Tödliche Überstunden

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Najitzabeth

Mitglied
Naja is schon a bissal älter...
es is mein erster Krimi (bitte seid gnädig*G*)


Tödliche Überstunden


„Kannst du noch Hilfe gebrauchen, Michael?“
„Nein, aber danke. Ich mach hier nur noch schnell fertig und verschwinde dann endgültig!“ Der ältere Mann legte einen weiteren Ordner in die ohnehin schon überfüllte Kiste. Er fragte sich, wie sich so viel Gerümpel ansammeln konnte. Die vorherigen Tage hatte er bereits ein halbes Dutzend Kisten nach Hause gebracht. Aber das war nun definitiv die letzte.
Michaels Kollege Pete marschierte Richtung Ausgang: „Also gut, wir hören von einander...“, verabschiedete er sich und ging ohne ein weiteres Wort.
Es wurde still in dem verlassenen Polizeigebäude. Die meisten Beamten verließen ihre Büros pünktlich zu Feierabend. Nur Michael Barker hatte noch einiges zu erledigen, wie beinahe jeden Tag der letzten Jahre.
„Das war’s dann also!“, brummelte er vor sich hin, als er zum Schluss noch seine halb verdurstete Topfpflanze in eine Ecke des Kartons drückte. „Ab Morgen bin ich offiziell pensioniert!“, sagte er und lauschte dem Nachhall seiner Worte. Es war ein eigenartiges Gefühl, zu wissen, ab dem nächsten Tag nichts mehr zu tun zu haben. Schließlich war diese Arbeit sein Leben gewesen.
Er nahm die schwere Kiste auf und sah sich ein letztes Mal in dem Büro um, in dem er die letzten 30 Jahre den Grossteil seiner Zeit verbracht hatte. Michael verspürte ein wenig Wehmut darüber, dass er es heute das letzte Mal verlassen würde. Schließlich war es sein Büro gewesen. Beinahe sein Zuhause. Nur, dass er einige Untermieter wohl rausgeworfen hätte, wäre es tatsächlich sein Haus. Er grinste.
Mit einer ruckartigen Bewegung hob er die Kiste in eine bequemere Stellung und wühlte mit seiner freien Hand den Schlüssel aus der Hosentasche. Vorsichtig, um nicht wieder einmal die eingelassene Glasscheibe zu zertrümmern, wie er es schon so oft in einem Wutanfall getan hatte, schloss er die Tür und suchte im Dunkeln nach dem Schlüsselloch. Da war es...
Ein Läuten durchbrach die Stille der Nacht.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein! Welcher Vollidiot ist das denn jetzt?“ Fluchend setzt der alte Polizist die Kiste ab und trat wieder in das Büro. Er grabschte im Dunkeln nach dem Telefonhörer und versuchte sich in seiner Rage zu konzentrieren.
„Hallo!“, meldete er sich, ein wenig lauter als gewollt.
Zuerst hörte er nichts weiter als ein seltsames Rascheln am anderen Ende der Leitung. Dann, kaum zu verstehen, vernahm er eine schwache Stimme.
„Kann mich jemand hören... Oh bitte, irgendjemand...“
Es war eine junge Frau.
„Ja, wer sind Sie denn?“
„Er kommt... bitte, bitte Sie müssen mir helfen!“
„Bleiben Sie erst einmal ruhig, was ist denn passiert? Wer kommt?“
Die verängstigte Frau wimmerte in den Hörer.
„Hallo...?“ Michael war sich nicht sicher, ob die Unbekannte noch am Telefon war, denn für einen Moment war es ganz still geworden.
„Oh Gott, er ist hier...“ Die Stimme war nun so leise geworden, dass er nicht mehr verstehen konnte, was sie sprach.
„Miss, Sie müssen lauter sprechen , sonst...“
Ein Knall drang durch den Hörer an sein Ohr und Michael glaubte, dass sein Trommelfell platzen würde. Danach war alles totenstill, außer dem Pfeifen in seinem Kopf. Ohne darüber nachzudenken, versuchte er, die Frau wieder zu erreichen: „Miss... sind Sie noch da? Sagen Sie irgendetwas...“ Plötzlich nahm er ein Rauschen wahr und kurz darauf das Freizeichen. Jemand hatte aufgelegt.

