Vergeltung

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sylvanamaria

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Maria rieb den schmerzenden Rücken und überschaute ihren Garten. Sie war zufrieden mit ihrem Tagewerk. Die Heilkräuter, die sie zog und verkaufte, machten einen Teil ihrer Erwerbstätigkeit aus. Sie schätzte die Uhrzeit auf drei Uhr anhand des Sonnenstandes. Zeit für eine Pause – viel-leicht auch Schluss für heute. Eine Weiterarbeit würde sich auch nicht mehr lohnen. Es war zu warm für eine Ernte. Die Sonne meinte es gut an diesem schönen Altweibersommertag. Maria suchte mit einem Glas Eistee ihre Lieblingsbank auf. Unter einer großen Kastanie mit Blick über den See. Das Chalet im Rücken konnte sie einen Großteil des Tales überblicken. Haus, See, Wald und Tal hatte sie von ihrer Großmutter mütterlicherseits geerbt, einer sehr unabhängigen, willensstarken und freiheitsliebenden Frau, die die gleichen Charakterzüge in ihrer Enkelein entdeckt hatte. Wie recht sie haben sollte, erfuhr sie leider nie.
Plötzlich lauschte die Frau angespannt. Sie hatte Kinderstimmen gehört. Eigentlich hier unmöglich; auf ihren Privatbesitz hatte keiner Zugang und es gab keine öffentliche Straße. Die nächste Ansiedlung war knapp einen Kilometer entfernt. Da - wieder. Helle Kinderstimmen durchdrangen die friedvolle Ruhe. Maria stand auf und folgte den Stimmen. Auf der kleinen Lichtung am See stand ein kleines Zelt, davor spielten zwei Kinder. Maria schätzte das Mädchen auf zehn und den Jungen auf acht Jahre alt. " Da, Jonas, fang auf!" rief die helle Mädchenstimme und warf dem Jungen eine Handvoll Kastanien zu. Woher die Früchte stammten, war unschwer zu erraten. Zahlreiche mächtige Bäume schirmten die Lichtung zum See hin ab. "Zu weit, Elisa, viel zu weit, die fange ich nicht.". Die im Schatten stehende Frau verspürte einen jähen Stich im Brustkorb, einen kurzen Augenblick dachte sie ohnmächtig zu werden. Elisa - dieser wunderschöne Klang - war der Name ihrer fünfjährigen Tochter gewesen, deren Tod sie vor zwei Jahren miterleben musste. Ein Grund, weshalb sie sich von der Außenwelt zurückgezogen hatte und die Menschen mied. Ihre Eltern waren mit der Wahl dieses Wohnortes nicht einverstanden gewesen und auch ihr Mann Jeff fand diesen Ort zu abgelegen. Er versuchte ihr immer wieder die zahlreichen Gefahren und Unbilden einer allein wohnenden Frau vor Augen zu führen. Letztendlich respektierte er ihren Wunsch. Jeder Mensch trauert auf seine Weise. Immerhin hatte er sie zum Kauf eines Satellitentelefons überreden können, nicht sehr billig, aber man konnte nie wissen. Maria besaß schon aufgrund ihrer Berufe auch Telefon, Fax und Internetleitungen, aber nicht immer waren die modernen Kommunikationsmittel sicher.
Ungebetene Bilder drängten sich auf . Sie litt an Atemnot und die Tränen suchten sich ihren Weg. Maria atmete tief durch und versuchte, den brodelnden Vulkan in ihrem Innern zu beherrschen. Ihre Hände zitterten und das Herz hämmerte gegen den Brustkorb. Noch einmal zwang sie sich tief ein- und auszuatmen und betrat die Lichtung. "Hallo, was macht ihr denn so allein hier ?" Das Mädchen wirkte erstaunlich selbstsicher für ihr Alter. "Wir sind nicht allein. Wir zelten hier mit unserem Vater. Er ist einkaufen." Goldene Locken umrahmten das zarte Madonnengesicht und konnte man eine immense Kraft erahnen. Der Junge drückte sich an seine Schwester, die Ähnlichkeit war unverkennbar.
"und warum stellt ihr das Zelt nicht auf einem Zeltplatz auf ? Dies ist privates Land und außerdem nachts nicht ganz ungefährlich."
"Oh, dass wussten wir nicht. Wir dachten, der Wald gehört allen. Vater meinte, es wäre spannender und intressanter, die Natur selbst kennen zu lernen". Der Junge nickte schüchtern zu den Worten seiner Schwester.
