Ungeboren immer da

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chrissieanne

Mitglied
Jede Nacht am steten Platz,
schauen sie schweigend ins Goldene.
Im eigenen Rhythmus
erheben sie Pilsener,
zumwohl ihn zu bewegen,ihn zu spüren.

Geistig Geschmeide
verlustig gegangener Wahrheit,
pöbelt verloren gegangenes
Wild zurück.
Und bist du ganz still, schaust genau hin,
kannst du ihn sehen -
wie er wundervoll traurig
über lallende Blasen blitzt,

die aus Lauten schwarze Löchern wabern,
totes Durcheinander,
das lebendiger nicht sein kann.
Weil verrückt macht, was nicht golden tanzt.
Grad weil du nur dich selber hast -
und deinen Stern in dir.
 

noel

Mitglied
dieser text hat etwas schönklingendes
& dann wiederum ruckelt er mir in den gehörgängen

warum hast du
Im jeweils eigenen Rhythmus
jeweils hier eingefügt? im eigenen rhythmus bedeutet, bzw. beinhaltet das jeweils, weil nur jeder einzelne den eigenen rhythmus.

erheben sie Pilsener
du wolltest wohl nicht zu `gewöhnlich´ klingen, aber das pilsener an dieser stelle finde ich ebenfalls hemmend. es nimmt der manchmal alt, wohlklingenden sprache etwas & drängt mir werbeslogans ins gedächtnis.

zwei worte & wohl groß?

Geistig Geschmeide
verlustig gegangener Wahrheit
die aliteration gefällt mir, auch wenn sie etwas laut schellt, aber `verlustig gegangener´ im anschluß ist mir ein gräuel.

wild klein.

wie er wundervoll traurig
wundervoll als verstärkung von traurig wirkt einfach nur komisch, nimmt dem verstärkenden aspekt & auch dem widerspruch, der als solcher als KEINER erlesen werden soll die wirkung. "berückend" "einzigartig" "hinreißend" oder " wie er so herrlich traurig" würden mir besser gefallen.


was mich auch etwas verwirrt ist der wechsel der perspektiven, auctorial, ein ichlyrischfragender & wieder ein fast auctoriale umschreibung mit fragendem inhalt...

noel
 

chrissieanne

Mitglied
hallo noel,
danke dir für deinen ausführlichen kommentar.
ich werde den text daraufhin bearbeiten.
so viel von mir als erklärung:
zumwohl sollte so was wie eine wortschöpfung sein.
"zum wohl" als bekannter trinkspruch, und zumwohl ihn wiederzufinden im rausch. (den verschütteten stern)
(mir fällt gerade der passende terminus für wörter wie "obwohl, wegen, daraufhin, deshalb, etc. nicht ein)
"wild" groß geschrieben sollte ein hinweis auf das scheue und selten gesichtete wild sein, das verloren gegangen ist. wild im sinne von selten und scheu, und wild im sinne von freiheit und abenteuer und auch verklärung. und wild als adjektiv im sinne von laut, fuchtelnd, und die wilden zeiten herbeibeschwörend.

"geistig geschmeide" und "verlustig gegangen" sind beides recht altertümliche ausdrucksweisen, die, wie ich finde, schon zusammen passen. warum stört dich das so?

ebenso pilsener. das ist ja nicht besonders ausdrücklich vornehm. wäre pils besser? oder bier? es gibt aber auch dunkles bier. ich hab pilsener genommen, weil es sich besser anhört hier. - dachte ich.

das jeweils werde ich rausnehmen. das ist überflüssig, da stimme ich dir zu.

nochmals herzlichen dank von
chrissieanne
 



 
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