Tintenherbst

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zanzara

Mitglied
Oft fühle ich, ich bin des Schreibens müde,
wenn die Gedanken, gleich den Blättern welk,
nur treiben im Vergangenheitsgebälk
und jedes Opus klingt mir nach Etüde.

Dann spüre ich, die Jagd nach Perfektion
ließ mir das Lockerleichte auf der Strecke,
gleich einer viel zu kurz gewordnen Decke
scheint mal das Thema gut und mal der Ton.

Doch kaum lass ich die trockne Feder sinken,
da bricht die Sehnsucht nach dem Wort sich Bahn
und schon erlieg erneut ich diesem Wahn:
„Nur einmal Worte aus dem Grale trinken.“
 
H

Heidrun D.

Gast
Das passt natürlich perfekt zu deinem anderen Gedicht *lächelt, das Tintengold zum Narrengold, das (scheinbare) Scheitern des Helden, mit Hoffnung gepaart:

Hoffnung & Scheitern
zermahlen
der ewige Aufbruch
rinnt durch die Sanduhr
wider die Zeit
Herzliche Grüße
Heidrun
 



 
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