"Die Idee ist nicht schlecht." stimmte Maria zu, "aber habt ihr allein keine Angst ? Und habt ihr keine Mutter ?""Doch, sie lebt aber woanders. Es ist ihr bei uns zu langweilig." Man konnte sehen, wie die Erinnerung an ihre Mutter denn Kindern nicht besonders behagte.
"Aha". Maria winkte beide heran. " Dann will ich euch ein bisschen über das Land erzählen , bis euer Vater wiederkommt." Im Stillen dachte sie etwas über diesen Vater nach. Die Kinder wirk-ten schon sehr selbständig, aber so ganz allein lassen ...? "Schaut, wie friedlich der See aussieht und doch kann er gefährlich werden, wenn der Wind kommt. Die Felsbank links kann Booten und Schwimmern schon gefährlich werden. Im See leben viele verschiedene Fischarten und daher kann man oft ein Fischadlerpärchen beobachten. Dort oben unterhalb des Grates ist ihr Horst. Seht ihr ihn ? Er wurde von den Adlern bis zu einer Höhe von fünf Metern gebaut. Sie haben dieses Jahr zwei Junge aufgezogen. Auch kommen hierher oft Rehe und Hirsche auf die Lichtung. Ihr müsst aufpassen, wir haben jetzt im September Brunftzeit. Die Hirsche kämpfen um ihre Hirschkühe und Reviere. Euer Zelt könnte ihnen im Weg stehen. Und schaut die Wildspuren unten am See: eine Saukuhle. Wildschweine haben den Boden auf der Suche nach Nahrung aufgewühlt und gleichzeitig ein Bad genommen. Die Natur ist nicht nur schön, sondern auch gefährlich. Wir Menschen sind nur ein Teil derselben und müssen dies akzeptieren." Ein Geräusch hinter sich ließ Maria verstummen. "Papa, Papa", jubelnd sausten die Kinder auf einen Mann zu, der mit vollbepackten Tüten den schmalen Waldweg verlassen hatte. Er sah unbestreitbar gut aus, strahlte aber eine unterschwellige Wildheit und Animalität aus. Der Blick in den weit geöffneten Augen flackerte und versuchte sie abzuschätzen. Wachsamkeit und Angst lag in der Luft. "Ich habe nicht erwartet, jemanden zu treffen" räusperte er sich. "Ich auch nicht". Maria beschloss, vorsichtig und geschäftsmäßig den Rückzug anzutreten. Die Luft schien elektrisch aufgeladen zu sein. Dieser Nachmittag endete eindeutig nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte: erst das Mädchen namens Elisa und ihr Bruder, jetzt der Vater mit einem geheimnisumwitterten Auftreten. Sie wusste, sie war allein und niemand würde sie hören oder vorerst vermissen. Di e wöchentliche Lebensmittellieferung war erfolgt, alle Abgabetermine erledigt und der Postbote kam nur alle drei Tage.
„Sie campen auf meinem Besitz." Maria versuchte, die Lage zu entspannen. Sie verfluchte sich im Stillen, Jeffs Angebot ausgeschlagen zu haben , nicht wenigstens Shoona, seine Schäferhündin, zu sich genommen zu haben. Auf solche Situationen sollte man eingestellt sein.
"Ich wollte meinen Kindern die Natur etwas näher bringen. Oh, ...wie unhöflich. Mein Name ist Martin Pride".
"Sehr erfreut, ich heiße Maria Lefevre."
"Maria Lefevre, die Schriftstellerin ?"
"Ja, wieso, kennen sie mich ?"fragte Maria erstaunt zurück.
"Wer kennt Sie nicht ? Die Autorin von "Naturheilkunde heute ", "Erste Hilfe in Sachen Kräutern" oder "Wetterkunde der Natur". Und Ihre zahlreichen Kinderbücher erst. Meine Kinder ken-nen alle Stücke auswendig."
"Nun, Herr Pride, ich fühle mich geschmeichelt, mag aber diese Art von Publicity nicht. Ein Grund, weshalb ich hier lebe."
"Verzeihen Sie, ich wollte nicht aufdringlich sein" verlegen nestelte der Angesprochene an seinem Jackenkragen. "Ich bin so aufgeregt."
"Im übrigen, Herr Pride, würde ich Ihnen empfehlen, eine Bleibe in der Ortschaft zu suchen. Zum einen ist ihr Campingort denkbar ungeeignet wegen der hier lebenden Tiere. Ich habe ihren Kindern schon die Spuren gezeigt und zum anderen schätze ich meine Privatsphäre. Ein dritter Grund dürfte allerdings das aufziehende Unwetter sein." Der Mann schaute irritiert zum Himmel, an dem eine strahlende Abendsonne zum Verweilen einlud an diesen schönen sich verabschiedenden Septembertag.
