Unsterblichkeit der Seele (gelöscht)

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Lupine

Gast
Grüzi, die Frau Staudinger ...!
Was wäre, wenn du jedem deiner Stammgäste eine (abgeschlossene) Geschichte widmen würdest, lieber @Hagen?

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find` ich cool.
Sehr gerne gelesen!
 

Hagen

Mitglied
Der Text wurde vom Autor gelöscht.
Gemäß den Forenregeln bleiben die Kommentare jedoch erhalten.
 

Hagen

Mitglied
Danke, liebe Lupine, für die Beschäftigung mit meinem Text.
Den 'Fehler' habe ich bewusst eingebaut, um zu überprüfen, ab Du auch aufmerksam liest. :)
Das Ding ist in der Tat lose aus einem monomythischen Roman ausgekoppelt. Die Szenen behandeln allerdings nur Nebenschauplätze und ist vor den 'Episoden...' angesiedelt.
Der Kontrast ist gesetzt, dass sich Frau von Staudinger zunächst absolut niveauvoll zeigt, in den 'Episoden...' jedoch völlig danebenhaut.
Solche Frauen gibt es!

Ich denke allerdings nochmal über Deinen Vorschlag nach!

Nun, denn, küss' die Hand, liebe Lupine
und denk' dran, wir lesen uns!

Yours Hagen



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stimme niemals ein Klavier in nassem Zustand!
 
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Lupine

Gast
Ja, das ist die Frage, ob du die Konzeption dieser Geschichte überhaupt ändern möchtest: Lässt du den Taxifahrer als Hauptfigur - oder könnte er hinter die Menschen, die ihm begegnen, zurücktreten, als teilnehmender Beobachter?
Meine persönliche Meinung: Als Leser würde ich mich bei einem teilnehmenden Beobachter eher fragen: Wie hättest du auf solche Typen reagiert/gehandelt...? Das gefällt mir persönlich besser, als den Taxifahrer mit seinen Re-Aktionen auf diese Menschen zu beobachten.
 

Wipfel

Mitglied
Hagen und seine Taxigeschichten...

Gern gelesen. Die permanenten Demütigungen - da muss man schon devot sein, um das zu ertragen, oder? Unterhaltsam wie immer.

Grüße von wipfel
 

Hagen

Mitglied
Ja, liebe Lupine, das war eine gute Frage!
Als ich noch Taxifahrer war, ist mir das Ding so ähnlich wie unserem Freund Erwin passiert. (Seltsamerweise waren Leute, die voller Urlaubsstimmung zum Airport fuhren, meistens mies drauf. Möglicherweise Stress, aber es ist halt so.)
Getreu dem Motto:
Je dringender man ein Detail für eine gute Geschichte braucht, desto schwieriger ist es zu recherchieren; - es sei denn, man hat die Geschichte selbst erlebt.

Ich hab's dann aus der Sicht Erwins geschrieben, da Erwin, als Protagonist meines zukünftigen Weltbestellers, klüger ist als ich. (er hat immer alles im Kopf, was ich mühsam recherchieren muss, z.B. die Daten des Lockerbie-Anschlags etc.)
Mein Ansinnen ist, die Recherche derart einfließen zu lassen, das der geneigte Leser es nicht merkt. (betrifft in dieser Story auch die 'Unsterblichkeit der Seele', um die es in meinem potentiellen Weltbestseller u.A. geht.)

Aber das sind, wie gesagt, nur Nebenschauplätze, und dafür braucht ein Autor eben 'Sidekicks'.
Ich habe es so gewählt, da der wechselnde Fahrgast immer der Sidekicke des Taxifahrers ist.

Weiteres Zitat: Gute Gastwirte, Friseure, Fußpfleger, letztlich auch Taxifahrer und Fährmänner sind die besten Psychologen. ... Auf der Suche nach einem neuen Weg fühlt sich Siddhartha zum Fluss hingezogen und trifft auf den Fährmann … Siddhartha bittet den Fährmann, ihn als Gehilfen anzunehmen. Der Fährmann, der die Erleuchtung erreicht hat, lehrt ihn, auf die Menschen zu lauschen, die er ein Stück auf ihrem Weg begleitet. Nichts anderes tut ein guter Taxifahrer!

Der Rest ist dichterische Freiheit.

So, liebe Lupine, habe ich Dir ausführlich genug geantwortet?

Auf alle Fälle lesen wir uns!

Herzlichst
Yours Hagen
 

Hagen

Mitglied
Hallo mal wieder, mein gutschter Wipfel!

