Unerreichbar nah

Dein unerreichbar, naher Stern

Ich bin dein unerreichbar, naher Stern,
Ich bin dir so nah und doch so fern.
Ich kann von allen am hellsten leuchten,
Ich will dein dunkles Gesicht befeuchten.

Ich werde immer für dich funkeln,
Ich werde niemals untergehen
Und die Leute werden munkeln,
Wann kann man ihn dort oben sehen?

Reiß’ mich vom Himmel, fang’ mich ein
Und lass’ mich dein Beschützer sein!
Verschließ’ mich in deiner besten Truhe
Und verlasse mich in tiefster Ruhe.

Verstaue mich unter deinem Bette
Und ich schenk’ dir eine nasse Kette.
Beschütze mich vor schwarzen Feen
Und ich werde dir ein Kleidchen nähen.
Berfreie meine Kiste von Staub
Und ich mache deine Puppen taub.
Gieß’ mich, damit ich gut wachsen kann,
Dann wird aus dem Keimling schon bald ein Stamm.
Pfleg’ und ehre deinen besten Stern
Und schon bald hast du das Leben gern.

Dann, nach einem Erdenjahr,
Nachdem mich deine Kiste gebar,
Schwebe ich auf und fliege los
In deinen warmen Mutterschoß.

Mit einem gewaltigen Feuerschweif
Gleite ich in dich hinein,
Nun endlich sind meine Früchte reif,
Nun endlich lesen wir den Wein.

Die Wärme durchdringt deinen zarten Leib,
Ich press’ sie in deine kalten Venen,
Du flehst, dass ich noch länger bleib’,
Damit ich küss’ deine heißen Tränen.

Fast verbrennst du im Feuer unbändiger Lust,
Mit glühenden Augen starr’ ich aus deiner Brust,
Verschmolzen zu einer heißen Masse,
Erzeugen wir eine neue Rasse.
 



 
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