Systematisierung der "Namensverarsche"

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Carlo Ihde

Mitglied
"Richtig-Popichtig" (Helge Schneider)


Systematisierungsversuch:
1) [p,t,k]: stimmlose Plosive
2) [b,d,g]: stimmhafte Plosive

Axiom, am Bespiel von "Popichtig": es beginnt und endet der Einschub mit dem selben Plosiv-Laut.

1) Mögliche Silbenbildung im Bereich stimmloser Plosive:
- pop
- kak
- tit
- kink

2) Mögliche Silbenbildung im Bereich stimmhafter Plosive
- bumb
- gong
- duld
- bolb

3) Die Anwendung:

[pop,1]
Charlotte-Popotte
Steffan-Popeffan
Angelo-Popangelo

[kak,1]
Tina-Kakina
Elke-Kakelke
Christian-Kakistian

[tit,1]
Erika-Titerika
Anke-Titanke
Martina-Titartina

[kink,1]
Steffi-Kinkeffi
Liesbeth-Kinkiesbeth
Bertram-Kinkertram

[gong,2]
Sibylle-Gongille
Ronja-Gongonja
Tillmann-Gongillmann

[duld,2]
Elvira-Duldira
Kilian-Duldilian
Cicero-Duldicero

[bolb,2]
Tino-Bolbino
Timm-Bolbimm
Thomas-Bolbomas

[bumb,2]
Michaela-Bumbela
Carolin-Bumbarolin
Robert-Bumbobert

[unkontrolliert,1+2]
Tobi-Bolbobi
Katharina-Bolbatharina
Steffi-Bolbeffi
Martin-Bolbartin
Christoph-Bolbistoph
Tanja-Bolbanja
Tanja-Bumbanja
Melanie-Bolbelanie
Lisa-Kinkisa
Melanie-Kinkelanie
Melanie-Bumbelanie
Martin Bumbartin
Ernestine-Bumbernestine
Elke-Bumbelke
Elke-Popelke

Constanze-Gonganze
Constanze-Titanze
Constanze-Kinkanze
Constanze-Popanze

Constanze-Bumbanze.








SCHLUSS
 
H

Heidrun D.

Gast
Nachhall

DADA ist immer da
DADA übertrifft sich selbst
DADA hasst die Dummheit und liebt den Unsinn

Raoul Hausmann
Nachdem ich dich so reich beschenkt habe, bitte ich nun dringend um eine Namensverarsche auf "Heidrun" ... mir fällt nüscht Amüsantes ein!

Selbige
 

Carlo Ihde

Mitglied
Ist doch einfach, liebste Heidrun, dafür ist das Schema ja da:

"Heidrun-Bumbeidrun"

Nicht lustig, ich weiß. Aber Systematisierungen sind selten lustig, wenn man sich zum Beispiel die Lautwandelerscheinungen vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen ansieht: da hab ich nicht ein einziges Mal bei gelacht....

Ich hoffe, liebe Heidrun-Popeidrun, das ist als Kommentar auf deinen Kommentar in Ordnung. :)

@W.: Danke für deine Pflichtverteidigung; wenngleich ich eh außerhalb der Konkurrenz laufe, nur deshalb lässt sich mein "Spinnen" überhaupt ertragen, weil es ein "niedliches" Spinnen ist. So seh ich das.


Zum Schluss grüße ich noch alle, die mich kennen und mahne die eifrigen Überbewerter, den Mausklick nicht so leichtfertig zu setzen.
 
H

Heidrun D.

Gast
Das hört sich ziemlich scheiße an ...

schwerstenttäuschtmalguckt
Heidrun

[red]Manifest[/red]
[blue]Nieder mit jeglicher Systematisierung, mit Helge Schneider und vor allem mit Herrn Carlo (8 Punkte Abzug!)[/blue]
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Mir gefällt es gut. Es vereint Formen der Poesie und der Programmierung, Variationen, äußerst exakt, von denen eine aus der anderen hervorgeht.

Zunächstt: Ein linguistischer Ausgangspunkt. Fachwörter, die in Lyrik selten sind. Wer kennt schon Plosive? Jeder, aber wenige kennen ihren Namen.

Namen sind das bestimmende. Wortbildung.

Es geht über die einfachen Diminutive auf "i" hinaus. Berndi, Hutschi usw.

Zweimal drei Möglichkeiten der Plosiv-Kombinationen, Beispiele mit "a", "o", "i" und "u" - das "e" fehlt, es stellt das neutrale Element dar, zu dem die anderen Vokale verblassten, ließe man ihnen die Zeit.

Auf streng kontrollierte Varianten folgt Spiel.

Bemerkenswert ist die Auswahl der Namen.

Das Spiel mit Namen ist gefährlich. Mein Vater war entsetzt über die Verhunzung seines Namens in der Form "Hutschi" - der Spitzname, den mir meine Schulfreunde gaben durch rigiroses Beschneiden und Verniedlichen des Familiennamens.

Im Marketing lernten wir, das wichtigste sei der Namen.

Vergiss nie die Namen ...

Mir gefällt das Gedicht ... aber das tut hier nicht viel zur Sache.

Wissenschaftliche Sprache wird parodiert. Ironie durch vollständige Ernsthaftigkeit.

Mengenbildung durch Permutationen ...

Kinder rufen's hinterher.
 

Carlo Ihde

Mitglied
Richtig, Bernd, ich glaube du hast mich verstanden. Ich hatte im letzten Jahr schon mal das sogennante "topologische Feldermodell" aus der germanistischen Linguistik verwendet, und heraus kam "Vom Geldverdienen mit Büchern". Wichtig war mir dabei, einen wissenschaftlichen Ausgangspunkt zu nehmen, und im Laufe des Textes so abzudriften, dass man glaubt, der Humor wurzelt in der Theorie selbst. Außerdem kenne ich keinen, der das in dieser Art und Weise gemacht hat.
Auch da ist die Autorität der systematischen Vorgabe nur eine solche, die bewusst und ironisierend hinterfragt werden soll, nicht allgemein, sondern hinterfragt in seiner Funktion für das literarische Erzeugnis, für das sie ja auch konstitutiv ist.
Und ich hab gemerkt, dass die Leute das sogar ganz lustig finden, weil sie einerseits in bestimmte Wissensbereich geführt werden, die ihn schon terminologisch neu erscheinen, und weil sie andererseits merken, dass so trockener Stoff Humor haben kann. Und wenn man dann problematische Texte wie diesen http://www.leselupe.de/lw/titel-Vom-Geldverdienen-mit-Buechern-86683.htm dann schnell und sicher vorträgt, gibts auch Applaus für das mundtechnische Handwerk.

Ich freu mich so oder so über jeden Text, der überhaupt Resonanz findet. Nichts wäre schlimmer, als wenn ein Text egal wäre.
:)
 

Milko

Mitglied
mist

zu schnell
eifrig
ohne
dank
und
wissen
über
wertung
nach
gedacht

nöö
ich
bleib
da
bei

gruss m
was ist schon
wissenschaft
 

Honey

Mitglied
Selbst wenn ich versuche dies als Experiment zu lesen... oder als lustige Spinnerei... halte ich das für heftig überbewertet. Das machen Kinder wenn sie spielen und ihre Namen dabei gegenseitig veräppeln wollen.

Mal wieder kopfschüttelnd (weil nix versteht)

Honey
 

Carlo Ihde

Mitglied
Ja, aber Danke fürs "nach-oben-pushen". Das hat der Text allemal verdient. Für den einen oder anderen mehr oder weniger offensichtlich.

:)
 



 
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