Unbeachtete Schönheit

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T

Trainee

Gast
Sie wartet am Weg
Mit fliederblauen Augen
gewachsen an knorrigen Drähten
Blickt sie den sausenden Banausen
mit lieblichem Blick hinterher:
Die Wegwarte.
Hallo Diogenes,

ein nettes Gedicht, das sich an den unauffälligen Schönheiten des Alltäglichen orientiert. Ähnlich den "Auen."
Etwas fehlt hier aber aus meiner Sicht, etwas wie ein Höhepunkt.
Ebenso könnte es einen Zuwachs an Bedeutungsebenen geben.

Dies ließe sich auf verschiedene Weise erreichen. Beispielsweise durch einen geänderten Titel:

Sommerbeauté

Sie wartet am Weg
mit fliederblauen Augen
Gewachsen an knorrigen Drähten
[blue]b[/blue]lickt sie den sausenden Banausen
mit lieblichem [blue](besser "fragendem?")[/blue] Blick hinterher:
[blue]Leerzeile[/blue]
[blue]d[/blue]ie Wegwarte
Ein betontes a schmiegt sich gut an das kurze in der Warte und vermutlich inhaltlich passender.
Durch das Absetzen stellt sich (auch) optisch ein Zusammenhang zur Pflanze her.

Oder du könntest dir überlegen, was die "Wegwarte" noch so alles Spannendes hergibt. Google die mal - und du wirst staunen.
Auf jeden Fall bietet sich eine Assoziation zu einer unbeachteten jungen Frau an.

Schönen Gruß
Trainee
 

Diogenes

Mitglied
Danke für deine Tips und den Vorschlag.
Ich muß zugeben, dass ich selbst mehr mit dem Thema anfangen wollte, aber mir dann doch die Ideen fehlten, um es auszufeilen.
Der Vergleich mit einer schönen, jungen Frau liegt natürlich nahe und schwirrte auch in mir herum, vielleicht gar einer Prostituierten, ...so wie sie am Wege wartend steht ?
 
Hallo Diogenes,
dein Gedicht lässt viele Interpretationen zu. Und ein Frau als richtungsweisende Wegwarte ist immerhin keine seltene Erscheinung...
Mir gefällt Dein Text.
Gruß
Karl
 



 
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