"Sehen Sie die Quellwolken und die kräftigen roten Farben ? Sie künden schlechtes Wetter an. Die Luft ist aufgeheizt und seit heute morgen fällt das Barometer stetig. Der Wind frischt auf und kräuselt schon die Seeoberfläche. Und die Natur ist merkwürdig still. Die Tiere spüren das Unwetter. Sie sollten wirklich den Wald verlassen. Campen an ungeschützten Plätzen bedeutet Lebensgefahr." Täuschte sie sich oder war der Mann auf ihre Worte hin zusammengezuckt? Hatte dieser Martin Pride etwas zu verbergen? Merkwürdig erschien es ihr schon, im September mit zwei schulpflichtigen Kindern zu zelten. Mussten diese nicht in der Schule sein? Oder waren jetzt Ferien? Maria wusste es nicht. Ihre Elisa war noch in den Kindergarten gegangen - in einer anderen Welt und einer anderen Zeit. Das würgende Gefühl kehrte wieder.
"Danke Madam, ich werde darüber nachdenken."
Maria verabschiedete sich und machte sich auf den Heimweg. Sie würde Sergeant Marwin anrufen und fragen, ob gegen einen Martin Pride etwas vorlag. Man sollte immer vorsichtig sein. Post und Lebensmittel waren schon geliefert worden - zum Glück, denn es war damit zu rechnen, dass das Unwetter Schäden anrichten würde. Im Garten konnte der Sturm sich austoben. Die meisten Kräuter waren abgeerntet und lagerten zum Trocknen oder Versand bereit.
Die ersten Anzeichen des Sturms kündigten sich gegen acht an. Das Dach knarrte im Wind und das Rauschen der mächtigen Baumkronen drang bis ins Hausinnere. Maria machte sich keine Sorgen. Das Gebäude im Schweizer Landstil war solide zusammengefügt und musste nicht das erste Unwetter überstehen. Sie konnte nur hoffen, das die Familie ihrem Rat gefolgt war. Überzeugt war sie davon nicht. Kurzzeitig hatte sie mit dem Gedanken gespielt, alle ins Haus einzu-laden. Aber sie wusste, sie war nicht bereit für Menschen und schon gar nicht allein und unvorbereitet. Die Ereignisse vor zwei Jahren waren zu präsent und diese Wunden würde auch die Zeit nicht heilen.
Sergeant Marwin hatte zwar eine Anzeige oder ähnliches verneint, aber ihr jahrelang geschulter Instinkt sagte ihr, dass dieser Martin Pride ein Geheimnis hatte und auf der Flucht war. Nur vor was und vor wem ? Und könnte es ihr gefährlich werden ? Ihre eigene Vergangenheit sollte lieber im Dunklen ruhen.
Sie war zu aufgewühlt um schlafen zu können. Mit einer Tasse Johanniskrauttee versuchte sie sich zu entspannen und lauschte dem Toben des Sturmes. Abrupt richtete sich Maria auf. Da wieder - ein Geräusch an der Tür. Ein Ast, ein Tier, ein ungebetener Besucher? Flink holte sie ihre Beretta aus dem Schlafzimmer und eilte zur Tür. Elisas weißes Gesicht kam zum Vorschein. Maria öffnete die Tür weit und das Mädchen taumelte ins Haus Sie keuchte und war nicht in der Lage zu sprechen. Maria führte das erschöpfte Kind in die Küche und flößte ihr langsam den frischgebrühten Tee ein. Langsam kam Elisa zu Kräften: "Jonas` Bein, der Baum, Vater..."würgte sie hervor. Maria ahnte Schreckliches. Der Mann hatte ihre Warnungen missachtet und das Gebiet nicht verlassen. Welches Geheimnis war so schrecklich, sich selbst und seine Kinder in Lebensgefahr zu bringen ?
