Tod an der Mauer

4,30 Stern(e) 3 Bewertungen

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ein junger Mann, 21 Jahre alt, träumt davon, Amerika zu sehen. Und nicht nur das. Auch noch mehr von der Welt, möglichst alles.

Es geht nicht, denn eine Mauer trennt ihn von seinen Wünschen. Aber in der Luft ist keine Mauer. Also will er Pilot werden. Fliegen - weit, weit weg. Aber das ist nur möglich, wenn er in die Armee eintritt.

Das widerstrebt ihm.

Also wird er Kellner. Fachkellner - er kann sich keinen blöderen Job vorstellen. Aber er weiß, wenn er seinen Job gut macht, bekommt er eine Menge Trinkgeld und kann sich einiges erlauben, kann bis zur Ostsee fahren, in teuren Hotels logieren und mit seinen Freunden feiern. Er macht seinen Job tatsächlich gut. Er macht alles das, was er sich vorstellt, aber irgendwann kommt er immer wieder nur bis zur Mauer. Dort geht es nicht weiter.

Diese Scheiß-Mauer, die sein Leben bestimmt.

Er sagt zu seiner Mutter: "Das kann nicht alles sein. Eine Arbeit, Geld, eine Wohnung, Freunde. Und dann Ende der Träume durch die Mauer. Ich will noch mehr von der Welt sehen."

Die Mutter besänftigt ihn. Er soll abwarten, irgendwann wird es alles besser werden, irgendwann werde der Weg frei sein.

Mit 21 Jahren ist Warten schwer. Der junge Mann wartet nicht mehr, er flieht über diese Mauer, gemeinsam mit einem Freund. Ein weiterer Freund traut sich nicht. Sonst ist niemand eingeweiht.

Die Grenzsoldaten an der Mauer funktionieren perfekt. Sie schießen den jungen Mann nieder. Er hat keine Chance, stirbt kurze Zeit später. Sein Freund überlebt, erfährt aber die ganze Härte des Gesetzes, die ihn von einem Tag auf den anderen erwachsen werden und seinen früheren Humor verlieren lässt. Nach einem Jahr Gefängnis wird er nie mehr der Alte sein.

Die Mutter des jungen Mannes erfährt bald darauf kurz und knapp, dass ihr Sohn tot ist. Erschossen an der Mauer. Total gelähmt durch diese Nachricht gerät sie in die Mühlen des Staatssicherheitsapparates, muss sechs Wochen lang Rede und Antwort stehen.

Sie lebt von einem Tag auf den anderen, weiß nicht, wie sie überhaupt weiterleben soll. Dann, nach sechs Wochen, sagt der Verhörer: "Ihr Sohn war wohl aufmüpfig. Was macht man mit jungen Wildpferden? - Genau, man knallt sie ab."

Ihr Sohn ist einfach ein abgeknalltes Wildpferd.

Da reicht es der Mutter. Sie weiß, sie muss weg, weg aus diesem Land. Wenige Monate später reist sie aus. Und noch einige Monate später fällt diese Mauer.

Zu spät für den 21-jährigen. Der Letzte, der an der Mauer sterben musste. Weil er die Welt sehen wollte. Hätte er bloß gewartet. Hätte, hätte, hätte. Das Leben findet nicht im Konjunktiv statt.

Die Mutter erzählt nun überall seine Geschichte. Damit ihr Sohn ein Gesicht bekommt, damit jeder seine Motive weiß, damit die nächste Generation alles erfährt, damit die Mauer und ihre Folgen niemals vergessen werden, damit die vollkommene Sinnlosigkeit dieses "Schutzwalles" klar wird. Wenn diese Frau dann dabei weint, hört sie auf, die Anonymität von zig Mauertoten der deutsch-deutschen Teilung.

Das Urnengrab des jungen Mannes wurde mehrere Jahre lang geschändet. Seine Stele wird es bis heute. Von wem? Keiner weiß es.

