Mein Leben ist so scheiß langweilig, da bin ich heute Morgen aufgewacht und dachte: „Heute bringst jemanden um.“
In Hemd und Anzug bin ich schnell geschlüpft, Mutti bindet mir die Krawatte.
„Viel Spaß wünsch ich dir.“ Sie winkt.
Ich lächle. Das wird ein guter Tag.
Den Mercedes parke ich vor dem Supermarkt. Geldbeutel und Handy werden im Handschuhfach verstaut. Tür zu, abschließen und mit der Menschenmenge hineinströmen.
Zielstrebig steure ich auf die Babynahrungsabteilung zu. Der Gang ist leer. Ich lehne mich ans Klaus Hipp Regal und warte.
Aha. Frau biegt ein. Mit wässrigen Augen mustere ich jede ihrer Bewegungen, jeden ihrer Züge. Die nach oben gezogenen Nasenlöcher zeugen von Einkaufserfahrung. Langsam schlurft sie den Gang entlang. Jedes Glas, jedes Pulver mit der gleichen Aufmerksamkeit musternd. Ich sehe sie.
Anzeichen von Schlafmangel unter den Augen. Das T-shirt spannt über den flachen Bauch, die prallen Brüste. Dass sie früher fünf Kilo weniger fassen musste, zeigt die weiße Hose deutlich. Kleine Pickel überziehen die fast durchsichtige Haut ihres Halses. Die kleine Kuhle zwischen Brust und Hals leuchtet rosa nachdem die kratzenden Finger von ihr ablassen. Ihre Brust hebt und senkt sich, hebt und senkt sich. Ich sehe sie.
Windeln und Wodka im Einkaufswagen, dessen Griff ihre Finger mit einer solchen Kraft umgreifen, dass die Knöchel weiß hervortreten.
Mit zwei Fingern zieht sie den offenbar zwickenden Schlüpfer aus den voluminösen Rundungen. Auch sie scheint zielstrebig das zu tun, was getan werden muss.
Beim Babybrei mit Karotte und Kartoffel bleiben ihre Augen länger hängen. Das ist mein Moment. Ich nähere mich ihr genauso langsam, wie sie sich mir nähert. Kurz bevor ich ihre Höhe erreiche drehe ich mich um und betrachte, ganz Familienvater, die Babybreigläser auf ihrer Regalseite. Bedacht lasse ich ihr einen Durchgang. Ihr Kopf nur fünf Zentimeter vor mir. Meine Nasenflügel weiten sich. Chanel No. 5 vermischt mit dem säuerlichen Geruch von frischgetrocknetem Erbrochenen. Meine Zunge verlässt die warme Mundhöle, schlängelt sich zielstrebig in Richtung...
Plötzlich dreht sie sich um. Wache Rehaugen im Moment des Erkennens. Ich lächle. Das wird ein guter Tag.
In Hemd und Anzug bin ich schnell geschlüpft, Mutti bindet mir die Krawatte.
„Viel Spaß wünsch ich dir.“ Sie winkt.
Ich lächle. Das wird ein guter Tag.
Den Mercedes parke ich vor dem Supermarkt. Geldbeutel und Handy werden im Handschuhfach verstaut. Tür zu, abschließen und mit der Menschenmenge hineinströmen.
Zielstrebig steure ich auf die Babynahrungsabteilung zu. Der Gang ist leer. Ich lehne mich ans Klaus Hipp Regal und warte.
Aha. Frau biegt ein. Mit wässrigen Augen mustere ich jede ihrer Bewegungen, jeden ihrer Züge. Die nach oben gezogenen Nasenlöcher zeugen von Einkaufserfahrung. Langsam schlurft sie den Gang entlang. Jedes Glas, jedes Pulver mit der gleichen Aufmerksamkeit musternd. Ich sehe sie.
Anzeichen von Schlafmangel unter den Augen. Das T-shirt spannt über den flachen Bauch, die prallen Brüste. Dass sie früher fünf Kilo weniger fassen musste, zeigt die weiße Hose deutlich. Kleine Pickel überziehen die fast durchsichtige Haut ihres Halses. Die kleine Kuhle zwischen Brust und Hals leuchtet rosa nachdem die kratzenden Finger von ihr ablassen. Ihre Brust hebt und senkt sich, hebt und senkt sich. Ich sehe sie.
Windeln und Wodka im Einkaufswagen, dessen Griff ihre Finger mit einer solchen Kraft umgreifen, dass die Knöchel weiß hervortreten.
Mit zwei Fingern zieht sie den offenbar zwickenden Schlüpfer aus den voluminösen Rundungen. Auch sie scheint zielstrebig das zu tun, was getan werden muss.
Beim Babybrei mit Karotte und Kartoffel bleiben ihre Augen länger hängen. Das ist mein Moment. Ich nähere mich ihr genauso langsam, wie sie sich mir nähert. Kurz bevor ich ihre Höhe erreiche drehe ich mich um und betrachte, ganz Familienvater, die Babybreigläser auf ihrer Regalseite. Bedacht lasse ich ihr einen Durchgang. Ihr Kopf nur fünf Zentimeter vor mir. Meine Nasenflügel weiten sich. Chanel No. 5 vermischt mit dem säuerlichen Geruch von frischgetrocknetem Erbrochenen. Meine Zunge verlässt die warme Mundhöle, schlängelt sich zielstrebig in Richtung...
Plötzlich dreht sie sich um. Wache Rehaugen im Moment des Erkennens. Ich lächle. Das wird ein guter Tag.