Vielen Dank für die Beschäftigung mit meinem Text.
Ich glaube, ich muss nicht das wiederholen, was ich der lieben Lupine geschrieben habe.

'Devot' ist meines Erachtens das etwas falsche Wort, unser Freund Erwin hat sich m.E. etwas niveauvoller verhalten, als seine Fahrgäste. Es tut mir leid, wenn das devot rübergekommen ist.
Ansonsten hoffe ich doch, das wir uns lesen werden!
Herzlichst
Yours Hagen


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Stimme niemals ein Klavier in nassem Zustand!
 
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Lupine

Gast
Der Fährmann, der die Erleuchtung erreicht hat, lehrt ihn, auf die Menschen zu lauschen, die er ein Stück auf ihrem Weg begleitet. Nichts anderes tut ein guter Taxifahrer!

Ein guter Therapeut auch ...ob der allerdings dadurch zur Erleuchtung kommt, mag ich nicht beurteilen. zur Menschenkenntnis allemal ;)


Lieben Gruß,
Lupine
 

Wipfel

Mitglied
Mensch Hagen, ich muss mir einen neuen Dummy einfallen lassen. Bisher - wenn ich einen Namen schnell brauchte - war es Erwin. Für alle Männer über 50. Auch für meine aktuelle gerade. Möglich, dass ich deshalb deine Geschichten mag?

Nein, nein. Zum Thema devot: Taxifahrer müssen ohne Zweifel dienen können. Kann nicht jeder. Aber kein Taxifahrer muss sich anspucken lassen. Von niemanden. Daher wären die Herrschaften diesmal möglicherweise zu spät zum Flughafen gekommen. Oder eben mit einem anderen Taxi...
Dann aber wäre die Geschichte schnell zu ende gewesen. Hast du gut geschrieben.


Grüße von wipfel
 

Aina

Mitglied
Erwin, der Klügere

Hallo Hagen,
wenn ich Texte von so routinierten und gefestigten Autoren, wie dir, lese, fällt es mir schwer sie zu kommentieren.
Ist es ein positiver Hinweis, denke ich: weiß er sicher selbst schon.
Wäre es eine Anregung oder ein Verbesserungsvorschlag, denke ich: so einem jungen Schreib-Huhn steht es nicht zu so etwas zu sagen.
Der Austausch rund um das Wort "devot" lässt mich die Feder jedoch nicht still halten.
Gerade die Tatsache, dass der Taxifahrer die Gäste so wunderbar intelligent, subversiv, mit Freundlichkeit infiltriert und damit seine Überlegenheit ausspielt, macht für mich die Geschichte so lesenswert. Eher weniger devot - schlau und gewitzt erscheint mir Erwin.
Sehr gerne gelesen.
Aina
 

Hagen

Mitglied
Danke, liebe Aina, für die Beschäftigung mit meinem Text und den intelligenten Kommentar.
Aber die Nummer mit dem 'routinierten und gefestigten Autoren' werfe ich weit von mir.
Ich bin nach wie vor Amateur, und habe mich langsam 'emporgearbeitet', weil mir das Schreiben ganz einfach Spaß macht.
Kommentare, wie der Deine, bauen mich natürlich auf.

Ich denke, wir lesen uns weiterhin.

Dir ein fröhliches Wochenende
und weitermachen mit Schreiben!

Herzlichst
Yours Hagen



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stimme niemals ein Klavier in nassem Zustand!
 

Hagen

Mitglied
Hallo, lieber Wipfel,
entschuldige, dass ich mich jetzt erst melde, aber übergehen will ich Dich in keinem und keinstem Falle!