Der Freund, der sich damals nicht traute, über die Mauer zu fliehen, hat in Amerika alle Träume von damals verwirklichen können. Er sagt, er habe es auch für seinen toten Freund getan. Und weint dann.

Scheiß-Mauer!


(Eindrücke einer Abends mit Karin Gueffroy, der Mutter des letzten Mauertoten Chris Gueffroy. Veranstaltet von der Stiftung zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit.)
 

Val Sidal

Mitglied
Doc,

danke dafür, dass Du uns an dem Abend mit Karin Gueffroy, der Mutter des letzten Mauertoten Chris Gueffroy, nachträglich teilnehmen lässt.

Die Opfer der geteilten Welt des Kalten Krieges dürfen nicht in Vergessenheit geraten.

Es sei auch daran erinnert, dass an der Grenze von Österreich und CSSR Hunderte starben: Spiegel-Artikel
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Vielen Dank, Val, für Deine Bemerkung und den Link. Ja, gegen das Vergessen kann man nicht oft genug anschreiben. Es war schwer, die Atmosphäre des Abends angemessen wiederzugeben.
LG Doc
 

nichts

Mitglied
Ja, und in der Zeit, in der wir lieb und nett der Vergangenheit gedenken, natürlich in der guten Absicht, daraus zu lernen und "es" besser zu machen, geht das von Menschen verursachte Grauen weiter und weiter und weiter. Liebe docSchneider, das ist jetzt nicht gegen dich gerichtet, sondern gegen mich, die jahrelang in der Schule gelernt hat, sich mit vergangenen Verbrechen auseinanderzusetzen und für das Böse in sich selbst zu schämen anstatt irgendwas zu verbessern.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe(r) nichts, wenn Du nichts machst, passiert nichts. Also mache irgendetwas, was du leisten kannst. Und wenn es nur darum geht, beispielsweise einen derartigen Abend zu besuchen und darüber zu berichten.
Auch der längste Weg muss mit dem ersten Schritt beginnen.

LG Doc
 
Hallo Doc,

Dein Tagebucheintrag über das letzte Maueropfer hat mich sehr bewegt. Eigentlich ist er eine eigenständige Kurzgeschichte. Wäre ich noch im Dienst, würde ich ihn im Unterricht beim Thema Deutsche Teilung einsetzen. Die Tragik dieses Schicksals würde sicher auch heutige Jugendliche erreichen.Ich stimme den anderen Wortmeldungen zu, dass die Erinnerung an diesen Teil unserer Geschichte wach gehalten werden muss, auch und gerade nach über zwei Jahrzehnten. Die Schändung des Urnengrabes beweist ja, dass ewig Gestrige anscheinend noch aktiv sind...

Ich nehme an, Du hast die Sprache bewusst so einfach gewählt, mit kurzen Sätzen oder Wiederholungen, die Eindringlichkeit vermitteln. Bitte gestatte, dass ich nach mehrmaligem Lesen zwei kleine Anmerkungen habe:
Mit 21 Jahren ist Warten schwer. Der junge Mann wartet nicht mehr, er [red]flieht[/red] [blue]plant (oder versucht)[/blue] über diese Mauer [blue]zu fliehen[/blue], gemeinsam mit einem [red]Freund[/red]. Ein weiterer [red]Freund[/red] traut sich nicht. Sonst ist niemand eingeweiht.
Die Mutter des jungen Mannes erfährt bald darauf kurz und knapp, dass ihr Sohn tot ist. Erschossen an der Mauer. [red]Total gelähmt durch diese Nachricht[/red] [blue]Sie ist wie gelähmt. Zusätzlich[/blue] gerät sie in die Mühlen des Staatssicherheitsapparates, muss sechs Wochen lang Rede und Antwort stehen.
LG Bertl
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ein junger Mann, 21 Jahre alt, träumt davon, Amerika zu sehen. Und nicht nur das. Auch noch mehr von der Welt, möglichst alles.

Es geht nicht, denn eine Mauer trennt ihn von seinen Wünschen. Aber in der Luft ist keine Mauer. Also will er Pilot werden. Fliegen - weit, weit weg. Aber das ist nur möglich, wenn er in die Armee eintritt.

