Urgewässer

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Als Spielball
Kosmischer Gezeiten
Wirft das Schicksal mich umher
Von einem Ufer
Bis ans nächste
Bricht den Spiegel immer mehr

Wellen wollen
Bild zerstreuen
Urgewässer!
Blende mich!

Ruhend lieg ich
Lang am Ufer
Keine Ebbe, keine Flut
Bis ich glaube
Dass ich sicher
Und doch füllt mich tiefe Glut

Wellen locken
Glut zu löschen
Urgewässer!
Kühle mich!

Urgewässer!
Hör mich rufen!
Hör den Schrei
Der nie vergeht
Urgewässer!
Sieh mich tanzen!
Sieh den Tod
Der auf mir liegt
Urgewässer!
Schmeck die Tränen!
Schmeck den Schmerz
Der nie gespürt
Urgewässer!
Riech den Schweiß!
Riech die Angst
Die ich verdrängt
Urgewässer!
Fühl mich zappeln!
Fühl das Leben
Das mich trägt


Urgewässer!
Urgewässer!!

Hast du deinen Sinn verloren?
 

Efiriel

Mitglied
Tolle Idee! Urgewässer - schwimmt da eigentlich auch die Frage nach eigener Bestimmung und Schicksal mit? Oder verstehe ich schon wieder nur Bahnhof?
 
Das ist nicht eines dieser Themen, wo mir schon beim schreiben absolut klar war, was ich damit sagen wollte. Das war einfach aus einem Gefühl heraus geschrieben. Mittlerweile hab ich das Urgewässer als mein Schreiben, meine literarische Tätigkeit erkannt, aber es kann noch viele Bedeutungen mehr haben, je nach Art des Lesenden. In meinen Augen hat ein gutes Gedicht nicht immer eine fixe Bedeutung.
 

Efiriel

Mitglied
Der Meinung bin ich eigentlich auch. Finde ich gut. Mir geht es oft so, dass sich die Worte, fast schon unbewußt zusammenfinden und dann eben wenig konkret, durchaus viele individuell gültige Bedeutungen haben. Es ist dann für mich mehr ein Bild als ein Wortgefüge. In diesem Sinne fand ich, machte dein Werk ein sehr schönes Bild. Mich hatte nur interessiert ob etwas dahinter steckt oder ob es ohne bestimmten Hintergrund so gut geworden ist.
 



 
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