Maria warf sich ihr Regenzeug und Elisa einen Pullover über. Mitleid war jetzt am falschen Platz. "Du wirst mir helfen müssen, Mädchen." Mit der Taschenlampe in der Hand kämpften sich beide durch den wütenden Sturm. Regen klatschte ihnen kalt ins Gesicht und brannte auf der Haut. Die Lichtung lag vor ihnen. "Wo?" Der Sturm fetzte die Worte von den Lippen, Elisa musste die Frage erraten. Sie wies nach rechts. Martin Pride hatte vernünftigerweise den Standort von der Lichtungsmitte verlagert in den Schatten der Kastanien. Unglücklicherweise war eine gebrochen und der kleinen Familie zum Verhängnis geworden. Das Zelt lag unter dem mächtigen Stamm und ließ Schlimmes befürchten. Maria entdeckte ein Bündel neben dem Baum. Der Vater hatte sich schützend über den Sohn geworfen. Jonas Bein sah übel, aber unkompliziert aus - ein offener Bruch . Beim Vater war sie sich nicht so sicher; sie konnte keine sichtbaren Verletzungen entdecken. Eine Lungenentzündung dürfte bei beiden vorprogrammiert sein Sie rüttelte den stämmigen Mann. Verständnislos öffnete er die Augen. "Martin, Sie müssen aufstehen! "Sie hievte den Mann hoch. "Elisa, du musst mir helfen. Du musst ihn leiten, immer einen Fuß vor dem anderen. Ich komme mit Jonas nach. " Sie machte ihre Worte mit Gesten deutlich, der Sturm tobte immer heftiger; es schien, als ob die Wilde Jagd unterwegs sei. Maria hob den Jungen vorsichtig hoch, immer bemüht, das verletzte Bein ruhig zu halten. Der Rückweg gestaltete sich mit dem Wind im Rücken, der sie vor sich herschob, einfacher. Triefnass erreichten alle das Haus. Maria bette Jonas im Gästezimmer und Martin auf das Sofa in der Wohndiele. Ihr kam nun zugute ,dass ihre Großmutter das Haus amerikanisch eingerichtete hatte mit einer großen Wohndiele, von der die anderen Zimmer abzweigten. "Elisa, wir müssen alle die Sachen ausziehen. Ich kümmere mich um Jonas, sein Bein muss versorgt werden. Kümmere du dich um deinen Vater." Sie hastete ins Obergeschoss und suchte in fliehender Hast geeignete trockene Sachen: Pullover, Jogginghosen, Hemden, die nicht allzu fraulich aussahen. Auf Schönheit kam es sowieso nicht an. Wieder untern setzte sie Lindenblütentee an, um die drohende Erkältung einzudämmen. Martin dämmerte auf dem Sofa vor sich hin. Er stand unter Schock und zitterte wie Espenlaub. "Elisa, du musst mit ihm reden, er darf nicht einschlafen.Und er soll den Tee trinken." Sie schiente provisorisch Jonas Bein und legte Beinwell auf die Wunde, um Blutung und Entzündung zu hemmen.S ie flößte ihm ebenfalls Tee ein, er musste schwitzen. Eine Lungenentzündung in seinem Alter konnte tödlich sein. Sie wusste, sie konnte bei diesem Wetter keinen Arzt be-nachrichtigen. Elisa war erschöpft vor dem Sofa zusammengebrochen. Sie hatte ihre Leistungsgrenze erreicht. Tapferes Mädchen. Maria brachte sie in ihr eigenes Bett ins Obergeschoss. Sie selbst würde unten schlafen, um Notsituationen schnell abfangen zu können und machte es sich auf zwei Sesseln bequem.
Plötzlich hatte sie das Gefühl drohender Gefahr und schlug die Augen auf. Über ihr kniete Martin mit irrem Blick und einem Messer in der Hand. Er schluchzte vor sich hin und schrie sie an: "Du wirst mir die Kinder nicht wegnehmen, du Schlampe. Jahrelang hast du sich nicht um sie gekümmert, ich war ja da und nun brauchst du sie als Aushängeschild. Ich hatte nie etwas dagegen, Hausmann und Vater zu sein. ich war stolz darauf, dich an der Spitze und erfolgreich zusehen. Und plötzlich.... aus, aus, aus." Geifer sprühte Maria ins Gesicht. Sie traute sich nicht zu bewe-gen. Gefährlich nah lag das Messer an ihrer Kehle. Auch kam sie an ihre eigene Waffe nicht heran. Sie wollte ihm nicht weh tun, das Fieber sprach aus ihm. Andererseits hatte sie auch kein Vergnügen an dieser Situation. "Ein Neuer soll mich ersetzen und nicht genug... Du brauchst eine Familie und warum Kinder kriegen, die Figur ruinieren. Du erinnerst dich an zwei und willst plötz-lich das Sorgerecht anfechten! Nein! Nicht mit mir! Du wirst sie mir nicht wegnehmen..."Der Ton des Mannes hing heulend langgezogen in der Luft, als er bewusstlos zusammensackte. Reflexartig warf Maria den Kopf in den Nacken, das Messer schrammte an ihrem Oberarm lang. Sie atmete tief aus. Maria war sich nicht bewusst gewesen, während des Monologs den Atem ange-halten zu haben. das Fieber hatte Martin Pride vollends in Besitz genommen, er glühte. Maria flößte ihm mehr Tee zusammen mit Mohnsamen ein, um ihm Linderung und Ruhe zu verschaffen. Um das Fieber zu senken, musste sich erst der Kreislauf stabilisieren.
