Trotz dem

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revilo

Mitglied
Hallo Franke,

dass Schnee fällt
auf die Spuren
der Jahre

ist ein kaltes, aber zugleich auch zärtliches Bild.Über das " auch" in der ersten Zeile bin ich mir nicht schlüssig.Es ist nicht zufällig. Liest man es weg

Rede doch
von Dornen
und der Stille

fehlt der kommunikative Charakter.

Aber es ensteht eine ganz eigene Aura, die vielleicht? mit dem ursprünglichen Gedicht wenig gemein hat. Oder??????
Starkes Werk! LG revilo
 

MarenS

Mitglied
So, nun habe ich es zum dritten Mal gelesen: Klasse!

Deine Zeilen klingen wie die Bitte an jemanden, die Realität zu sehen. Ausgedrückt in schönen Bildern!

Grüße von Maren
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo ihr zwei!

Danke für eure positiven Kommentare.
Mit diesem Gedicht gehe ich schon einige Tage schwanger und habe es jetzt endlich zu Papier gebracht.
Revilo hat recht, wenn man das "auch" weglässt, liest sich der Text ganz anders. Mir persönlich ist das "auch" aber sehr wichtig hier, denn dies sollte ein Gedicht gegen die Sprachlosigkeit in manchen Dingen und den Stillstand sein.

Liebe Grüße
Manfred
 

MarenS

Mitglied
Ohja, das "auch" ist für das Gedicht so wie es jetzt da steht wichtig...für diese Aussage.

Grüße von Maren
 

Pola Lilith

Mitglied
...als wüßtest du vom Wind

Das widerspricht mir: Wir wissen vom Wind !

Auch poetisch verklärt betrachtet kommt dieses durchaus schöne Poem so nicht mit der Kraft bei mir an, die in ihm steckt.

Wäre es nicht besser, vielleicht einen anderen Ausdruck wählend, den Schlußpunkt so zu setzen:

Sei Wind !

????

Gruß, Pola
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Pola!

Bist du dir da sicher, dass wirklich alle vom Wind wissen?
Die wenigsten Menschen ahnen auch nur einen Teil der Möglichkeiten, die in ihnen stecken, bzw. können sie nicht anwenden.
So war die Aussage gemeint.

Danke fürs Lesen und deinen konstruktiven Kommentar!

Liebe Grüße
Manfred
 

Pola Lilith

Mitglied
Hallo Wolfgang,

auch so betrachtet, beantworte ich deine Frage mit "ja".
Ich denke, daß wir alle von den Möglichkeiten, die in uns stecken, wissen - von dem Wind, der uns treibt, auch in die Kompensation. Der Unterschied besteht darin, ob wir uns dem Wissen stellen oder dieses willentlich verdrängen. Das letztere wird wohl meistens gehandhabt, aus Bequemlichkeit und Angst (denn zu leben, was aus uns heraus will, ist meistens der schwierigste und unbequemste Weg.)

Deshalb finde ich - in welchem Ausdruck auch immer - das "Sei Segel" wesentlich stärker (denn zu wissen und zu handeln sind ja auch wieder zwei Stiefel).

"Sei Segel" ist eine Aufforderung, da gibt es nur ein ja oder nein, kein dazwischen. Das ist ein sich stellen.

"als wüßtest du um den Wind" ist in diesem Zusammenhang gesehen aber ein nahezu moralisches Hätscheln eines entmündigten Menschen, so wie die Sprache eines Gutgläubigen zu einem z.B. autistischen Menschen. Oder zu einem schüchternem Kind, das sich nicht traut. Man sagt es ihm und läßt ihn dann in der Ecke stehen.

Gruß, Pola
 

Pola Lilith

Mitglied
Sorry

Manfred, habe ich natürlich gemeint.
Da hat sich wohl unbewußt eine Assoziation zu irgendeinem Wolfgang ergeben, Pola
 
L

label

Gast
Hallo Franke

Dein Gedicht gefällt mir ausgesprochen gut sowie es ist.
Für mich ist es die Aufforderung über alle Wechselfälle des Lebens zu sprechen.
die Schmerzhaften (Dornen)
die Stille ist die davor, danach, die Pausen und das Verlorensein
der Schnee der die Spuren weicher zeichnet, symbolisiert für mich, die Gelassenheit und Milde die manch ältere Menschen haben, aber auch das Nachlassen der Schmerzen durch Zeitablauf.

gerade der letzte Vers ist für mich im Gegensatz zu Pola Lilith, so wie er ist wichtig und richtig.
Für mich beschreibt er die Aufforderung das Leben anzugehen, so als wäre es planbar, als gäbe es keine unvorhergesehenen Wendungen.
Es ist wie beim Segeln, man will in eine bestimmte Richtung, aber die Winde wechseln und oft muss vom Kurs abgewichen werden, weil kein günstiger Wind weht
Darum impliziert dieser Vers für mich auch, dass vorübergehende Kursabweichungen unvermeidbar sind, dies aber kein Grund ist gar nicht loszusegeln.

mit großer Freude gelesen
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo label!

Danke für deinen Kommentar, besser hätte ich meine Intention nicht ausdrücken können.

Liebe Grüße
Manfred
 

Leise Wege

Mitglied
Die ersten drei Zeilen bezeugen, dass es nicht nur Positive geben kann. (super im Ausdruck)
Danach - das gräbt sich tief.
Und dann kommts: Ein klares Bild oder Erleben, dass ganz weich - aber von kaltem Schnee bedeckt wird. - herrlich!
Letzte Zeilen: ja Aufforderung, es kann soviel noch kommen, tun und erleben wollen ist gefragt, dann können neue, vielleicht sogar neue alte Spuren geschrieben werden...

Hach, ich mags.

Lg Moni
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Moni und Maren!

Danke für eure positiven Kommentare.
Dies ist gerade ein sehr wichtiger Text für mich, deshalb freut es mich um so mehr.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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