Unbarmherzig

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Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

als ich den Titel las bekam ich einen kleinen
Schreck: Ich dachte es wäre etwas passiert. Uff,
hast Du einen schönen kleinen Schelmenstreich
hinterlegt:)).

Ja, wenn kein Feuer innen brennt, dann ist es wohl
kaum wie ein Ofen von außen zu füttern. Viele Men-
schen unterliegen diesem trügerischen Schluß. Pro-
bieren es wieder und wieder und wollen einfach nicht
bemerken was wirklich fehlt...

Ein wichtiger Gedanke; kurz und humorvoll trans-
portiert. Respekt!

Dir von Herzen ganz viele

Liebe Grüße;))
Sonnenkreis
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

danke für Deine Antwort!

Ja, der Text ist nur über den Titel zu entschlüsseln. Wenn man unbarmherzig sich selbst gegenüber ist, das Feuer in sich selbst nicht zulassen will, dann kann man auch anderen keine Wärme schenken. Das Feuer, die innere Wärme, muss einen zunächst selbst erwärmen, dann kann man es auch nach außen verströmen.

Wieviel Liebe geht oft von humorvollen Menschen aus, einfach weil sie sich selber gut sind.

Dir eine gute Nacht! :)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 

noel

Mitglied
der gedanke

ich finde den gedanken, die idee
fein.
aber für mein ohr&aug wird der inhalt durch den reim
düpiert...

noel
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe noel,

herzlichen Dank für Deine Rückmeldung!

Ich weiß nicht, ob es Greimtes gibt, was Dir zusagen könnte, also für welchen Themenkreis Du selbst den Reim anwenden würdest.

Für mich hat der Reim noch die Funktion wie im Althochdeutschen:

"Ich bin din, du bist min
des sollst du gewiß sin..."

Man war davon überzeugt, dass Gereimtes sowohl eine magische Wirkung hat, (benutzte es also auch für Zaubersprüche zum Heilen) als auch die Fähigkeit hat, die Wahrheit leuchtend hervortreten zu lassen. Deshalb hat sich bis heute auch das geflügelte Wort "Das kommt mir ungereimt vor" in unserer Umgangssprache erhalten.

Ich wollte also so etwas Kurzes, Bündiges, das sich aber nicht gleich entschlüsseln lässt, für das Unterbewusstsein leicht eingängig machen, so wie Kinder Reime sprechen, obgleich sie deren Inhalt noch gar nicht verstehen. Die letzten zwei Zeilen habe ich in der Silbenanzahl verkürzt, um noch prägnanter und eingängiger zu sein.

Deshalb also diese beiden gereimten Zweizeiler.
Dieses Thema kann man in unendlichen Variationen bearbeiten, denke ich, und vielleicht schreibe ich irgendwann mal etwas ganz Anderes darüber. Wenn ich Zeit hätte, könnte es sogar eine Erzählung werden.

Dir ganz liebe Grüße von Vera-Lena
 

noel

Mitglied
Man war davon überzeugt, dass Gereimtes sowohl eine magische Wirkung hat, (benutzte es also auch für Zaubersprüche zum Heilen) als auch die Fähigkeit hat, die Wahrheit leuchtend hervortreten zu lassen. Deshalb hat sich bis heute auch das geflügelte Wort "Das kommt mir ungereimt vor" in unserer Umgangssprache erhalten.
mein lioebe vera-lena

das sehe ich ganz & gar genauso
ich verwende doch selbigst reime
lasse sie nur versteckt stehen
& stabreim, endreim

all das mag ich gar sehr
hier wirkte es mir aber zu `gewollt´

noel
 

Vera-Lena

Mitglied
Hmm, hmm...

danke, liebe noel, für deine Anregung! Da werde ich mich wahrscheinlich zukünftig mal auf ein sanfteres Terrain begeben. Unaufdringlichkeit mag ich sehr, aber (ich bin ein Steinbock, auch noch mit Aszendent Jungfrau), die Prägnanz steht also immer im Vordergrund, was nicht heißt, dass das immer so bleiben muss.

Herzlichen Dank und liebe Grüße!
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Versetze Reihenfolge

Lieber Ulrich,

danke für Deine Unterstützung!

Du beherrschst in Deinen Texten wunderbar die Kunst der Verkürzung, und so hast Du wieder das einfachste Mittel gefunden, um diesem Text einen weicheren touch zu geben.

Für alle späteren Leser:

Ursprünglich lautete die zweite Strophe:

Brennt in dir kein Feuer,
bist du dir nicht teuer.

Jetzt stelle ich es auf die Anregung von Spinoza um.

Lieber Ulrich, Dir noch einen schönen Tag! :)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

ja, jetzt gefällt es mir noch besser.

Und es ist wieder ein Text, über den ich nun
schon länger nachdenke:

Wir Menschen gehören zur Gattung der Säugetiere.
Manche von uns nehmen das wohl zu wörtlich, er-
warten wie ein Ofen gefüttert zu werden. Andere
wissen ihr Feuer selbst am brennen zu halten.
Und sind somit in der Lage, unabhängig, also ohne
zu saugen Nähe zu teilen.

Im Geben wie im Nehmen.

Nocheinmal möchte ich Dir hier meine Anerkennung
für diesen wahren Text zum Ausdruck bringen.

Dir von Herzen ganz viele

Liebe Grüße;))
Sonnenkreis
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

danke für Deine Interpretation! Ja, das stimmt natürlich, dass es Menschen gibt, die Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben, auf welche Weise sie das Feuer in sich am Leben erhalten können, oder besser gesagt, die Wege gefunden haben, sich immer wieder neu entflammen , begeistern zu lassen.
Um das zu bewerkstelligen, muss man vielleicht davon überzeugt sein, dass es in der Welt etwas gibt, dass darauf wartet, einen zu begeistern und zu entflammen; und muss sich zugestehen, dass man sich danach auf den Weg machen darf und dass man dafür auch Zeit in Anspruch nehmen darf.
Und dann ist man allerdings nicht mehr ausschließlich darauf angewiesen, dass andere kommen und das Feuer irgedwie notdürftig ernähren.

Es macht mir Freude, mich mit Dir über diesen Text austauschen zu dürfen.

Dir einen schönen Sonntag! :)
Ganz liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
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