Das widerstrebt ihm.

Also wird er Kellner. Fachkellner - er kann sich keinen blöderen Job vorstellen. Aber er weiß, wenn er seinen Job gut macht, bekommt er eine Menge Trinkgeld und kann sich einiges erlauben, kann bis zur Ostsee fahren, in teuren Hotels logieren und mit seinen Freunden feiern. Er macht seinen Job tatsächlich gut. Er macht alles das, was er sich vorstellt, aber irgendwann kommt er immer wieder nur bis zur Mauer. Dort geht es nicht weiter.

Diese Scheiß-Mauer, die sein Leben bestimmt.

Er sagt zu seiner Mutter: "Das kann nicht alles sein. Eine Arbeit, Geld, eine Wohnung, Freunde. Und dann Ende der Träume durch die Mauer. Ich will noch mehr von der Welt sehen."

Die Mutter besänftigt ihn. Er soll abwarten, irgendwann wird es alles besser werden, irgendwann werde der Weg frei sein.

Mit 21 Jahren ist Warten schwer. Der junge Mann wartet nicht mehr, er plant, über diese Mauer zu fliehen, gemeinsam mit einem Freund. Ein weiterer traut sich nicht. Sonst ist niemand eingeweiht.

Die Grenzsoldaten an der Mauer funktionieren perfekt. Sie schießen den jungen Mann nieder. Er hat keine Chance, stirbt kurze Zeit später. Sein Freund überlebt, erfährt aber die ganze Härte des Gesetzes, die ihn von einem Tag auf den anderen erwachsen werden und seinen früheren Humor verlieren lässt. Nach einem Jahr Gefängnis wird er nie mehr der Alte sein.

Die Mutter des jungen Mannes erfährt bald darauf kurz und knapp, dass ihr Sohn tot ist. Erschossen an der Mauer. Sie ist wie gelähmt. Zusätzlich gerät sie in die Mühlen des Staatssicherheitsapparates, muss sechs Wochen lang Rede und Antwort stehen.

Sie lebt von einem Tag auf den anderen, weiß nicht, wie sie überhaupt weiterleben soll. Dann, nach sechs Wochen, sagt der Verhörer: "Ihr Sohn war wohl aufmüpfig. Was macht man mit jungen Wildpferden? - Genau, man knallt sie ab."

Ihr Sohn ist einfach ein abgeknalltes Wildpferd.

Da reicht es der Mutter. Sie weiß, sie muss weg, weg aus diesem Land. Wenige Monate später reist sie aus. Und noch einige Monate später fällt diese Mauer.

Zu spät für den 21-jährigen. Der Letzte, der an der Mauer sterben musste. Weil er die Welt sehen wollte. Hätte er bloß gewartet. Hätte, hätte, hätte. Das Leben findet nicht im Konjunktiv statt.

Die Mutter erzählt nun überall seine Geschichte. Damit ihr Sohn ein Gesicht bekommt, damit jeder seine Motive weiß, damit die nächste Generation alles erfährt, damit die Mauer und ihre Folgen niemals vergessen werden, damit die vollkommene Sinnlosigkeit dieses "Schutzwalles" klar wird. Wenn diese Frau dann dabei weint, hört sie auf, die Anonymität von zig Mauertoten der deutsch-deutschen Teilung.

Das Urnengrab des jungen Mannes wurde mehrere Jahre lang geschändet. Seine Stele wird es bis heute. Von wem? Keiner weiß es.

Der Freund, der sich damals nicht traute, über die Mauer zu fliehen, hat in Amerika alle Träume von damals verwirklichen können. Er sagt, er habe es auch für seinen toten Freund getan. Und weint dann.

Scheiß-Mauer!