Maria musste etwas tun und sie wusste auch was. Sie wählte eine Nummer auf dem Satellitentelefon und dankte Jeff im Inneren, dass er ihren Widerstand damals überwunden hatte. Sofort wurde abgehoben.
"Ja?".
"Hallo, Jeff." Erstaunt schnappte der Angerufene nach Luft. "Maria! was ist passiert?". Es wurde ein längeres Telefonat. "Weiss jemand etwas davon?"
"Nein, nur Sergeant Marwin wegen der Anfrage, niemand weiter. Was soll ich tun?".
"Hm, nicht so gut, aber nicht zu ändern. Zuallererst, weisst du, wer Martin Pride ist ?"
"Nein, Sergeant Marwin hatte nichts herausgefunden."
"Kein Wunder, es liegt offiziell nichts gegen ihn vor. Eine hässliche Sorgerechtsgeschichte, die im geheimen abläuft. Weißt du, wer die Mutter ist?"
Maria verneinte und Jeff nannte den Namen. Nun war Maria an der Reihe, nach Luft zu schnappen. "Weißt du, was das heißt?".
"Ja." Maria schloss die Augen und ihre Gedanken wanderten zwei Jahre zurück. Sie kniete wieder in ihrer Küche, die Hände gefesselt auf dem Rücken und musste hilflos mit an sehen, wie ihre kleine Tochter als Warnung mit einem Kopfschuss gezielt hingerichtet wurde. Das Blut, der Alp-traum , ihre Panik, ihr Trauma, ihre Angst, auch Jeff zu verlieren. Sie hatte gelogen, die Täter seien maskiert gewesen, sie könne sich nicht erinnern. Aber sie kannte die Leute, sie kannte alle damals Anwesenden, manche sogar sehr gut; sie hatte mit einigen zusammengearbeitet. Und sie wusste, die Mörder waren sich ihres - Marias -Schweigen sehr sicher. Bis heute... Entsetzen schnürte ihr wie damals die Kehle zu. Die Vergangenheit hatte einen Bogen geschlagen und sie eingeholt.
"Maria, Maria, was ist los? Liebes, hörst du mich?" Jeffs Stimme dröhnte aus dem Hörer und holte sie in die Gegenwart zurück. Sie erkannte, dass sie der Vergangenheit nicht entfliehen konnte. Ihr verschüttete Kämpfernatur erwachte und die alte Maria wurde wiedergeboren.
"Ja, Jeff, ich bin hier. Wann kannst du hier sein? Es gibt Verbindungen zur Vergangenheit. Du musst dich um die Familie kümmern."
"Welche? Die Prides oder die Lefevres?"
"Beide."
"Okay, ich kann in einer Stunde bei dir sein. Sei wachsam und vorsichtig. Ich bringe Shoona mit. Sprich mit niemanden ."
"Jeff, ich liebe dich und warte." Beide wussten, dass eine neue Zeit begonnen hatte, denn diese Worte hatte Maria seit dem Tod von Elisa nicht mehr gesagt. Maria beendete das Telefonat. Sie ging in ihr Arbeitzimmer und öffnete ein Versteck, von dem sie geglaubt hatte, dass sie es nie mehr brauchen würde. Die Waffen waren perfekt gewartet und einsatzbereit. Versehen mit genügend Munition verließ sie das Obergeschoss.
Ihre Patienten schliefen. Dies war gut so, denn für das Kommende war dies das Beste. Maria trat vor die Tür. Der Sturm war weitergezogen und vereinzelt funkelten Sternen am noch mit tiefen Wolken bedeckten Himmel. Es war Neumond. Ideal. Falls ungebetene Gäste das Tal besuchen wollten, müssten sie Licht benutzen und dies war meilenweit zu sehen. Ein Anschleichen war aufgrund der Kürze der Zeit nicht möglich ohne nähere Erkundungen. Jeff würde in einer Stunde da sein. Seine Libelle würde Maria sofort erkennen. Sie setzte sich auf die vor dem Haus stehende Bank, stopfte sich ein Kissen in den Rücken, klemmte das Gewehr zwischen die Beine und legt die Beretta neben sich. Sie würde wachsam sein. Sie kannte die Geschäftspraktiken der anderen, aber auch sie hatte nichts vergessen
Die Vergeltung hatte lange warten müssen, aber der Tag der Rache war nah. Elisas Tod sollte nicht umsonst gewesen sein und damit auch Martins, Jonas und Elisas Leben retten.
 