Jeder Rentner heißt merkwürdigerweise 'Erwin', es ist hat so ein Klischee , welches vom Leser mehr oder weniger unbewusst angenommen wird.
Weshalb benutzen Hollywood-Polizisten immer Taschenlampen, aber nie den Lichtschalter?
Und wieso rennen Schurken immer treppauf?
Lichtschwerter müssen immer "Bzzzz" machen, jedem Schalldämpfer entfährt dasselbe, unrealistische "Plopp".
Faustschläge müssen spätestens seit Bud Spencer immer so klingen, als sei gerade jemand mit einem Knäckebrot im Mund ungebremst gegen eine Wand gelaufen. Und an allen Bomben muss natürlich eine Digitalanzeige angebracht sein, die millisekundengenau angibt, wie viel Zeit der Held hat, sie zu entschärfen - auch wenn die Sekunden im Film dann zehn Minuten dauern.
Es genügen bereits Kleinigkeiten: Wer im Film hustet, wird bald darauf sterben. Bei Katastrophenfilmen wird immer das linke Triebwerk eines Flugzeugs zuerst brennen, und kommt einmal ein Tier ins Bild, wird es immer einen typischen Laut ausstoßen: Mäuse und Ratten fiepen, Katzen miauen, und nie wird der Geier über dem Westernpanorama stumm bleiben.
Nie wird ein Radiowecker den Helden in der Mitte eines beliebigen Songs wecken - sondern immer, wenn der Moderator gerade "Guten Morgen, das wird ein wundervoller Tag in L.A.!" ruft. Ganz übel ist, wenn dem Autoren nichts realistisches einfällt, der Protagonist das Radio einschaltet und es kommt genau die Meldung, die er braucht. Manchmal erklingt vorher eine Koloratursängerin.
Sollte dem Filmhelden, der auf einer Insel gestrandet ist, mit der Zeit ein Bart wachsen, rückt das den Film bereits in die Nähe der Dokumentation - denn nie wachsen echten Helden Bärte, oder nur gepflegte Solche.
Helden aus dem Mittelalter haben auch nie schlechte Zähne (im Gegensatz zu allen Gaunern).
Gauner erkennt man übrigens daran, dass sie schwarze Hüte tragen.
Das ist nicht nur bei Western so; - überhaupt sind Western ein unerschöpfliches Feld für Klischees:
Indianer reiten immer nacheinander! auf den Zug, Wagentreck oder was auch immer zu, um sich dann abschießen zu lassen.
Es ist immer genügend Zeit, eine Wagenburg zu bilden.
Sollte das mal nicht der Fall sein, wird der Treck bei der Überquerung eines Flusses angegriffen, wobei eine Frau während des Angriffs niederkommt, ein Wagen ist mit Dynamit beladen und brennt, und wird nur von einem Neger verteidigt. (Es kommt natürlich drauf an, ob der Film in den Nord- oder Südstaaten spielt.)
In einem reinen Actionfilm oder Roman ist so etwas undenkbar, denn Actionfilme sind ernst. Sie sind Klischeecollagen: Hat James Bond einen nackten Oberkörper, wird er nie von einer Kugel getroffen werden (und auf Toilette muss er auch niemals), und keine seiner Filmpartnerinnen wird je mit verwuselten Haaren aufwachen.
Stars müssen zu jedem Zeitpunkt Stars bleiben, dem Zuschauer entrückt und nahezu unverwundbar!
Und auch ihre Gegner müssen immer wieder dieselben Fehler machen. Das Filmklischee zwingt sie regelmäßig dazu, dem Helden in einem Moment falscher Siegesgewissheit ihren Plan zur Weltherrschaft zu verraten - und dessen Schwachstelle noch dazu. Auch die Autos der Bösen müssen immer wieder dem Klischee zum Opfer fallen: Während der Wagen des Helden sich fünfmal überschlagen kann und immer noch nicht reif für den Schrottplatz wäre, ist der Wagen des Schurken der Explosion schon nahe, wenn er auch nur seinen Parkschein auf das Armaturenbrett legt.
Und die goldenste aller Regeln: Sind die Gegner in der Übermacht und der Held ganz auf sich allein gestellt, dann dürfen sie ihn nur einer nach dem anderen angreifen: jeder nur einen Schlag bitte, und das Knäckebrot im Mund nicht vergessen.
Das alles ist gut so - für die Figuren in den Filmen oder Romanen und für die Zuschauer oder Leser. Denn erst Klischees, die so stark sind, dass der Leser sie für selbstverständlich erachtet, lassen die Helden groß, größer, übermächtig erscheinen.
Denn Klischees machen den Helden so viele Dinge kinderleicht: Sie laden den Heldenrevolver mit hundert Patronen auf, die ohne nachzuladen verballert werden dürfen. Sie sorgen dafür, dass die Kleidung jedes Wachmanns, den der Held gerade niedergeschlagen hat, ihm wie angegossen passt und er in stimmiger Verkleidung unerkannt das Geheimlabor des Obergauners infiltrieren kann.
Klischees sind des Helden Freund und Helfer - denn nur dank ihrer Hilfe kann man erst aus einem Hubschrauber ins Meer springen, auf einer Insel durch den Dschungel robben, nur mit einer Haarklammer bewaffnet gegen Elitesoldaten kämpfen - und dann immer noch so aussehen, als sei man auf dem Weg zur eigenen Hochzeit.
Eine Wohltat sind die Schablonen, nach denen Hollywood-Streifen und Romane funktionieren, nicht nur für das Publikum, sondern auch für Autoren, Regisseure und Drehbuchschreiber. Die Zuschauer wissen, was sie erwartet und auf was sie sich einlassen - und die Filmemacher und Romanschreiber (ich auch)nutzen die Erwartungen als Werkzeuge, um beim Publikum punktgenau bestimmte Gefühle auszulösen: Spannung, Mitleid, Heiterkeit, Trauer, Herzrasen, Angst.
Und längst funktionieren Klischees nicht mehr nur allein über den Inhalt. Die Zuschauer und Leser haben in all den Jahren sogar Kameraeinstellungen und szenische Beschreibungen zu deuten gelernt. Niemand muss einem Leser oder Kinogänger sagen, dass gleich irgendetwas Unerwartetes passieren wird, wenn die Kamera dem Helden nah von hinten folgt. Solche Sequenzen geben dem Publikum etwas zum Entschlüsseln und gleichzeitig - Grusel hin, Gefahr her - die Sicherheit, dass dem Helden nichts passieren kann und ihnen selbst auch nicht.
Vielleicht ist dieser Aspekt der Geborgenheit wichtiger, als man bei der Aufgeklärtheit des modernen Publikums denken könnte. Denn eines wird sich genau so wenig ändern wie die Tatsache, dass jeder Oberschurke noch einmal aufstehen wird, wenn der Held ihn für besiegt hält.
Lassen wir es dabei, in Russland liegt immer Schnee.
Computer werden nie mit einer Maus bedient. Es gibt nie Sicherheitskopien von wichtigen Dokumenten. Für besondere Erheiterung bei vielen Lesern sorgte die Darstellung von Computern im Roman und im Film. Selbst die geheimsten Geheimdaten auf einem Computer sind immer mit einem nachvollziehbaren Passwort geschützt. Eine tolle Erfindung namens Maus kommt bei der Bedienung von PCs nicht zum Einsatz. Stattdessen werden alle Rechner umständlich per Tastatur gesteuert.
Und selbst im Urwald verschollene Frauen haben rasierte Achseln.
Warum explodieren Hollywood-Raumkreuzer im Weltall eigentlich immer in einem riesigen Feuerball - obwohl es dort gar keinen Sauerstoff gibt, der verbrennen könnte?