(Eindrücke einer Abends mit Karin Gueffroy, der Mutter des letzten Mauertoten Chris Gueffroy. Veranstaltet von der Stiftung zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit.)
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Bertl, das freut mich, dass diese Geschichte sogar Eingang in Deinen Unterricht gefunden hätte (ich hab's ja geahnt ;-), Deine Verbesserungen habe ich übernommen.
Eigentlich ist es eine Kurzgeschichte, aber ich wollte ja ausdrücklich auf die Veranstaltung am Ende hinweisen, deshalb das Ganze unter Tagebuch.
Die einfache Sprache habe ich bewusst gewählt, korrekt.

Nochmals vielen Dank für Dein Interesse und lg, Doc
 
Text und Gegenstand haben mich beeindruckt, habe rein gar nichts zu bemängeln. Ungefähr so hätte ich es auch gemacht.

Allerdings kamen mir nach dem Lesen zwei Fragen, bloß zur Abrundung: Wo befinden sich Grab und Stele? Der Ort, an dem sich solches ereignet, könnte durchaus öffentlich genannt werden. Und: Welche seiner Vorstellungen hat jener Freund denn drüben realisieren können? Ist es auf der Veranstaltung ein wenig zur Sprache gekommen?

Freundlichen Gruß
Arno Abendschön
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ein junger Mann, 21 Jahre alt, träumt davon, Amerika zu sehen. Und nicht nur das. Auch noch mehr von der Welt, möglichst alles.

Es geht nicht, denn eine Mauer trennt ihn von seinen Wünschen. Aber in der Luft ist keine Mauer. Also will er Pilot werden. Fliegen - weit, weit weg. Aber das ist nur möglich, wenn er in die Armee eintritt.

Das widerstrebt ihm.

Also wird er Kellner. Fachkellner - er kann sich keinen blöderen Job vorstellen. Aber er weiß, wenn er seinen Job gut macht, bekommt er eine Menge Trinkgeld und kann sich einiges erlauben, kann bis zur Ostsee fahren, in teuren Hotels logieren und mit seinen Freunden feiern. Er macht seinen Job tatsächlich gut. Er macht alles das, was er sich vorstellt, aber irgendwann kommt er immer wieder nur bis zur Mauer. Dort geht es nicht weiter.

Diese Scheiß-Mauer, die sein Leben bestimmt.

Er sagt zu seiner Mutter: "Das kann nicht alles sein. Eine Arbeit, Geld, eine Wohnung, Freunde. Und dann Ende der Träume durch die Mauer. Ich will noch mehr von der Welt sehen."

Die Mutter besänftigt ihn. Er soll abwarten, irgendwann wird es alles besser werden, irgendwann werde der Weg frei sein.

Mit 21 Jahren ist Warten schwer. Der junge Mann wartet nicht mehr, er plant, über diese Mauer zu fliehen, gemeinsam mit einem Freund. Ein weiterer traut sich nicht. Sonst ist niemand eingeweiht.

Die Grenzsoldaten an der Mauer funktionieren perfekt. Sie schießen den jungen Mann nieder. Er hat keine Chance, stirbt kurze Zeit später. Sein Freund überlebt, erfährt aber die ganze Härte des Gesetzes, die ihn von einem Tag auf den anderen erwachsen werden und seinen früheren Humor verlieren lässt. Nach einem Jahr Gefängnis wird er nie mehr der Alte sein.

Die Mutter des jungen Mannes erfährt bald darauf kurz und knapp, dass ihr Sohn tot ist. Erschossen an der Mauer. Sie ist wie gelähmt. Zusätzlich gerät sie in die Mühlen des Staatssicherheitsapparates, muss sechs Wochen lang Rede und Antwort stehen.

Sie lebt von einem Tag auf den anderen, weiß nicht, wie sie überhaupt weiterleben soll. Dann, nach sechs Wochen, sagt der Verhörer: "Ihr Sohn war wohl aufmüpfig. Was macht man mit jungen Wildpferden? - Genau, man knallt sie ab."

Ihr Sohn ist einfach ein abgeknalltes Wildpferd.

Da reicht es der Mutter. Sie weiß, sie muss weg, weg aus diesem Land. Wenige Monate später reist sie aus. Und noch einige Monate später fällt diese Mauer.

