Traumtagebuch

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Erster Eintrag ins Traum-Tagebuch

Renee Hawk war bei mir zu Besuch und wir unterhielten uns über mancherlei, auch über Harry Potter und die in seinen Geschichten vorkommenden Muggel, woraufhin Renee den Müggelsee scherzhaft in „Muggelsee“ umtaufte. In der Nacht hatte ich folgenden Traum:

Ich will am Nachmittag mit der Familie zum Müggelsee (wir haben damals fast jede freie Minute dort verbracht) und ich fahre mit einem Taxi zum S – Bahnhof. Wegen Bauarbeiten fährt die Straßenbahn heute nicht.
Das Taxi hält auf gleicher Höhe mit dem S – Bahnhof und ich sehe drüben auf dem Perron meine Kinder, die Enkel und etliche Freunde stehen. Sie winken mir fröhlich zu. Das Taxi kann nicht weiterfahren, ein Sandhaufen ist im Weg. Leichtfüßig springe ich hinunter.
Der Bahnsteig ist erreichbar über eine Rolltreppe, die aufwärts fährt – die kann ich natürlich nicht nehmen, da käme ich nie unten an - oder über eine Eisrutsche. Ein Mann mit Dienstmütze zaubert meinen Hub (Gabelstapler im Mini-Format), den ich mit Schokolade voll beladen habe (offensichtlich eine Hommage an meine einstige Tätigkeit in der Schokoladenfabrik. Wenn der Transportarbeiter nicht kam, zerrte ich in der Pause die Pralinen zur Verpackungsabteilung.) hinunter, ich zieh meine Kittelschürze (meine Kinder sahen mich fast ausschließlich in dieser Schürze) aus, setz mich drauf und rutsche die vereiste Fläche hinunter. Wenn ich auch auf dem Sandhügel springen konnte, die Eisbahn war mir zu steil.
Der Zug kommt, er ist total überfüllt. Ich muß schnell reinspringen, bevor ich meine Angehörigen erreiche. Ich gehe von Wagen zu Wagen, d.h., ich steige an jeder Station aus, um in den nächsten Wagen zu gelangen. Ich weiß nämlich nicht, ob die Familie zum Freibad möchte oder zu der „wilden“ Badestelle in Friedrichshagen.
Ich muß mich sehr beeilen, in den nächsten Wagen zu kommen, denn oft hält der Zug nur sehr kurz (mir ist tatsächlich einmal passiert, daß der Zug weiterfuhr, bevor ich den nächsten Wagen erreicht hatte.). Auf einem völlig leeren Bahnhof stoppt mich ein Mann, hält mich an den Handgelenken fest und sagt: „Nun wollen wir uns erst mal beruhigen, junge Frau. Wohin denn nur so eilig? Der Ausgang befindet sich in der anderen Richtung.“ Ich reiße mich los, aber es ist zu spät, der Zug fährt schon weiter.
Der nächste ist ein Kurzzug. Ich muß rennen, was das Zeug hält, um wenigstens noch in den letzten Wagon zu kommen. Ich falle in einen Kinderwagen, der glücklicherweise leer ist, die Mutti hat das Kind auf dem Schoß. Ich bin so glücklich, den Zug noch erreicht zu haben, daß ich allen anwesenden Kindern von meiner Schokolade abgebe.
Ich sehe zum Fenster hinaus und stelle fest, daß der Zug durch ein Gebirge fährt. Nanu, ein Gebirge so dicht bei Berlin? Na, das hätten wir wohl gerne! Plötzlich blicke ich aus der Vogelperspektive auf die Welt. Unser Zug befindet sich gerade auf einem Viadukt, der sich elegant und weitschweifig an steiler Wand entlang zieht. Ein fantastischer Anblick, der mein Herz schmelzen lässt. Ja, so was als Spielzeugeisenbahn, das wünsch ich mir für meine Söhne!
Die Nacht zieht herauf. Ich muß bei der Bahnhofsmission übernachten (musste ich seinerzeit auch mal, als meine Freundin und ich uns im Fahrplan verguckt hatten und mit einem Zug nach Berlin wollten, der sonntagnachts nicht fuhr. Unsere Töchter waren 5 Jahre alt, schon ihretwegen gingen wir in die Mission und versuchten nicht, ein Nickerchen auf dem Gepäck zu machen.).
Morgens steige ich in einen geräumigen Zug, nettes Personal empfängt mich und witzelt freundlich über meine Schokolade. Nach Abfahrt des Zuges lässt das Personal die Maske fallen und entpuppt sich als Straßenräuber. Alle Passagiere müssen sich von ihren Habseligkeiten trennen.
Ein Rasseweib kommt zur Tür herein. Sie ist toll geschminkt und trägt ein glutrotes Kleid, welches ihre aufregende Figur umschmeichelt. Sie verwickelt die Mützenmänner in ein Gespräch. Sie prahlen damit, wie viel Geld sie am Chef vorbei eingenommen haben. Sie sagt auf einmal: „Schön, daß Sie das alles so freimütig gestehen. Das hab ich jetzt alles hier auf dem Band. (Sie weist unter dem Kleid einen Recorder vor.) Ich bin von der Polizei, Sie sind verhaftet.“ Die Männer springen aus dem Zug und die Frau lächelt, ohne Anstalten zu machen, ihnen zu folgen. Ich sehe, daß die Männer im Wald erschossen werden.
Ich will von der Frau meine Schokolade wiederhaben, sie aber sagt: „Aber Kindchen, ich bin doch gar nicht von der Polizei. Und wenn, dann wäre die Schokolade jetzt Beweismittel und du bekämst sie auch nicht wieder. Ich bin die Käte vom Chef, und bald gehört mir diese Stadt!“
Angewidert wende ich mich ab. Ich will nicht mehr zum Müggelsee, nur nach Hause! Und aufseufzend erwache ich aus diesem wirren Traum.

Also, liebe Renee, rede ja nicht mehr vom Muggelsee in meiner Wohnung!
 
M

Monfou

Gast
Hi flammarion,

ja, das Träumen ist eine grandios paradoxe Welt... Träume versteht man, wenn überhaupt, tatsächlich erst, INDEM man sie aufschreibt.

Ich mag den Müggelsee sehr. Ich als Westberliner habe ihn immer mit dem Wannsee verglichen. Aber um den "Muggelsee" herum gibt es wunderschhöne Flecken, wo es vormals nicht so überlaufen war.

Herzlichen Gruß
Monfou
 

Aceta

Mitglied
Hi,

Das bestätigt jedenfalls: irgendeine geheimnisvolle Inspiration geht von Reneé aus ...
*lächel*

Aceta
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hallo,

vielen dank fürs lesen und für die kommentare. ja, der müggelsee war für mich stets sehr reizvoll.
und renee - die frau is einfach klasse!
ganz lieb grüßt
 



 
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