Lassen wir's dabei und beschränken uns auf die Kleinigkeiten, denn jeder Rentner heißt 'Erwin'!

Puh, ich hätte eigentlich eine eigenständige Glosse draus machen können, aber was soll's?

Einen lieben Gruß, wir lesen uns!

Yours Hagen
 

Aina

Mitglied
Lieber Hagen,
kurz nachdem du deine Kolumne ins Netz gestellt hast, ist der Server für ein paar Minuten zusammengeklappt. Ich vermute er hat sich vor lachen genauso weggeschmissen wie ich.
DANKE!
Aina
 

Hagen

Mitglied
Hallo Aina,
Meinst Du etwa die Antwort an Wipfel?
Hm.
Ich kenne leider den Unterschied zwischen Browser und Server und diesem ganzen Zeugs aus der Computerei nicht.
Aber es hat mich wieder mal aufgebaut.
Danke schön.
Ich hoffe, dieser Servierer, kenne ich eigentlich nur aus Restaurants, funktioniert wieder einwandfrei!

Nun, denn, wir lesen uns!

Herzlichst
Yours Hagen
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stimme niemals ein Klavier in nassem Zustand!
 

Aina

Mitglied
Ja, Hagen, entschuldige, ich meinte deine Antwort auf Wipfel, die sich wie eine Kolumne liest. Browser, Server,...ich habe das Internet gelöscht!... auch nicht so mein Ding. Ebenso wenig wie eine genaue Ausdrucksweise bezüglich dessen, worauf ich antworte. Ich gelobe Besserung!
Aina ;-)
 

Hagen

Mitglied
Liebe Aina,
Internet löschen?
Kann man das auch?
Da muss ich aber aufpassen, denn dann würde mir die Heilige Schrift, die da heißt 'Wikipedia' sehr fehlen.
Beim Googeln habe ich schon oft das Ende des Internets erreicht.
Kann das, wenn man weiter macht, passieren?

Naja, Hauptsache, wir lesen uns!

Herzlichst
Yours Hagen
 
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