Ihm dröhnte der Schädel, als er vom Läuten seines Handys aufgeweckt wurde. Das konnte doch nicht sein. Er war doch gerade erst eingeschlafen, so kam es ihm zumindest vor.
Murrend drückte er die kleine Taste und meldete sich.
„Agent Barker...? Es tut mir leid, dass ich sie wecke, aber wir bräuchten Ihre Hilfe. Es geht um letzte Nacht!“
„Was? Sie haben doch gesagt, ich könnte bedenkenlos nach Hause gehen und dass Sie sich darum kümmern würden!“
Der Polizist schwieg eine Weile: „Ja, das habe ich gesagt, aber es ist wichtig!“
Widerstrebend fragte er den Mann nach der Adresse und machte sich dann auf den Weg. Es würde ihm sonst sowieso keine Ruhe lassen. So also war es, wenn man in Rente ging, man konnte nicht einmal dann ausschlafen, nur weil diese Jungspunde ohne ihn nichts auf die Reihe bekamen!

Der Ort des Verbrechens war eines der erfolgreichsten Geschäftsunternehmen der Westküste. Bereits in der Eingangshalle des 56 Stockwerke hohen Gebäudes tummelten sich einige blau gekleidete Beamte. Kaum wurde er von den Polizisten gegrüßt, da war er schon von Journalisten belagert, die ihn mit Fragen über das nächtliche Geschehen löcherten.
„Stimmt es, dass bereits vor dem Verbrechen ein Anruf des Opfers bei der Polizei einging?“
„Kann es sein, dass die Tote eine Intrige innerhalb des Konzerns aufgedeckt hat und deswegen sterben musste?“
„Kein Kommentar!“
„Haben Sie schon einen Verdächtigen?“
„Ich beantworte keinerlei Fragen im Bezug auf die Tat!“ Während er wie gewohnt antwortete, wehrte er mit erhobener Hand das Blitzlicht der Kameras ab und ging mit großen Schritten weiter. Schnell, ohne dass ihn die Reporter weiter belästigen konnten, stieg er in den Aufzug, der ihn dann in das 39 Stockwerk beförderte.
Oben angekommen wurde er von seinen Kollegen empfangen. Pete steuerte sofort auf ihn zu und begann mit seiner Litanei: „Die Frau war 29 Jahre alt. Sie war Abteilungsleiterin und blieb, nach Angaben der Angestellten, oft länger, um noch zu arbeiten. Sie war unverheiratet...,“ Pete machte eine kurze Pause: „Der Pathologe bestätigt, dass zuerst einige Male auf sie eingestochen wurde, aber da lebte sie noch. Sie muss dann noch bis zum Telefon gekrochen sein, wie Sie hier an der Blutspur erkennen können.“ Pete zeigte auf den Boden. Sie gingen gemeinsam durch einen kleinen Vorraum, in dem es von den Leuten der Mordkommission und Spurensicherung nur so wimmelte.
Der Tatort spiegelte die Grausamkeit des Verbrechens wieder. Bereits im Eingangsbereich war der edle Teppich mit dunkelrotem Blut verschmiert, genauso wie die einst weißen Wände, die jetzt bis zur Decke mit Spritzern bedeckt war. An der Einrichtung des großen, stilvoll gestalteten Zimmers konnte man die Spuren eines Kampfes erkennen. Vor dem Schreibtisch lag eine blonde Frau auf dem Rücken. Ihre Hand nach dem Telefon ausgestreckt, das neben ihr auf dem Boden stand. Auf dem Hörer waren blutige Fingerabdrücke.
Ein Schauer des Schreckens durchfuhr Michael bei dem Gedanken, kurz vor dem Mord mit der Frau gesprochen zu haben. Er hatte in seinem Beruf schon viel gesehen, aber hiervon wurde sogar dem erfahrenen Beamten übel.
„Trotz der Verletzungen schaffte es das Opfer noch per Telefon um Hilfe zu rufen. Anscheinend wurde sie dabei vom Täter überrascht und mit einem gezielten Kopfschuss getötet, die Waffe haben wir noch nicht gefunden... So kann das enden, wenn man ständig Überstunden schiebt und wenn du mich fragst, dann ist der Kerl, der das angerichtet hat, ein krankes Arsch!“, schilderte Pete den Tatvorgang weiter und spielte dabei auf Michaels Arbeitsmoral an.
Im Vorraum wurden Stimmen laut und plötzlich stampfte ein kleiner, bierbäuchiger Kerl mit blauer Latzhose auf die beiden zu, unter den kurzen Ärmeln seines Hemds blitzten skurrile Tätowierungen hervor.
Wutentbrannt schimpfte er, lauter als nötig gewesen wäre: „Wer macht denn diese Sauerei wieder weg? Das muss bestimmt wieder ich machen, für so was werde ich nicht bezahlt!“
Michael musterte ihn dabei, wie er mit seinen Fingern in dem langen, ungepflegten Haar herumspielte und fragte ihn dann: „Wie sind Sie eigentlich durch die Absperrung gekommen?“
Auf einmal ging der Mann, anscheinend der Hausmeister des Gebäudes, auf die Leiche zu und betrachtete sie eingehend: „Sehr hübsche Frau, nicht wahr?“, fragte er
„Das war sie wohl, bevor man sie so hergerichtet hat“, gab Michael zur Antwort. Der Hausmeister grinste und zuckte mit den Schultern.
„Könnte irgendjemand diesen Mann von hier entfernen, bitte!“, brüllte Pete empört und ohne zu zögern betraten zwei Polizisten den Raum. Sie führten den zappelnden Hausmeister hinaus.
„Seltsamer Kerl, nicht wahr?“
Pete nickte zustimmend.

