Tom und Tina und das Zaubertor, Teil 2. Eine Überarbeitung

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„So ein netter Bär“, schwärmte Tina.
„Tja, so sind wir hier alle, der eine netter als der andere“, lachten die Kobolde, „aber nun kommt weiter.“
Als sie wenig später an dem Steg anlangten, verabschiedeten sich die beiden lustigen Gesellen von den Kindern: „Es wird euch bei den Elfen gefallen. Wir sind sicher, dass die gute Fee einen Ausweg weiß.“
Hüpfend und springend rannten sie davon.
„Meine Güte, ist das aufregend“, meinte Tina, „das glaubt uns kein Mensch, wenn wir das erzählen.“ Doch dann fiel ihr die schlimme Lage wieder ein, in der sie sich befanden. Eng drückte sie sich an Tom und fragte angstvoll: „Was meinst du, kommen wir jemals wieder nach Hause?“
Als großer Bruder versuchte Tom, sie zu trösten. Er wollte ihr Mut machen, obschon er selbst leise Zweifel hatte. Sein Herz schlug bang. Mit fester Stimme sagte er: „Lass uns zur Lichtung gehen. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Wenn dies wirklich ein Zauberwald ist, bekommen wir sicher Hilfe, das ist auch in den Märchen so. Schau mal, der Mond scheint nun so hell, dass wir genug sehen können, um gefahrlos hinüber zu laufen.“

Schon von weitem hörten sie Lachen und Singen. Kleine Lichter tanzten wie Sterne über den Bäumen. Es war wunderschön anzusehen. Als die beiden die Lichtung erreichten, blieben sie sprachlos stehen und starrten fasziniert auf das Schauspiel, dass sich ihnen bot.
Ein Wasserfall plätscherte leise vor sich hin. Er ergoss sich in einen kleinen See, auf dem die schönsten Seerosen blühten. Auf einigen der Seerosen saßen klitzekleine Elfen im hellen Mondschein. Vergnügt spielten sie miteinander. Die Kleider schienen aus Gold und Silberfäden gesponnen zu sein. Ihre Flügelchen waren durchsichtig wie Glas. Auf dem Kopf trugen die zarten Gestalten winzige Hüte aus Blumenblüten. Etwas abseits spielten ihre älteren Gefährten. Sie alberten fröhlich herum. Die Elfen schwebten leicht wie Federchen und berührten beim Tanzen kaum den weichen Waldboden.

„Oh Tom“, flüsterte Tina entzückt, mehr fiel ihr nicht ein. Plötzlich wurde es still auf dem verzauberten Platz. Man hatte die beiden Menschenkinder entdeckt. Neugierig kamen einige näher, um sie zu betrachten. Eine der Elfen löste sich aus der Gruppe. Sie sprach Tom und Tina an: „Wer seid ihr, wo kommt ihr her?“
Die beiden erzählten bereitwillig ihr Erlebnis. Sie vergaßen auch nicht zu erwähnen, wer sie hierher geschickt hatte.
„Ja, ja, die Kobolde, das ist eine lustige Gesellschaft“, lachte das kleine Wesen silberhell.
„Wir haben auch einen Gruß an Serafina auszurichten“, sagte Tom, „von einem Bär, der Erwin heißt.“ „Ach, von Erwin“, freute die Elfe sich“, ja den kenne ich, spiele oft mit seinen Jungen. Übrigens ich bin Serafina. Ihr seid da ja in eine schlimme Situation geraten. Bestimmt wird unsere gute Fee einen Ausweg finden. Von dem Zaubertor habt ihr ja nun schon gehört. Ihr müsst wissen, dass es hier bei uns nicht immer so schön und friedlich war. Vor langer Zeit gab es neben unserer guten Fee auch eine sehr, sehr böse, die uns allen hier im Wald das Leben schwer machte. Eines Tages, als es ganz besonders schlimm war, kämpften beide an einem geheimen Ort einen langen, furchtbaren Kampf. Unsere Fee besiegte die böse. Sie jagte die andere davon und verbat ihr, jemals wieder in unseren Wald zu kommen. Heimlich, bei Nacht und Nebel, kam diese jedoch zurück. Als Unhold verwandelt bewacht sie seitdem das Zaubertor. Heimtückisch lässt jeden hinein, doch hinaus kommt keiner mehr. Schon viele haben es versucht, und sind gescheitert. Kommt mit, erzählt von euch und spielt mit uns. Die Fee ist bald zurück, dann wollen wir sie um Rat fragen.“
Tom und Tina willigten nur zu gerne ein. Die zwei verbrachten eine unvergessliche Stunde bei den Elfen. Sie waren so verzaubert, dass sie gar nicht mehr an ihre schlimme Lage dachten, bis eine der Elfen rief: „Schaut, da ist sie!“
Mitten auf der Waldichtung, vom Mondlicht beschienen, stand eine helle Gestalt. Es funkelte und strahlte um sie herum, als wäre die Luft voller Edelsteine. Über ihrem Kleid trug sie einen Umhang aus glitzernden Sternen und ihre langen Haare schimmerten wie flüssiges Gold. Sofort wurde sie von den kleinen und großen Elfen umringt. Alle redeten aufgeregt durcheinander, jede wollte ihr das Schicksal der Geschwister zuerst erzählen.

