Vater

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H

Heidrun D.

Gast
... zum Beispiel durch Gedichte *lächel.

Hier ist dir das jedenfalls vortrefflich gelungen. Ich empfinde es so, dass der Vater auch durch Gott ersetzt werden kann, der durch seine Sohn zwar die Liebe predigte, aber das Beispiel eigentlich schuldig blieb, zumindest was die Liebe zwischen Mann und Frau angeht.

Aber sicherlich ist nicht alles überliefert worden; denn wenn ich so an das Hohe Lied denke ... ;) ---

Ich nehme an, dass du Bewertungen nicht so magst, weil du sie dir bei mir ebenfalls aussparst. Deshalb muss es reichen, wenn ich sage: ein tolles Gedicht!

Heidrun
(aus der Pause zurück)
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo!

Ein kurzes und eindringliches Gedicht ganz nach meinem Gusto.

Ich würde nur eine Sache ändern:
Das "Papa" verniedlicht mir die Aussage zu sehr. Ich würde es durch "Vater" ersetzen. Das macht deinen Text m.E. viel eindringlicher und weist dann auch mehr auf die Möglichkeit der biblischen Lesart hin. Es schreckt als Überschrift auch erst mal etwas ab.

Liebe Grüße
Manfred
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo revilo,
freut mich sehr, dass das Gedicht wirkt / ankommt - war mir selbst gar nicht sicher, ob es irgendwie "zu wenig - zu dürftig" ist. Aber manchmal ist weniger wohl mehr.
Danke fürs Lob!
lg wüstenrose

grüß dich Heidrun,
noch ein Grund zur Freude: die biblische Lesart. An die hab ich nun gar nicht gedacht. Interessanter Blickwinkel, der nun wiederum mich berührt.
dank dir für deinen Kommentar;
was das Werten angeht: ich muss mich hier noch ein wenig akklimatisieren, fokussieren, zentrieren - wird scho' werd'n!
lg wüstenrose
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Franke,
besten Dank für deine Antwort samt Anregung!
Beim Verfassen war mir durchaus klar, dass Vater eine Möglichkeit für den Titel darstellt, habe mich dann aber spontan anders entschieden.
Deine Einwände (und Heidruns Zustimmung) leuchten mir komplett ein, muss das trotzdem noch etwas sacken lassen.
Beim Verfassen stand Papa für den Einstieg in ein intimes Vater-Sohn-Zwiegespräch, wie es vielleicht eher erfühlt als real möglich ist. Von daher eine Anrede, die direkt ran geht, die Nähe transportiert.
Aber wie gesagt: der niedliche Eindruck drängt sich vielleicht zu stark auf. Muss nochmal gucken.

lg wüstenrose
 
M

Marlene M.

Gast
ein kurzes, knappes und shr eindrückliches Werk, liebe Wüstenrose.
Ein Vater lehrt vieles, wenn es aber ohne Gefühl transportiert wird, weil Männer ja keine gefühle zeigen sollen (früher), bleibt etwas, das man vermisst.
Ein Zwiespalt, der heute vieleicht in der modernen Erziehung besser geregelt ist.
Gerne gelesen von Marlene
 
B

Beba

Gast
Als Vater einer 4jährigen Tochter fühle ich mich durchaus angesprochen. Danke dir für den Denkanstoß. Als Text durchaus authentisch und daher nicht ohne Wirkung. In meinen Augen ein guter Text.

LG
BeBa

p.s. Muss zugeben, dass ich anfangs auch eher zu Papa statt Vater tendiert habe. Doch die neue Version und vielleicht auch etwas Abstand haben mich eines Besseren belehrt. Gut, noch einmal darüber geschlafen zu haben. ;)
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Marlene,
danke für deinen Kommentar, das hast du kurz und knapp erfasst in meinem Sinne! Um deine Worte nochmal aufzugreifen und anders abzuschließen, ergänze ich: ... keine Gefühle ... bleibt eine Lücke, eine Leere, ein Befremden vor sich selbst.
- das Ganze in diesem Falle ausdrücklich bezogen auf die Sohn/Vater-Beziehung. Aus Sicht der Tochter sieht das Ganze sicher auch nicht rosiger aus, aber ich glaube, dass Söhne und Töchter in Mutter + Vater durchaus auch Unterschiedliches suchen / ihnen gegenüber nach Unterschiedlichem fragen, bezogen auf ihre Identitätsbildung.

lg wüstenrose
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Beba,
das freut mich besonders, dass es mir hier gelang einen Papa anzusprechen.
Wenngleich im Text zurückgeblendet wird und der eigene Papa gesucht wird, hätte ich diese Zeilen wohl nie so geschrieben, wäre ich nicht selbst Papa geworden.
Das macht es mir inzwischen möglich, versöhnlicher über das Thema zu sprechen. Der im Gedicht angeredete Papa wird nicht angeklagt, sondern er soll berührt werden, von seinem Sohn berührt werden - und dann, Daddy, darfst du ruhig mal Emotionen zeigen und deine männlichen Schutzschilde fallen lassen...

lg wüstenrose
 
M

Marlene M.

Gast
nicht zwingend, liebe Wüstenrose,
Ich denke , es geht einfach darum, welcher Elternteil den besten Draht hat und wo sich das Kind am ehesten geliebt und angenommen, vielleich auch charakterlch wieder findet.
Ich hatte immer eine viel engere Beziehung zu meinem Vater, obwhol Vater undMutter beide gut zu mir waren.
Bei meiner eigenen Tchter ist es umgekehrt- sie hatte immer ein engeres zu mir als Mutter und auch her zumpa als zur Oma. Wir drei sind eben aus demselben Holz-lächel
LG von Marlene
 
P

Pelikan

Gast
Vater

du lehrtest mich
die Reuse zu bauen
und das Brot
zu teilen

aber sag
wie berührt man

Ich sehe im obigen Gedicht ein wenig über die Grenze
"irdischer Vater/Erzeuger" hin zum himmlischen Vater,
oder Gott, an welchen sich das Lyrich in einem Arte Gebet wendet, das da spricht: Die Natur, welche Du mir gabst, Gott, lehrte mich meinen Körper zu versorgen, mich in die Gemeinschaft der Mitmenschen zu integrieren (Brot teilen)
doch gebe mir einen Wink, eine Hilfestellung, zeige mir
wie ich meine Seele kultivieren kann, kurzum wie werde ich
ein Mensch den andere in ihr Herz schließen können, wie schaffe ich es einer zu sein, der Gefühle bei anderen weckt.
Wie schaffe ich es Herzen zu öffnen.Wie werde ich mehr, als nur ein um seinen Körper Besorgter?

mit herzlichen Grüßen, Pelikan :)
 

wüstenrose

Mitglied
Vielen Dank, Pelikan!
Da geht mir ja das Herz auf, wenn ich das lese!
Was mal wieder zeigt: manchmal können andere treffender und klarer das übersetzen, was man während des Schreibens zwar spürte, aber "nur" in der literarischen Form zu sagen imstande war.
Deine Zeilen gingen mir nahe!

lg wüstenrose
 



 
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