Tod als Fortschritt

Ich starb als Mineral und wurde Pflanze.
Ich starb als Pflanze und stieg zum Tier auf.
Ich starb als Tier und war Mensch.

Warum sollte ich mich fürchten?

Wann bin ich durch den Tod je weniger geworden?

Und wenn ich für das menschliche Dasein sterbe,
dann nur, um mich mit den Engeln emporzuschwingen;
und selbst als Engel muß ich sterben, um zu werden,
wovon kein Geist sich je eine Vorstellung gemacht hat.



-Fundstück im Internet-
 
Hallo,

ich habe diese Zeilen von einem Bekannten zugeschickt bekommen, der sie im Internet gefunden hat.
Mir gefallen sie sehr gut, sie beschreiben eine Entwicklung, die wir alle irgendwie durchmachen.
Den Autor werde ich noch versuchen ausfindig zu machen.

Mich würden Eure Gedanken zu diesem Gedicht sehr interessiern!

Viele liebe Grüße!
 

maskeso

Mitglied
reinkarnation

Sehr optimistisch. war ich je Mineral? Bin ich überhaupt zum Aufstieg 'verdammt'? Oder ist es nur der Kreislauf - aus dem Nichts ins Nichts.

Was ist der Wert der Reinkarnation, wenn ich meine vorhergehenden Daseinsformen nicht kenne, mich ihrer nicht entsinne und sie nicht Teil meines Ich sind? Wenn der Mensch in mir jetzt stirbt, und ich als etwas oder jemand anderes wiedergeboren werde - dann bin ich doch tot. Meine Existenz ist beendet - der Engel wird jemand anderes sein, der seine Exisenz bestenfalls auf den Trümmern meines Seins aufbaut.

Faszinierende Gedanken
 
reinkarnation

der engel bist weiterhin DU!
aber anders als jetzt in deiner momentanen daseinsform.
der körper, dein körper, hat niemals die möglichkeit, ein engel zu werden. aber dein geist hat diese chance. und dies wird nicht auf den trümmern deines seins aufgebaut, im gegenteil, es wird weitergebaut und nichts eingerissen.
allerdings denke ich, daß wir mehrmals auf die erde kommen, um uns geistig weiterzuentwickeln, allerdings nicht in diesem kastendenken vom bauer zum edelmann usw...
sondern von unserem charakter her. was nicht heißen soll, daß ein verbrecher, mörder, auf der untersten ebene ist. nein, ich denke, jeder muß einmal alle facetten des menschlichen daseins durchleben, um die nächsthöhere daseinsform zu erreichen. ob dies dann gleich engel sind, weiß ich nicht.
 
H

Henning Willers

Gast
Lieber Nachtsüchtig,

zwei Anmerkungen:

1. Als Gedicht im Sinne von verdichteter Sprache fehlt mir ein wenig Struktur. Abgesehen vom Anreim der ersten drei Zeilen (der dann aber auch keine Entsprechung mehr findet), geht zumindest mir eine Sprachmelodie ab. Was formal bleibt sind geäußerte Gedanken, die mir eher verkürzt als verdichtet erscheinen.

2. Inhaltlich stimme ich eher Maskeso zu. Was habe ich von aufsteigender Wiedergeburt, wenn ich mich der Vorstufen nicht erinnere.
Natürlich gibt der Gedanke Hoffnung und Kraft, aber welche Religion oder Heilslehre täte das nich, wenn man halt daran wirklich glaubt.

Für heute ein Thomas

Dein Henning
 
Verfasser

Guten Morgen!

Ich habe jetzt auch den Verfasser ausfindig machen können: Rumi

Der Name sagt mir zwar nichts, aber nun denn...

Liebe Grüße
 



 
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