„Nun meine Lieben,“ sagte die Fee sanft, „bitte eine nach der anderen.“ Sie lächelte: „Ich hoffe, ihr hattet heute wieder viel Spaß. Leider konnte ich nicht früher kommen. Ihr wisst ja, der Wald ist groß und es gibt immer irgendetwas zu tun.“
Liebevoll schaute sie sich im Kreise um. Fragend blieb ihr Blick bei den Geschwistern hängen: „Menschenkinder?“
„Ja“, antwortete Serafina, sie brauchen unbedingt Hilfe.“
Nachdem die Fee alles erfahren hatte, wurde sie sehr nachdenklich.
„Sicher“, sagte sie zu Tom und Tina gewandt, „sicher werde ich versuchen, euch zu helfen. Ihr müsst aber sehr tapfer sein, es ist nicht ganz ungefährlich. Wie ihr wisst, hat noch niemand den Wald durch das Zaubertor verlassen, seit die böse Fee dort ihr Unwesen treibt. Aber es gibt vielleicht doch einen Weg hinaus. Hört mir genau zu, ich werde euch das Geheimnis verraten, wie ihr wieder in eure Welt gelangen könnt.
An der Wegbiegung seid ihr unbewusst durch das Zaubertor gegangen. Es ist für euch Menschen unsichtbar, man kann es nur von unserer Seite aus sehen. Es ist ein riesiges, schwarzes Tor aus Eisen, unüberwindlich.“
Sie gab Tom ein kleines blaues Säckchen aus Samt mit den Worten: „Hier sind kleine Zauberkristalle drin, die es euch ermöglichen können, das Tor zu öffnen. Dies ist der einzige Weg, den es zur Zeit überhaupt gibt. Du musst die Kristalle unbedingt so nah wie möglich am Tor ausschütten. Für einen kleinen Augenblick wird es sich öffnen. Das ist der Moment, wo ihr die Möglichkeit habt, hindurch zu schlüpfen. Passt gut darauf auf und seid auf der Hut. Die böse Fee hat einen gefährlichen Gehilfen. Ein unheimlicher, großer Wolf steht in ihren Diensten. Er wird versuchen, euch das Säckchen abzujagen. Leider ist der böse Zauber noch nicht gebrochen, wenn ihr es schaffen solltet, aber auf unseren Gute-Feen-Versammlungen arbeiten wir an einer besseren Lösung. Im Augenblick müssen wir uns damit eben begnügen. Seid ihr bereit, euch darauf einzulassen?“
Tom und Tina sahen sich an und nickten. Ja, sie wollten es versuchen. Es war hier im Zauberwald wunderschön und sie wären noch gerne geblieben, doch sie mussten heim, in ihre eigene Welt.
„Aber wie sollen wir zurückfinden? Wir sind kreuz und quer durch diesen Wald gelaufen“, fragte Tom zweifelnd.
Die Fee sah ihn zärtlich an: „Serafina und einige ihrer Freundinnen werden euch begleiten, sie kennen den Weg genau. Und nun geht, es ist schon spät. Ihr wollt gewiss zuhause sein, ehe eure Großeltern aufwachen.“