Zu spät für den 21-jährigen. Der Letzte, der an der Mauer sterben musste. Weil er die Welt sehen wollte. Hätte er bloß gewartet. Hätte, hätte, hätte. Das Leben findet nicht im Konjunktiv statt.

Die Mutter erzählt nun überall seine Geschichte. Damit ihr Sohn ein Gesicht bekommt, damit jeder seine Motive weiß, damit die nächste Generation alles erfährt, damit die Mauer und ihre Folgen niemals vergessen werden, damit die vollkommene Sinnlosigkeit dieses "Schutzwalles" klar wird. Wenn diese Frau dann dabei weint, hört sie auf, die Anonymität von zig Mauertoten der deutsch-deutschen Teilung.

Das Urnengrab des jungen Mannes wurde mehrere Jahre lang geschändet. Seine Stele wird es bis heute. Von wem? Keiner weiß es.

Der Freund, der sich damals nicht traute, über die Mauer zu fliehen, hat in Amerika alle Träume von damals verwirklichen können. Er sagt, er habe es auch für seinen toten Freund getan. Und weint dann.

Scheiß-Mauer!


(Eindrücke einer Abends mit Karin Gueffroy, der Mutter des letzten Mauertoten Chris Gueffroy. Veranstaltet von der Stiftung zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit, August 2011.
Das Urnengrab von Chris Gueffroy befindet sich auf dem Friedhof Baumschulenweg, die Stele am Britzer Verbindungskanal.)
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Arno, ich habe die entsprechenden Hinweise am Ende des Textes eingefügt.
Der Freund, der mittlerweile in Amerika lebt, kam in einem Film zu Wort, welcher während der Veranstaltung gezeigt wurde. Im Kern ging es diesem Freund darum, dass er den Traum, in die USA zu reisen oder gar auszuwandern, tatsächlich verwirklicht hat. Das war das wichtigste Anliegen, das er vorbrachte. Und eine ergreifende Szene im Film.

Hallo Ciconia, ich wollte eigentlich darauf hinweisen, dass das Ganze bereits 2011 stattfand, hab's aber schlicht vergessen und auch nicht für so wichtig erachtet, denn der Text und seine Aussagen sind ja zeitunabhängig. Nun hast Du Dir die Mühe mit dem Link gemacht, vielen Dank.
;-)

LG an alle, Doc
 

John Wein

Mitglied
Hallo Doc
Durch solche erzählten persönlichen Geschichten spürt man viel deutlicher und intensiver das Barbarische, Kaltblütige und Gnadenlose eines Regimes, das sich einst in hehren Absichten aber in Selbstverblendung zum wahren Hüter des Volkes und seiner Interessen aufgeschwungen hat. Gott sei Dank hat dieser Spuk für uns ein Ende gefunden.
Gruß J.W.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Hallo Doc,

Du hast die Tragik des Falles gut beschrieben. Der Text berührt mich auf Grund persönlicher Erfahrungen stark.

In der Süddeutschen gabs vor ein paar Tagen einen Artikel über Frau Gueffroy und ihren Sohn. Da wurde manches klarer; z.B. war Chris G. der Meinung, bei Besuchen ausländischer Politiker wäre der Schießbefehl aufgehoben...

Die Schändung von Grab und Stele weist auf einen Umstand hin, der heute gerne ausgeblendet wird: die Gesellschaft der DDR war tief gespalten. Ein nicht ganz kleiner Teil der Bevölkerung profitierte vom System. Das wurde besonders in Ostberlin deutlich. Dieser Teil trauert bis heute der Teilung nach - und ist noch aktiv.

P.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Penelopeia, vielen Dank für Deine positive Rückmeldung. In der Tat gibt es bis heute Gestrige, vor allem auch rund um das Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen zu beobachten, wo ehemalige Stasi-Bedienstete Führungen stören, Autoreifen aufschlitzen und sich in der nahen Kneipe treffen.

LG Doc
 



 
Oben Unten