Es war bereits dunkel, als Michael mit seinem Cadillac den Weg zu seinem >>Stammlokal<< einschlug. Er hatte beinahe vergessen, dass dies eigentlich sein erster Tag in Rente war. Langsam fuhr er vor, bis zur Sprechanlage des Drive-In. Nachdem er kurz darüber nachgedacht hatte, gab er seine Bestellung auf.
An der Ausgabe nahm er seinen Big Mäc und die große Cola von der freundlichen Frau im typischen FastFood-Look entgegen. Wie gewohnt bezahlte er mit Karte, da er kein Bargeld mit sich führte und winkte der Bedienung zum Abschied zu.
Beim Essen des Burgers wurde ihm erst richtig bewusst, dass er an seinem ersten Pensionierungstag schon wieder Überstunden gemacht hatte. Der Mordfall ließ seinen Gedanken keine ruhige Minute und nicht nur, weil er der Letzte gewesen war, der mit dem Opfer sprach. Der Blick des Hausmeisters ging ihm einfach nicht aus dem Kopf.
„Irgendwas müssen wir doch übersehen haben“, sagte er zu sich selbst. Michael knüllte das Verpackungspapier zusammen, als er den letzten Bissen in seinen Mund schob, und warf es aus dem Fenster. Dann startete er den Motor.
Das schlechte Gewissen plagte ihn und er fuhr nochmals zum Büro des Opfers.

Nach einigen Stunden ergebnisloser Suche hatte er immer noch keine weiteren Indizien gefunden, die zur Aufklärung des Falles beitragen könnten. Nichts, außer einigen fragwürdigen Papieren.
Als er gerade die weißen Kreidelinien, welche die Konturen der Leiche wiedergaben, betrachtete, horchte Michael auf einmal auf.
Da war doch ein Geräusch gewesen!
Zuerst war er sicher, sich das nur eingebildet zu haben. Aber kurze Zeit später vernahm er leise Schritte.
„Wer ist denn zu dieser Zeit noch im Büro?“, dachte er und kurz darauf fiel ihm ein, dass auch er hier war, um zu arbeiten.
Die Schritte kamen näher. Es könnte Pete sein, der sich noch einmal umsehen möchte...
Pete machte keine Überstunden!
Michael griff an seine Seite, um die Dienstwaffe zu ziehen, aber er war nicht mehr im Dienst, er hatte die Waffe am gestrigen Tag abgegeben.
Gerade als er sich in Deckung bringen wollte, wurde die Türe aufgestoßen.
Einen Moment war er verwirrt, bis ihm alles klar wurde.
Der abstoßende Hausmeister trat in den Raum. Seine Augen waren ausdruckslos, aber sein höhnisches Lachen sagte genug.
„Möchtest du auch noch ein letztes Telefonat führen oder können wir gleich zur Sache kommen?“, erkundigte er sich und zeigte dabei mit einem blutverschmierten Messer auf Michael. Ohne auf eine Reaktion zu warten zog der Hausmeister eine Schusswaffe und ging weiter auf den pensionierten Polizisten zu...
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Korrekturvorschläge:

Tödliche Überstunden
„Kannst du noch Hilfe gebrauchen, Michael?“
„Nein, aber danke. Ich mach hier nur noch schnell fertig und verschwinde dann endgültig!“ Der ältere Mann legte einen weiteren Ordner in die ohnehin schon überfüllte Kiste. Er fragte sich, wie sich so viel Gerümpel ansammeln konnte. Die vorherigen Tage hatte er bereits ein halbes [red] duzend [/red] (Dutzend) Kisten nach Hause gebracht. Aber das war nun definitiv die[red] Letzte[/red] (letzte).
Michaels Kollege Pete marschierte Richtung Ausgang: „Also gut, wir hören von einander...“, verabschiedete er sich und ging ohne ein weiteres Wort.
Es wurde still in dem verlassenen Polizeigebäude. Die meisten Beamten verließen ihre Büros pünktlich zu Feierabend. Nur Michael Barker hatte noch einiges zu erledigen, wie beinahe jeden Tag der letzten Jahre.
„Das war’s dann also!“(Komma) brummelte er vor sich hin, als er zum Schluss noch seine halb verdurstete Topfpflanze in eine Ecke des Kartons drückte. „Ab Morgen bin ich offiziell pensioniert!“(Komma) sagte er und lauschte dem Nachhall seiner Worte. Es war ein eigenartiges Gefühl, zu wissen, ab dem nächsten Tag nichts mehr zu [red] Tun [/red] (tun) zu haben. Schließlich war diese Arbeit sein Leben gewesen.
Er nahm die schwere Kiste auf und sah sich ein letztes Mal in dem Büro um, in dem er die letzten 30 Jahre,(kein Komma) den Grossteil seiner Zeit verbracht hatte. Michael verspürte ein wenig Wehmut darüber, dass er es heute das letzte Mal verlassen würde. Schließlich war es sein Büro gewesen. Beinahe sein Zuhause. Nur, [red] das [/red] (dass) er einige Untermieter wohl rausgeworfen hätte, wäre es tatsächlich sein Haus. Er grinste.
Mit einer ruckartigen Bewegung hob er die Kiste in eine bequemere Stellung und wühlte mit seiner freien Hand den Schlüssel aus der Hosentasche. Vorsichtig, um nicht wieder einmal die eingelassene Glasscheibe zu zertrümmern, wie er es schon so oft in einem Wutanfall getan hatte, schloss er die Tür und suchte im Dunkeln nach dem Schlüsselloch. Da war es...
Ein Läuten durchbrach die Stille der Nacht.
„Das darf doch wohl nicht [red] war [/red] (wahr) sein! Welcher Vollidiot ist das denn jetzt?“ Fluchend setzt der alte Polizist die Kiste ab und trat wieder in das Büro. Er grabschte im Dunkeln nach dem Telefonhörer und versuchte sich in seiner Rage zu konzentrieren.
„Hallo!“(Komma) meldete er sich, ein wenig lauter als gewollt.
Zuerst hörte er [red] nicht [/red] (nichts) weiter als ein seltsames Rascheln am anderen Ende der Leitung. Dann, kaum zu verstehen, hörte er eine schwache Stimme.
„Kann mich jemand hören... Oh bitte, irgendjemand...“
Es war eine junge Frau.
„Ja, wer sind [red] sie [/red] (Sie) denn?“
„Er kommt... bitte, bitte [red] sie [/red]müssen mir helfen!“
„Bleiben [red] sie [/red]erst einmal ruhig, was ist [red] den [/red] (denn) passiert? Wer kommt?“
Die verängstigte Frau wimmerte in den Hörer.
„Hallo...?“ Michael war sich nicht sicher(Komma) ob die Unbekannte noch am Telefon war, denn für einen Moment war es ganz still geworden.
„Oh Gott, er ist hier...“ [red] die [/red] (Die) Stimme war nun so leise geworden, dass er nicht mehr verstehen konnte(Komma) was sie sprach.
„Miss, [red] sie [/red] müssen lauter[red] Sprechen[/red] (sprechen) , sonst...“
Ein [blue] lauter [/blue] (überflüssig, Knall ist gewöhnlich laut) Knall drang durch den Hörer an sein Ohr und Michael glaubte, dass sein Trommelfell platzen würde. Danach war alles totenstill, außer dem Pfeifen in seinem Kopf. Ohne darüber nachzudenken(Komma) versuchte er(Komma) die Frau wieder zu erreichen: „Miss... sind [red] sie [/red] noch da? Sagen [red] sie [/red] irgendetwas...“ Plötzlich nahm er ein Rauschen wahr und kurz darauf das Freizeichen. Jemand hatte aufgelegt.