Die kleine Gruppe machte sich auf den gefährlichen Weg. Immer noch schien der Mond hell. Sternschnuppen jagten über den nachtblauen Himmel. Bald war der Bach erreicht. Plötzlich hörten sie eine ärgerliche Stimme: „Passt doch gefälligst auf, wo ihr hintrampelt, habt mich fast platt gemacht.“
Erstaunt sahen sich alle um, niemand war zu sehen.
„Hier bin ich, hier unten“, sagte die Stimme, „kleine Leute übersieht man leicht, wie?“
Es war ein dicker Frosch, der da zu ihnen sprach.
„Entschuldige bitte“, beeilte sich eine der Elfen zu sagen.
„Schon gut, schon gut, ist ja noch mal gutgegangen“, antwortete der Frosch und hüpfte vor sich hinschimpfend zurück ins Schilf.

Die Wanderung ging über Stock und Stein. Im Wald wurde es immer dunkler. Ein stürmischer Wind kam auf, unheimlich knackte und fauchte es im Unterholz. Die Kinder fassten sich fest bei den Händen. Selbst den Elfen wurde jetzt ein wenig bange. Der Wind nahm immer mehr zu. Jetzt begannen alle zu rennen, schneller und schneller. Von überall her hörte man leises Raunen: „Lauft, lauft, so schnell ihr könnt, das Unheil naht.“
„Was ist das, was sind das für Stimmen?“, schrie Tina bestürzt. „Das sind die Bäume, fürchtet euch nicht“, riefen die Elfen. Die Lage wurde bedrohlicher. Unter Ächzen bogen sich viele Bäume fast bis zum Boden. Entwurzelte Sträucher flogen über sie hinweg und der Himmel färbte sich schwefelgelb. Es war so, wie der große Bär es ihnen erzählt hatte. Grelle Blitze stießen hernieder und tauchten alles in ein gespenstisches Licht.
Aus dem Sturm heraus hörten sie auf einmal ein ohrenbetäubendes Heulen. Das musste der Wolf sein! Entsetzt liefen die Kinder mit den kleinen Elfen durch den Wald, nicht mehr auf den Weg achtend. Sie stolperten, fielen fast und rangen nach Atem. Das Heulen und Hecheln kam immer näher. Sie alle waren am Ende ihrer Kraft. An einem uralten, knorrigen Baum hielten sie erschöpft an. Tina war so voller Furcht, dass sie sich an ihn klammerte und rief: „Oh du starker großer Baum, willst du uns nicht beschützen? Wir haben solche Angst.“

Da geschah etwas unglaubliches.
„Aber gerne, nichts lieber als das“, dröhnte es aus dem Baum heraus, und ehe sie sich versahen, umschlang er sie alle mit seinen mächtigen Ästen. In letzter Sekunde schlüpfte noch eine Fuchsfamilie mit in die Umarmung hinein.
„Gott sei Dank, noch eben geschafft“, japste der Fuchsvater erleichtert, „das war knapp.“
Sicher wie in Abrahams Schoß und vor allem Unbill, der draußen lauerte, geschützt, saßen sie alle dicht an dicht und ruhten sich von den Strapazen aus.
„Hey Leute, was ist los?“, fragte der Baum. „Ihr werdet euch doch wohl nicht mit dem bösen Zauber hier angelegt haben?“
Bereitwillig erzählte die kleine Truppe von ihrem Unterfangen, und die Fuchsfamilie hörte aufgeregt zu.
„Junge, Junge, da habt ihr euch ja auf was eingelassen“, meinte der Baum. „Bleibt erst mal bei mir, bis es sich draußen ein wenig beruhigt hat. Ewig schleicht dieser eklige Wolf nicht um uns herum, und dann kommt eure Stunde. Es ist nicht mehr weit bis zum Tor.