F Fuller

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Eine sprachliche Überarbeitung ist dringend notwendig, auch in Hinblick auf Zeichensetzung (Vor allem: Trennstriche weg und Leerzeichen vor den Fragezeichen)! Ein Beispiel: "Der Sturm fetzte die Worte von den Lippen, Elisa musste die Frau ge erraten."
Die Geschichte beginnt noch einigermaßen strukturiert, gegen Ende ist es aber damit auch vorbei.

Insgesamt: sehr schlampige Arbeit, auch wenn der Plot vom Ansatz her ausbaufähig ist.

Mein Rat: einfach von vorne beginnen!

F.
 

sylvanamaria

Mitglied
Harte Worte sollten als Kritik konstruktiv untermauert werden, denn jede Meinung ist subjektiv. Das Wort "schlampig" in den Raum zu werfen ohne Begründung ist auch schlampig. Sylvanamaria
 

F Fuller

Mitglied
sylvanamaria:

wenn jemand gewisse regeln der grammatik nicht kennt oder legastheniker ist, ist das eine sache. ich ziehe den hut vor jemanden, der versucht trotz solcher schwächen seine texte zu veröffentlichen. Aber einen text schnell runtertippen, ihn dann nicht einmal selbst lesen, bevor man ihn anderen zumutet - das hat nichts mit schwäche zu tun, sondern nur mit schlampigkeit.

F.

P.S: Nicht immer nur den letzten Satz lesen, dann wüßtest du nämlich, was ich u.a. mit schlampigkeit meine.
 

sylvanamaria

Mitglied
Guter Rat schon gegeben bei Beitrag "Preis des Gehorsams". Lies die Autoren, die deiner Meinung nach unter deinem Level liegen, erst gar nicht. Dann sparst du dir Zeit und Mühe für unqualifizierte Kommentare. Sylvanamaria
 

Wolf-Wolle

Mitglied
zwecklos

Lass es sein, sylvana, solche Beiträge habe ich in zusammenhang meines Buchprojektes auch bekommen, solche ähnlichen. Ich werd mir mal die beiden von f. beanstandeten beiträge zu gemüte ziehen,
lieben gruß

wolf
 



 
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