Ihm dröhnte der Schädel, als er vom Läuten seines Handys aufgeweckt wurde. Das konnte doch nicht sein. Er war doch gerade erst eingeschlafen, so kam es ihm zumindest vor.
Murrend drückte er die kleine Taste und meldete sich.
„Agent Barker...? Es tut mir leid, dass ich sie [red] Wecke [/red] (wecke Komma) aber wir bräuchten [red] ihre [/red] (Ihre) Hilfe. Es geht um letzte Nacht!“
„Was? Sie haben doch gesagt, ich könnte bedenkenlos nach Hause gehen und dass [red] sie [/red] sich darum kümmern würden!“
Der Polizist schwieg eine Weile: „Ja, das habe ich gesagt, aber es ist wichtig!“
[red] Wiederstrebend[/red] (Widerstrebend) fragte er den Mann nach der Adresse und machte sich dann auf den Weg. Es würde ihm sonst sowieso keine Ruhe lassen. So also war es, wenn man in Rente ging, man konnte nicht einmal dann ausschlafen, nur weil diese Jungspunde ohne ihn nichts auf die Reihe bekamen!

Der Ort des Verbrechens war eines der erfolgreichsten Geschäftsunternehmen der Westküste. Bereits in der Eingangshalle des 56 Stockwerke hohen Gebäudes tummelten sich einige blau(getrennt)gekleidete Beamte. Kaum wurde er von den Polizisten gegrüßt, wurde er von Journalisten belagert, die ihn mit Fragen über das nächtliche Geschehen löcherten.
„Stimmt es, dass bereits vor dem Verbrechen ein Anruf des Opfers bei der Polizei einging?“
„Kann es sein, [red] das [/red] (dass) die Tote eine Intrige innerhalb des Konzerns aufgedeckt hat und deswegen sterben musste?“
„Kein Kommentar!“
„Haben [red] sie [/red] schon einen Verdächtigen?“
„Ich beantworte keinerlei Fragen im Bezug auf die Tat!“ [red] während [/red] (Während) er wie gewohnt antwortete, wehrte er mit erhobener Hand das Blitzlicht der Kameras ab und ging mit großen Schritten weiter. Schnell, ohne dass ihn die Reporter weiter belästigen konnten, stieg er in den Aufzug, der ihn dann in das 39 Stockwerk beförderte.
Oben angekommen wurde er von seinen Kollegen empfangen. Pete steuerte sofort auf ihn zu und begann mit seiner Litanei: „Die Frau war 29 Jahre alt. Sie war Abteilungsleiterin und blieb, nach [red] angaben [/red] (Angaben) der Angestellten, oft länger, um noch zu arbeiten. Sie war unverheiratet...,“ Pete machte eine kurze Pause: „Der Pathologe bestätigt, dass zuerst einige Male auf sie eingestochen wurde, aber da lebte sie noch.“ Sie gingen gemeinsam durch einen [red] kleine [/red] (kleinen) Vorraum, in(getrennt)dem es von den Leuten der Mordkommission und Spurensicherung nur so wimmelte.
Der Tatort spiegelte die Grausamkeit des Verbrechens wieder. Bereits im Eingangsbereich war der edle Teppich mit dunkelrotem Blut verschmiert, genauso wie die einst weißen Wände, die jetzt bis zur Decke mit Spritzern bedeckt war. An der Einrichtung des großen, stilvoll gestalteten Zimmers konnte man die Spuren eines Kampfes erkennen. Vor dem Schreibtisch lag eine blonde Frau auf dem Rücken. Ihre Hand nach dem Telefon ausgestreckt, das neben ihr auf dem Boden stand. Auf dem Hörer waren blutige Fingerabdrücke.