Allmählich nahm der Sturm ab. Das Heulen und Hecheln des Wolfes war verstummt. Vielleicht hatte er aufgegeben und trieb nun woanders sein Unwesen. Der alte Baum gab den Geschwistern und ihren Freunden noch seine guten Wünsche mit auf den Weg und öffnete seine riesigen Arme. Als erstes verschwand die Fuchsfamilie ganz schnell: „Macht`s gut, Kameraden, das war für uns Aufregung genug für heute, viel Erfolg.“
Nachdem sie sich für die Rettung aus höchster Not bedankt hatten, eilten Tom und Tina mit den Elfen weiter. Unterwegs brach das Unheil nochmals über sie herein. Der Sturm brach erneut los, aber mit solcher Macht, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatten. Sie hielten sich aneinander fest und machten sich gegenseitig Mut. „Schnell, wir sind gleich da“, riefen die Elfen, „seid tapfer, ihr schafft es.“

Es war einfach fürchterlich. Noch nie im Leben waren Tom und Tina so geschockt. Riesengroß baute der Unhold sich jetzt über ihnen auf. Mit furchtbarer Stimme brüllte er: „Was wollt ihr hier? Etwa den Wald verlassen? So weit kommt das noch. Wer einmal hier ist, kommt nie mehr zurück. Dafür sorge ich. Solltet ihr es trotzdem wagen, wird es euch schlecht ergehen, da wäret ihr nicht die ersten. Niemand hat es je geschafft, an mir vorbei zu kommen.“
Zitternd vor Erschöpfung erreichten sie endlich das Tor, das wie aus dem Nichts plötzlich vor ihnen stand. Würden sie es wirklich schaffen?
„Schnell, schnell“, riefen die Elfen ihnen durch den Sturm zu, „mach das Säckchen auf, Tom, und schütte die Kristalle vor das Tor. Wenn ihr wieder in eurer Welt seid, vergesst uns nicht. Glaubt immer an das Gute und natürlich auch an Märchen, denn es gibt sie wirklich, wie ihr gesehen habt.“

„Niemals werden wir euch und den Zauberwald vergessen“, riefen Tom und Tina zurück, „wir würden gerne einmal wieder kommen.“
Serafina und die anderen lachten: „Ja, das wäre schön, doch wenn ihr morgen aufwacht, werdet ihr denken, ihr hättet das alles nur geträumt. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann eine Möglichkeit, dass wir uns wieder sehen. Und nun beeilt euch.“
Als Tom das kleine Säckchen aufzog, schrie es von oben herab: „Was machst du da? Was ist in diesem Ding? Lass das zu oder ich zerreiße dich in tausend Stücke.“
Die böse Fee spreizte ihre spitzen Krallen und wollte sich gerade auf die Kinder stürzen, als Tom die Zauberkristalle ausschüttete. Im gleichen Moment wurde es taghell. Quietschend öffnete sich das große Tor. Es war über und über mit den schönsten Rosen bewachsen, deren süßer Duft die ganze Umgebung erfüllte. Um die Kinder herum glitzerte alles wie Sternenstaub. Fasziniert starrten die Geschwister auf den Durchgang. Dann fiel ihnen ein, dass ihnen nur wenig Zeit blieb, um hindurch zuschlüpfen. Hastig sprangen sie durch die Öffnung. Die beiden waren kaum draußen, als das Zaubertor hinter ihnen mit einem lauten Krachen wieder ins Schloss fiel.

Als Tom und Tina sich umsahen, stand der Wald genauso still und dunkel da, wie sie ihn ein paar Stunden zuvor betreten hatten. Stumm, nicht fähig etwas zu sagen, gingen sie heim. Der Mond sah aus, als lächle er auf sie herab, und die Sterne funkelten. Vor dem Haus angekommen, zogen sie sich wieder ihre Schuhe aus und schlichen leise in die Diele. Mitternacht war längst vorbei. Die alte Katze sah neugierig von ihrem Lager auf.
„Kannst du auch sprechen, so wie die Tiere im Zauberwald?“, flüsterte Tina leise. Doch die Katze schaute nur verständnislos, rollte sich wieder ein und schlief weiter. Die Kinder lachten still in sich hinein. Mann, was für ein Abenteuer. Es war das Tollste, was sie je erlebt hatten.
Endlich lagen sie in ihren Betten und schliefen auf der Stelle todmüde ein.

