Über die Brücke

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toll.er

Mitglied
Es war
- erzählen die alten Leute -
so:

Hattest du keine Schuhe ...

Keine Schuhe?

Ja, wir hier
auf dieser Seite
besaßen keine Schuhe.
Die dort drüben,
die hatten Schuhe.

... durftest du zu ihnen
auf die andere Seite
über die Schwimmbrücke
ohne zu bezahlen.

Sie,
mit ihren Schuhen,
wollten sie zu uns,
mussten Brückenzoll zahlen.

Aber später,
ihr hattet doch Schuhe!

Ja,
einige von uns,
auf dieser Seite
hatten ein Paar Schuhe.

Wir zogen sie aus,
versteckten sie,
wollten wir über die Brücke.

Mit Schuhen an den Füßen
hätten wir nie
die andere Seite
erreicht.
 

Josi

Mitglied
Mir hat dein Gedicht gefallen, auch wegen der Aussage!
Schuhe haben schon immer, und in fast jeder Gesellschaft einen hohen Stellenwert gehabt. Das wird sich auch nicht ändern.

Viele liebe Grüße
von Josi
 

toll.er

Mitglied
Entschuldigung. Aber ich kann den Fehler in der Überschrift nicht mehr ändern/editieren.

Er soll heißen

"Über die Brücke"
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo,
ich schenke dir das "b" für die Überschrift.

LG Franka
 
H

Heidrun D.

Gast
Hallo toll.ler,

ich mag dein Verschachteltes, das mehr Tiefsinn birgt, als auf den ersten Blick erkennbar.

Aus rhythmischen Gründen möchte ich dir ein paar winzige Änderungen vorschlagen, die aber am Gedicht selber natürlich nichts ändern.

Was meinst du zu:

Es war
- erzählen die alten Leute -
so:

Hattest du keine Schuhe ...

Keine Schuhe?

Ja, wir hier
auf dieser Seite
besaßen keine Schuhe.
Die dort drüben,
die hatten Schuhe.

... durftest du zu ihnen
auf die andere Seite
über die Schwimmbrücke
ohne zu [strike]be[/strike]zahlen. (ohne zu zahlen)

Sie,
mit ihren Schuhen,
wollten sie zu uns,
mussten Brückenzoll zahlen.

[blue]Aber später:
Ihr hattet doch Schuhe! [/blue]

Ja,
einige von uns,
auf dieser Seite
hatten ein Paar.[strike] Schuhe.[/strike]

Wir zogen sie aus,
versteckten sie,
wollten wir über die Brücke.

Mit Schuhen an Füßen (?)
hätten wir nie
die andere Seite
erreicht.
Deinen Einstieg finde ich übrigens sehr interessant.

Inhaltlich denke ich beim Lesen des Textes an eine Grenze, da ich Berlinerin bin, an die Mauer. - Es ist dir gelungen, anhand eines schlichten Mangels ein ergreifendes "Drama" zu konstruieren.

Das gefällt mir.

Freundliche Grüße
Heidrun
 



 
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