Uhren bleiben stehen..

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For My Fallen Angel Cry - Versprochen ist versprochen.

Das Ticken der Wanduhr hallte in meinen Ohren wider, fraß sich, sich stetig wiederholend in meine Gedanken, während ich mich zurücklehnte und das Holz des alten Stuhles knarren ließ.
Meine Spiegel der Seele, die Augen waren trübe geworden, verschleiert, so dass das blanke Metall, das auf der Tischplatte lag nur mäßig meine Aufmerksamkeit erregte.
Die knorrige Hand, die alt geworden war wandte sich wie eine Schlange auf die Tischplatte hinauf und legte den Weg zu der Waffe zurück, die nicht weit entfernt lag.
Ich spürte die Kälte, als ich das Metall berührte. Kälte in Form einer Gänsehaut, die sich über meine Arme hinweg über den ganzen Körper ergoß und mir einen Schauer den Rücken hinunter jagte.
Schwächelnd erhob ich die Waffe, als wäre ich ausgelaugt, verzerrt.
Meine Hand hing ein wenig schlaff herunter, doch trotzdem bogen sich meine schlacksigen Finger um den Gegenstand; den Gegenstand der Angst einjagte, wenn man nur den Blick darauf richtete.
Ein Gegenstand der Respekt einflößte.
Wieder stieg mir das Ticken in den Kopf - es war wie ein Strom, unaufhaltsam wie ein Fluß.
Und dann spürte ich das kalte Metall an meiner Schläfe, spürte, wie sich meine Augenlider über die trübe Iris senkten, spürte, wie sich mein Finger auf den Abzug legte - und dann hörte ich das Klicken, den kurzen Leerlauf.
Das Ticken würde immer noch nicht aufhören, meine Uhr war noch nicht stehen geblieben. Noch nicht.

Und dann hörte ich es - ein Krachen, ein glockenhelles Lachen. Ich hörte die federnden Schritte, die sich dem Wohnzimmer näherten, hörte, wie etwas schweres zu Boden gelassen wurde.
Dann erst wagte ich meine Augen zu öffnen und sah sie; sie, die mitten im Türrahmen stand, mit einem unschuldig - lasziven Lächeln auf den Lippen.
Einem Lächeln, das verstummte, verschwand und sich dann in einem erschrockenen Schrei wiederfand, der durch die Gemäuer des Hauses hallte.
Reines Entsetzen füllte die Wände; doch sie wussten es zu verbergen.

Mein Schatz, meine Welt, mein Verderben.
Ich ließ die Waffe sinken, von meiner Schläfe fort, während ich lächelte.
Nicht lasziv, nicht unschuldig. Enttäuscht.
Und dann wandte ich ihr den Lauf zu, richtete ihn auf ihren schönen Körper.
Und abermals drückte ich den Abzug - das Ticken verstummte für die Zeit, in der die Kugel ihren Leib durchbohrte, ein Loch in ihre anmutige Schönheit riss und ihr den Atem nahm.
Sie hob die Hände in einer Geste der Hilflosigkeit, suchte sich zu halten, während ihre Hände sich verkrampften; ihre Knie gaben einen Augenblick später nach; sie sank zu Boden.
Ich sah ihre blauen Augen das letzte Mal glitzern, sah zum letzten Mal die Schönheit, sah zum letzten Mal das, was ich liebte.
Ich sah Schönheit sterben.
Und dann wurden ihre Augen glasig, bis das sie völlig erschlaffte und in Ruhe dalag.
Ein Engel.
Engel fallen tiefer, denn sie fliegen höher.

Ich liebte das Spiel.
Russisches Roulette.
Ich hob die Waffe abermals, spürte wieder das kalte Metall an meiner Schläfe.
Mein Finger tastete sich langsam voran, zum Abzug.
Und dann verschwand die trübe Fläche vor meiner Iris und die Träne löste sich in meinem Augenwinkel, fand den Weg zu meiner Wange hinunter, leichte Nässe hinterlassend.

Damals fiel die Träne von meiner Wange, prallte auf dem Boden auf, um in tausend Einzelteile zu zerbrechen -
und damals blieb meine Uhr stehen.
 
L

Lemberger

Gast
hey du,

ein schönes ende, wie ich finde, und eine – für dein alter – gut erzählte story.

aber du bringst manchmal zu viel solcher dopplungen dran „...Ich hörte die federnden Schritte, die sich dem Wohnzimmer näherten, hörte, wie etwas schweres zu Boden gelassen wurde.
Dann erst wagte ich meine Augen zu öffnen und sah sie; sie, die mitten“

zweimal hörte (das geht in ordnung), zweimal „sie“. Das würde evtl. ja auch noch gehen, aber du hast zu viele solcher stellen

ich hab ein bisschen was in deinen text geschmiert, hoffe, es macht dir nichts aus. vielleicht hilfts dir ja

lg
cora


For My Fallen Angel Cry - Versprochen ist versprochen.