Am nächsten Tag, die Sonne stand schon hoch am Himmel, wachten die Geschwister auf. „Ich hatte einen wirklich tollen Traum, Tom“, sagte Tina verzückt und rieb sich die Augen.
Nachdem sie ihn erzählte, wurde ihr Bruder sehr nachdenklich.
„Du“, sagte er, „ich träumte das Gleiche. Haben wir etwa alles in Wirklichkeit erlebt? Die Elfen haben uns ja gesagt, wir würden denken, dass wir das alles nur geträumt haben.“
Tina starrte ihn an: „Meinst du?“
Da fiel Toms Blick auf seine Sachen, die er vor Müdigkeit in der Nacht achtlos über einen Stuhl geworfen hatte. Was lag denn da obenauf? Mit einem Satz war er aus dem Bett und seine Schwester folgte ihm auf dem Fuß. Es war das blaue Säckchen! Als sie es aufmachten, glitzerten ihnen sogar noch einige winzige Kristalle entgegen. Die Kinder waren sprachlos. Also doch, sie hatten ihr Abenteuer in der letzten Nacht wirklich erlebt.
„Könnten wir doch noch mal in den Wald gehen“, meinte Tina bedauernd, „es ist zu schade, dass heute unser letzter Ferientag ist.“
„Hast du denn schon vergessen, wie gefährlich es war, wieder aus diesem Wald zu kommen?“, fragte ihr Bruder. „Aber du hast recht, ich würde auch gerne noch mal hingehen. Vielleicht haben sie auf einer der Gute-Feen-Versammlung ja bald eine Lösung gefunden, wie man gefahrlos in den Wald herein und wieder heraus kommt. In den nächsten Ferien wollen wir mal sehen, wie weit sie sind, was meinst du?“ Seine Schwester war natürlich begeistert.

Als die beiden nach unten gingen, warteten die Großeltern schon auf sie. „Kinder, habt ihr aber heute lange geschlafen, es ist fast Mittag“, schmunzelten sie, „ihr müsst sehr müde gewesen sein.“
„Ja“, rief Tina, „wir haben auch viel erlebt letzte Nacht.“
Tom trat ihr auf den Fuß und beeilte sich zu sagen: „Sie meint natürlich, dass sie geträumt hat, und wie. Sie hat mir ihren Traum erzählt, er war recht abenteuerlich.“
Nach dem Essen kletterten sie ein letztes Mal in ihr Baumhaus und redeten über ihr nächtliches Erlebnis und darüber, dass sie jetzt ein riesengroßes Geheimnis hatten. Sie waren sich einig, dass diese Ferien ihre allerschönsten und aufregendsten Ferien waren.

Am Nachmittag war es dann soweit. Die Eltern kamen, um Tom und Tina wieder nach Hause zu holen. Als sie am Wald vorbeifuhren, hielt Tom das kleine blaue Säckchen fest in seinen Händen. Sehnsüchtig schauten er und Tina zum Wald hinüber. Plötzlich war es ihnen, als ob an seinem Rande alle ihre neuen Freunde stehen würden und ihnen zuwinkten. Wie von Zauberhand wölbte sich auf einmal ein herrlicher Regenbogen über dem Wald.
„Schaut mal“, sagte ihre Mutter, „sieht er nicht wunderschön aus? Und dabei hat es gar nicht geregnet.“
„Ja,“, antwortete Tina, „sicher ist es ein Zauberwald.“
„Du, Tom“, fragte die Mutter unvermittelt, „was hast du da eigentlich für ein kleines Säckchen? Du hältst es schon eine ganze Weile in der Hand.“ Tom schluckte und sagte dann ehrlich: „Das habe ich von der guten Fee bekommen. Da waren Kristalle drin, die wir brauchten, um den Unhold vom Zaubertor zu vertreiben.“
Lachend meinten die Eltern: „Oh ja, natürlich. Sicherlich habt ihr beiden schöne Ferien gehabt.“
„Ja“, antworteten Tom und Tina wie aus einem Mund. „Es waren die schönsten, die man sich vorstellen kann.“
 



 
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