eigentlich sonst nur zum kochen nehme)(bricht ab!)

Thema nicht verstanden?

?An Elsa?

ähm... kann es sein, daß du nicht ganz das Thema verstanden hast? mal eine Frage? evangelisch, katholisch, ob??? - nur mal so *g*

die ach so abgedroschenen Phrasen haben ihren Sinn...

und das mit baby oder 7 monate alten Mädchen... Ich find es konkreter. Nicht ihrgend ein gesichtloses, namenloses baby - so wie halt viele andere babys, sondern genau dieses eine 7 Monate alte Mädchen.

und ich glaube ich bin dir noch ein indisches Rezept schuldig...

@ annabelle

Entschuldigung angenommen und reicht mal einen Schluck von seinen Rotwein aus der Toskana vom letzten Italienurlaub rüber - als abwechslung zum sherry ;-)...

?

"mal eine Frage? evangelisch, katholisch, ob??? - nur mal so *g*"

Hindu, wieso?

Aber ich freu mich trotzdem auf das Rezept
LG
Elsa

Habicht, diene Art des schreibens hegt in mir den Verdacht...das es dich nicht betroffen macht, aber du ein gutes Thema witterst. Alles ist viel zu offensichtlich dargestellt, wie in den Nachrichten, nur keine Bilder auslassen! Je schlechter, destso besser?

Verstehe das bitte nicht als persönlichen Angriff, das ging nur gegen die Art des schreibens.

l.g.
lyra

@ Lyra

ich denke ich kann dir jetzt fünf mal schreiben, nein, mich macht es betroffen und ich möchte etwas bewegen, du wirst es mir nicht glauben. Du hast ein Bild von mir, das steht fest und für dich dürfte es tatsache sein.
Aber glaube mir, wenn man einen schritt nach rechts oder links geht, sieht dieses Bild anders aus.
Ich mag diese Fernsehberichterstattung nicht. Und auch nicht die Lust an Sensation und Menschenschicksale, aber ich denke sowohl bei "südlich von Rom" als auch bei "zu heftig..." fühlt man etwas anderes beim Lesen - ich glaube nicht, das man sich daran "aufgeilen" kann wie an Schicksalsbilder im Fernsehn. Geschriebene Worte gehen oft näher und Bilder die selbst im Kopf entstehen, sind andere, denn wenn etwas entsteht ist dabei auch immer eigene emotion im Bild.
Kennst du "die Jury?" Der Film über den Vater, der den Mörder seiner Tochter umbrachte - und an den letzten Satz des Verteidigers? "und jetzt stellen sie sich vor das Mädchen wäre weiß gewesen?"
Ich denke darum geht es mir...

gruß habicht