Über Bord

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Ralf Langer

Mitglied
Über Bord

Spürst du nicht wie sehr
Das Schiff sich neigt
Wie es mit jeder Woge
Mühsam in die Höhe steigt
Und ächzt und stöhnt und bebt
Als ob es lebt

Nahmst du nicht gerade noch
Den letzten Bissen Hoffnung ein
Und glaubtest meinem Wort
Doch konnt ich es nicht halten
Und so ging beides über Bord


Ich weiß ich sprach
Ich will dein fester Boden sein
Aber es spült mich von der Planke
Nun zieh ich mit den Wassern fort
Sieh nur wie ich schwanke
 
Hallo Ralf,

deine Zeilen gehen unter die Haut.

Anstrengungen, Bemühungen, Versprechen nicht einhalten können. Das hast du sehr klar rübergebracht. Bin beeindruckt.

Lieber Gruß,
Estrella
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Ralf,

ich kann Estrellas Worte nur noch unterstreichen, sehr einduckvolle Zeilen, die mich seltsam berühren.

Große Klasse.

Liebe Grüße,
Carina
 

MarenS

Mitglied
Diese Verse hätten auch sehr schön in "Gereimtes" Platz gehabt.

Die Tatsache, dass LyrIch mit den Wassern fortzieht und dann erst erwähnnt wird, dass es schwankt wirkt auf mich durcheinander. es wirkt schon "aufgegeben" doch schwankt es noch...

...
nun ziehen mich die Wasser fort
sieh nur wie ich schwanke

würde mir LyrIchs Bestreben doch noch stehen zu bleiben besser nahebringen (persönlicher Eindruck)

Grüße von der Maren
 

Ralf Langer

Mitglied
Maren, Carina und Estrella,

danke für diewarmen Worte. Ich habe auch überlegt
dieses Gedicht in die Rubrik Gereimtes zu setzen.
Aber es ist ja kein vollendetes Reimgedicht.
Da hatte ich ein bischen Angst, und lies es also bleiben.

JA, das "schwanke" zum Schluß ist nicht wirklich schlüssig
und ist letzlich dem Reim und der Sprachmelodie geschuldet.
Eigentlich suchte ich das passende Wort für eine Person die
im Meer mit den Wellen auf und ab "tanzt".
Hm...
lg
Ralf
 

MarenS

Mitglied
Es gibt gute Beispiele für Reimgedichte, die nicht Zeile auf Zeile gereimt sind und dennoch als gereimte Gedichte gelten.

Ich verstehe den Sinn hinter den letzten Zeilen und wenn mir etwas besseres einfällt schreib ich es dir, du kannst dann immer noch entscheiden, ob du es auch besser findest.

Grüße von der Maren
 
na vielleicht in die richtung

ich weiß ich sprach
ich will dein fester boden sein
doch leer ist meine stelle
nun zieh ich mit dem wasser fort
und tanze mit der welle

bg
pp
 
Hallo Ralf,

ich hatte es genau so verstanden wie Maren. Jedenfalls kam es bei mir so an. Gerade den letzten Satz finde ich so bedeutend.

LG, Estrella
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Ralf,
gleich beim ersten Lesen kam mir die Band "Element of Crime" in den Sinn und beim Nachlesen des Songtextes "Schwere See" sah ich, was dich inspiriert hat. Insgesamt hast du dich - für meinen Geschmack - nicht stark genug von der Inspirationsquelle abgesetzt.
lg wüstenrose
 

Rhea_Gift

Mitglied
vielleicht sowas?

"du denkst ich schwanke,
siehst einfach nicht, wie ich auf helleren Wellen
lachend gen Horizont tanze"

das tanze zwar kein reiner Reim dann... aber was solls...?

Ansonsten sehr schön!

LG, Rhea
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Ralf,

ich mache eigentlich so gut wie nie Vorschläge aber hierzu würde mir dieses einfallen:

*Sieh wie ich auf (mit) Wellen schwanke.*

Oder auch:

sieh nur wie ich tanzend schwanke.

Nur so eine Idee.

Lieben Gruß,
Carina
 
H

Heidrun D.

Gast
Hallo Ralf,

in der Tat ein beeindruckendes Gedicht, mit klugem Inhalt.

Klanglich holpert es für mich an einer Stelle, die du aber leicht nachbessern könntest, indem du das "aber" durch einen Bindestrich ersetzt:

Ich weiß ich sprach
Ich will dein fester Boden sein -

Es spült mich von der Planke

Nun zieh ich mit den Wassern fort
Sieh nur wie ich schwanke

Herzliche Grüße
Heidrun
 

Ralf Langer

Mitglied
Über Bord

Spürst du nicht wie sehr
Das Schiff sich neigt
Wie es mit jeder Woge
Mühsam in die Höhe steigt
Und ächzt und stöhnt und bebt
Als ob es lebt

Nahmst du nicht gerade noch
Den letzten Bissen Hoffnung ein
Und glaubtest meinem Wort
Doch konnt ich es nicht halten
Und so ging beides über Bord


Ich weiß ich sprach
Ich will dein fester Boden sein -
Es spült mich von der Planke
Nun zieh ich mit den Wassern fort
Sieh nur wie ich schwanke
 



 
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