Trugbilder

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Ralf Langer

Mitglied
Trugbilder

Wandelte im Schein
durch das Reich der Photonen.
Hielt Neon und Argon
für Taglichtversionen.
Nahm tiefe Züge,
entdeckte den Himmel
aus Stahlbeton,
war eine U-Bahn
auf Durchgangsstation.
Traf mich nie selbst,
kam immer zu spät.
War nachts niemals satt,
stillte das Zittern der Wände
an einer Lende
und betrank mich
an wüsten Gedanken.
So wurde ich müde
am Vorort der Zeit
mit seinen Straßen
aus Beliebigleit.
Ganz matt schlief ich ein,
erwachte mit Schreien,
mit Schmerzen.
Trug Bilder von Heimat
in meinem Herzen.
 

Ralf Langer

Mitglied
Trugbilder

Wandelte im Schein
durch das Reich der Photonen.
Hielt Neon und Argon
für Taglichtversionen.
Nahm tiefe Züge,
entdeckte den Himmel
aus Stahlbeton,
war eine U-Bahn
auf Durchgangsstation.
Traf mich nie selbst,
kam immer zu spät.
War nachts niemals satt,
stillte das Zittern der Wände
an einer Lende
und betrank mich
an wüsten Gedanken.
So wurde ich müde
am Vorort der Zeit
mit seinen Straßen
aus Beliebigkeit.
Ganz matt schlief ich ein,
erwachte mit Schreien,
mit Schmerzen.
Trug Bilder von Heimat
in meinem Herzen.
 
P

Pelikan

Gast
Hallo, Ralf, ein wunderbares Gedicht über Verlorenheit.
Doch, warum ungereimt? Ich sehe eine Menge Reime.
Mit herzlichen und fragenden Grüßen, Pelikan
P.S. ich muss Dir dafür eine gute Benotung geben -
es verlangt mich danach, auch wenn letztendlich nicht viel
für Dich dabei herauskommt aufgrund des Kasten-Denkens hier ;)
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo pelikan,
warum im ungereimten?

tja, ich sehe das so:

es gibt reime und es gibt ungereimtes
meinem gefühl nach ist dies eher - als paket sozusagen -
ungereimt.

war ne bauchentscheidung.

am ende mögen die forenredakteure
darüber entscheiden.

viel wichtiger: dir gefällt es.
das ist wichtig

lg
ralf
 

meradis

Mitglied
ich meinte die Lesemelodie, es ließt sich für mich prima.
Inhaltlich herrlich zusammengefaßt.
Gefühle dabei natürlich nicht herrlich, aber doch angesprochen.

Liebe Grüße
Conny
 

revilo

Mitglied
Reisegedichte eines Daheim gebliebenen vielleicht ????????
LG revilo
PS. Ich steh´mit die neudeutsche Rechtschreibung auf´m Kriegsfuß......... ist das richig geschrieben????????
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Ralf,

wenn ich das Gedicht vor zwanzig Jahren gelesen hätte, wäre mir speiübel geworden und ich hätte es in der Luft zerrissen.

Das liegt daran, dass man mit dem Unwort "Heimat" erst im fortgeschrittenen Alter wieder etwas anfangen kann und sich immer mehr Bilder davon in das Herz schleichen.

Ertappt und deswegen gerne gelesen!

Liebe Grüße
Manfred
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo franke,

was soll ich sagen, mir geht es ähnlich.

was ist diese heimat?

verbirgt sich hinter diesem wor mehr als nur der versuch
einen festen punkt im leben zu verorten?

ist diese heimat vielleicht nicht mehr als eine
transzendente erscheinung am horizont der lebenszeit?

lg
ralf
 

revilo

Mitglied
Ich habe vor Jahen meinen Lebensmittelpunkt berufsbdingt verlegt....wenn ich jetzt wieder in das Ruhrgebiet fahre, habe ich Probleme, den Unterschied zwischen Heimat und zu Hause zu definieren........Heimat ist sicherlich die Stätte meiner Geburt und meines Aufwachsens........Heimat ist aber auch meine Frau und meine Kinder, die aber auch gleichzeitig mein zu Hause sind.....gibt es da überhaupt einen Unterschied ????........ich empfinde den Begriff der Heimat
( nicht mehr ) als negativ.................
LG revilo, der Dein Gedicht sehr gerne gelesen hat.........
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo oli,

das mit der familie finde ich, ist sehr wichtig
im zusammenhang von heimat.
in diesem sinne kann heimat auch der sitz der gefühle sein


ich werde mich sicherlich noch geraume zeit
mit diesem thema beschäftigen.


...grübel...
ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
Trugbilder

Wandelte im Schein
durch das Reich der Photonen.
Hielt Neon und Argon
für Taglichtversionen.
Nahm tiefe Züge,
entdeckte den Himmel
aus Stahlbeton,
war eine U-Bahn
auf Durchgangsstation.
Traf mich nie selbst,
kam immer zu spät.
War nachts niemals satt,
stillte das Zittern der Wände
an einer Lende
und betrank mich
an wüsten Gedanken.
So wurde ich müde
am Vorort der Zeit
verlief mich in Straßen,
Beliebigkeit.
Ganz matt schlief ich ein,
erwachte mit Schreien,
mit Schmerzen.
Trug Bilder von Heimat
in meinem Herzen.
 



 
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