Taschentuch

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flammarion

Foren-Redakteur
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Taschentuch

Taschentuch, oh Taschentuch,
ach, wärst du doch mein Taschenbuch,
dann hätt ich dich viel lieber.
Wenn ich mal schreib ein Taschenbuch,
dann schnäuz ich in mein Taschentuch
mich immer, immer wieder.
Vor Rührung, dass so sturmgeschwind
mein Kopf gebar ein lyrisch Kind
sing ich begeistert Lieder.
Wenn es auch nicht die eignen sind,
ich bin ja nicht vor Freude blind,
das sing wird mir nicht ieber.
So hoff ich stets nur auf den Tag,
der mir das Wunder bringen mag:
ich schrieb ein Büchlein nieder!
Und ist auch jeder Tag voll Plag,
mein’ fleißge Feder, nicht verzag,
ich bring dir weißen Flieder.
Aus dieser prächtgen Blumen Duft
Verwebe du mir, sei kein Schuft,
Gesang im schön’ Gefieder.
Und lass beileibe keine Kluft,
damit auch ja kein Wort verpufft
in einem sinnlos Fieber.
 



 
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