Das Ticken der Wanduhr hallte in meinen Ohren wider, fraß sich, sich stetig wiederholend komma in meine Gedanken, während ich mich zurücklehnte und das Holz des alten Stuhles knarren ließ. klingt etwas umständlich, ein kleiner schachtelsatz gleich am anfang – ansonsten okay
Meine [strike] Spiegel der Seele, die[/strike] Augen waren trübe geworden, verschleiert, so dass das blanke Metall, das auf der Tischplatte lag komma nur mäßig meine Aufmerksamkeit erregte.
Die knorrige Hand, die alt geworden war das finde ich unnötig, die knorrige hand assoziiert eigentlich schon, dass sie alt geworden ist [strike] wandte[/strike] wand sich wie eine Schlange [strike] auf[/strike] zur [strike] die[/strike] Tischplatte hinauf und legte den Weg zu der Waffe zurück, die nicht weit entfernt lag. erzeugt irgendwie ein merkwürdiges bild in meinem kopf. kann sich eine knorrige hand wie eine schlange winden?
Ich spürte die Kälte, als ich das Metall berührte. Kälte in Form einer Gänsehaut, die sich über meine Arme hinweg über den ganzen Körper ergoß und mir einen Schauer über den Rücken [strike] hinunter[/strike] jagte.
[strike] Schwächelnd[/strike] „Schwächlich“. Notfalls vielleicht auch „geschwächt“ erhob ich die Waffe, als wäre ich ausgelaugt, verzerrt. wenn du schwächlich bist, ist der vergleich, „als wäre ich ausgelaugt“ überflüssig, würde ich einen besseren, treffenderen vergleich suchen
Meine Hand hing ein wenig schlaff herunter, doch trotzdem bogen sich meine schla[strike] c[/strike]ksigen Finger um den Gegenstand; den Gegenstand der Angst einjagte, wenn man nur den Blick darauf richtete.
Ein Gegenstand der Respekt einflößte.
Wieder stieg mir das Ticken in den Kopf - es war wie ein Strom, unaufhaltsam wie ein Fluß. strom, fluss – irgendwie dasselbe. für eins würde ich mich entscheiden
Und dann spürte ich das kalte Metall an meiner Schläfe, spürte, wie sich meine Augenlider über die trübe Iris senkten, spürte, wie sich mein Finger auf den Abzug legte - und dann hörte ich das Klicken, den kurzen Leerlauf. sagt man so dazu? leerlauf? pass auf deine dopplungen auf
Das Ticken würde immer noch nicht aufhören, meine Uhr war noch nicht stehen geblieben. Noch nicht.

Und dann hörte ich es - ein Krachen, ein glockenhelles Lachen. Ich hörte die federnden Schritte, die sich dem Wohnzimmer näherten, hörte, wie etwas schweres zu Boden gelassen wurde.
Dann erst wagte ich meine Augen zu öffnen und sah sie; sie, die mitten im Türrahmen stand, mit einem unschuldig – lasziven keine freien stellen dazwischen Lächeln auf den Lippen.
Einem Lächeln, das verstummte, verschwand und sich dann in einem erschrockenen Schrei wiederfand, der durch die Gemäuer des Hauses hallte.
Reines Entsetzen füllte die Wände; doch sie wussten es zu verbergen.

Mein Schatz, meine Welt, mein Verderben.
Ich ließ die Waffe sinken, von meiner Schläfe fort, während ich lächelte.
Nicht lasziv, nicht unschuldig. Enttäuscht.
Und dann wandte ich ihr den Lauf zu, richtete ihn auf ihren schönen Körper.
Und abermals drückte ich den Abzug - das Ticken verstummte für die Zeit, in der die Kugel ihren Leib durchbohrte, ein Loch in ihre anmutige Schönheit riss und ihr den Atem nahm. gut
Sie hob die Hände in einer Geste der Hilflosigkeit, suchte sich zu halten, während ihre Hände sich verkrampften; ihre Knie gaben einen Augenblick später nach; sie sank zu Boden. zu viele semikolons (auch wenn sie richtig gesetzt sind)
Ich sah ihre blauen Augen das letzte Mal glitzern, sah zum letzten Mal die Schönheit, sah zum letzten Mal das, was ich liebte.
[strike] Ich sah Schönheit sterben.[/strike]
Und dann wurden ihre Augen glasig, bis das sie völlig erschlaffte und in Ruhe dalag.
Ein Engel.
Engel fallen tiefer, denn sie fliegen höher.

Ich liebte das Spiel.
Russisches Roulette.
Ich hob die Waffe abermals, spürte wieder das kalte Metall an meiner Schläfe.
Mein Finger tastete sich langsam voran, zum Abzug.
Und dann verschwand die trübe Fläche vor meiner Iris und die Träne löste sich in meinem Augenwinkel, fand den Weg zu meiner Wange hinunter, leichte Nässe hinterlassend.

Damals fiel die Träne von meiner Wange, prallte auf dem Boden auf, um in tausend Einzelteile zu zerbrechen -
und damals blieb meine Uhr stehen.
sehr, sehr gut
 



 
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