Ein Schauer des Schreckens durchfuhr Michael,(kein Komma) bei dem Gedanken(Komma) kurz vor dem Mord mit der Frau gesprochen zu haben. Er hatte in seinem Beruf schon viel gesehen, aber hiervon wurde sogar dem erfahrenen Beamten übel.
„Trotz [red] den [/red] (der) Verletzungen schaffte es das Opfer noch(Komma) ans Telefon zu kommen, um Hilfe zu rufen. Anscheinend wurde sie dabei vom Täter überrascht und mit einem gezielten Kopfschuss getötet, die Waffe haben wir noch nicht gefunden... So kann das enden, wenn man ständig Überstunden schiebt und wenn du mich fragst, dann ist der Kerl, der das angerichtet hat, ein krankes Arsch!“(Komma) schilderte Pete den Tatvorgang weiter und spielte dabei auf Michaels Arbeitsmoral an.
[blue] In dem[/blue] (Im) Vorraum wurden Stimmen laut und plötzlich stampfte ein kleiner, bierbäuchiger Kerl mit blauer Latzhose auf die beiden zu, unter den kurzen Ärmeln seines Hemds blitzten skurrile Tätowierungen hervor.
Wutentbrannt schimpfte er, lauter als nötig gewesen wäre: „Wer macht denn diese Sauerei wieder weg? Das muss bestimmt wieder ich machen, für so was werde ich nicht bezahlt!“
Michael musterte ihn dabei(Komma) wie er mit seinen Fingern in dem langen, ungepflegten Haar herumspielte und fragte ihn dann: „Wie sind [red] sie [/red] eigentlich durch die Absperrung gekommen?“
Auf einmal ging der Mann, anscheinend der Hausmeister des Gebäudes, auf die Leiche zu und betrachtete sie eingehend: „Sehr hübsche Frau(Komma) nicht wahr?“(Komma) fragte er
„Das war sie wohl, bevor man sie so hergerichtet hat“(Komma) gab Michael zur Antwort. Der Hausmeister grinste und zuckte [blue] mit den [/blue] (die) Schultern.
„Könnte irgendjemand diesen Mann von hier entfernen, bitte!“(Komma) brüllte Pete empört und ohne zu zögern betraten zwei Polizisten den Raum. Sie führten den zappelnden Hausmeister hinaus.
„Seltsamer Kerl, nicht[red] war[/red] (wahr)?“
Pete nickte zustimmend.

Es war bereits dunkel(Komma) als Michael mit seinem Cadillac den Weg zu seinem >>Stammlokal<< einschlug. Er hatte beinahe vergessen, dass dies eigentlich sein erster Tag in Rente war. Langsam fuhr er vor, bis zur Sprechanlage des Drive-In. Nachdem er kurz darüber[blue] nachgedachte[/blue] (nachgedacht hatte), gab er seine Bestellung auf.
An der Ausgabe nahm er seinen Big Mäc und die große Cola von der freundlichen Frau im typischen FastFood-Look entgegen. Wie gewohnt bezahlte er mit Karte, da er kein Bargeld mit sich führte und winkte der Bedienung zum Abschied zu.
Beim Essen des Burgers wurde ihm erst richtig bewusst, dass er an seinem ersten Pensionierungstag schon wieder Überstunden gemacht hatte. Der Mordfall ließ seinen Gedanken keine ruhige Minute und nicht nur, weil er der Letzte gewesen war, der mit dem Opfer sprach. Der Blick des Hausmeisters ging ihm einfach nicht aus dem Kopf.
„Irgendwas müssen wir doch übersehen haben“(Komma) sagte er zu sich selbst. Michael knüllte das Verpackungspapier zusammen, als er den letzten Bissen in seinen Mund schob, und warf es aus dem Fenster. Dann startete er den Motor.
Das schlechte Gewissen plagte ihn und er fuhr nochmals zum Büro des Opfers.

Nach einigen Stunden ergebnisloser Suche hatte er immer noch keine weiteren Indizien gefunden, die zur Aufklärung des Falles beitragen könnten. Nichts, außer einigen [blue] fraglichen [/blue] (fragwürdigen) Papieren.
Als er gerade die weißen Kreidelinien, welche die Konturen der Leiche wiedergaben, betrachtete, horchte Michael auf einmal auf.
Da war doch ein Geräusch gewesen!
Zuerst war er sicher, sich das nur eingebildet zu haben. Aber kurze Zeit später vernahm er leise Schritte.
„Wer ist denn zu dieser Zeit noch im Büro?“(Komma) dachte er und kurz darauf fiel ihm ein, dass auch er hier war(Komma) um zu arbeiten.
Die Schritte kamen näher. Es könnte Pete sein, der sich noch einmal umsehen möchte... Pete machte keine Überstunden!
Michael griff an seine Seite(Komma) um die Dienstwaffe zu ziehen, aber er war nicht mehr im Dienst, er hatte die Waffe am gestrigen Tag abgegeben.
Gerade als er sich in Deckung bringen wollte, wurde die Türe aufgestoßen.
Einen Moment war er verwirrt, bis ihm alles klar wurde.
Der abstoßende Hausmeister trat in den Raum. Seine Augen waren ausdruckslos, aber sein höhnisches Lachen sagte genug.
„Möchtest du auch noch ein letztes Telefonat führen?“(Komma) erkundigte er sich noch, dann zog der Hausmeister eine blutverschmierte Waffe und richtete sie auf den pensionierten Polizisten...



Ende

eine unstimmigkeit: es wurde auf die frau eingestochen, da lebte sie noch. Dann telefonierte sie und wurde erschossen.
Aber es gibt hausmeister, die was dagegen haben, wenn überstunden gemacht werden . . .
lg
 

Najitzabeth

Mitglied
Sorry aber ich sitz grad voll auf der leitung!! wo is die unstimmigkeit? *nix mehr checkt*
boah sind da noch viele fehler drin... dat is ja echt peinlich!! (hab ich wahr echt ohne >>h<< geschrieben) ich glaub dat war wer anders düdüdü...
*g*
mfg najitzabeth
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
nun,

als am tatort bericht erstattet wurde, war erst die rede davon, dass auf die frau mehrmals eingestochen wurde, da habe sie noch gelebt. während des telefonats vernimmt der Kommissar den tödlichen schuss. dat haut nich hin, eh.
ganz lieb grüßt
 

Najitzabeth

Mitglied
Hä?
es wurde halt erst auf sie eingestochen und dann konnte sie fliehen und hat die polizei angerufen... und dann hat der typ sie erschossen, damit sie ihn nicht verrät...
*immernoch auf der leitung sitzt*
mfg
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Fingerzeig:

Hier ist die fragliche Stelle: Pete machte eine kurze Pause. „Der Pathologe bestätigt, dass zuerst einige Male auf sie eingestochen wurde, aber da lebte sie noch.“
Der erste Kontakt des Kommissars mit dem Opfer besteht in dem Telefonat, das sie führten. Da flüsterte die Frau, könnte also bereits die Stichwunden haben. Dann kam der Täter zurück oder ein anderer, und erschoss sie. Stimmt das so?
Fragend guckt
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
aha.

dann könntest du die geschichte noch verschärfen, wenn du den hausmeister beim kommissar mit messer und pistole bewaffnet eintreten läßt und er fragt "wen wollen sie anrufen? oder muss ich auch bei ihnen nachhelfen?"
lg
 

Gerard

Mitglied
Korrekturvorschläge hast Du glaube ich schon genug bekommen. Ich schildere Dir einfach nur meinen Gesamteindruck. Der ist Positiv. Die Spannung stimmt, der Schreibstil insgesamt gefällt mir sehr gut. Du hast es sehr gut verstanden in diese Kurzgeschichte alles hinein zu packen was benötigt wird um den Leser bis zum Schluß an Dich, oder Deine Story zu fesseln.
Einzig in einem Punkt muß ich meinem Vorredner zustimmen. Das mit den Messerstichen hat mich auch zuerst irritiert. Da könntest Du deutlicher werden.
 



 
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