Vergeudete Tränen

Tirec5000

Mitglied
Sie sitzt an ihrem Schreibtisch , schaut aus dem Fenster.
Sie sieht all die Jahre aus ihrer Vergangenheit.
Aber alles was sie sieht, ist von einer Traurigkeit überschattet.
Sie sieht nur Leid und Schmerzen und Missbrauchungen ihres Vertrauens.
Langsam laufen ihr Tränen über die Wangen.
Es sind Tränen voller Hass auf ihre Mitmenschen und die Welt.
Warum musste das alles passieren?
Warum hatte sie in dem letzten Jahr nur das Leid erfahren ohne ein bißchen Glück?

Sie wischt sich die Tränen ab und sieht nun alles klarer.
Und als sie noch einmal genauer hinguckt, tritt eine unerwartete Wendung ein.
Jetzt sehen die Jahre nicht mehr nur grau aus.
Sie sieht nun auch die Zeiten, in denen sie gelacht hat.
In denen sie mit ihren Freunden glücklich war.
Und all die Gedanken, die sie mit ihrer besten Freundin geteilt hatte.
Mit Schrecken erkennt sie nun, dass die Trauer die meiste Zeit überflüssig war.
Hätte sie vorher erkannt, dass es zwischen dem Schmerz immer wieder Moment gibt, in denen man voller Hoffnung und Frieden ist,
hätte sie nicht so oft Zuhause gesessen und getrauert.
Die meisten der Tränen erscheinen ihr im Nachhinein vergeudet.

Egal, was passiert und wie viel Schmerz man auch hat
Es gibt immer Tage, an denen man sich Frei fühlt.
Man sollte seine Seele für eine bestimmte Person öffnen.
Denn diese Person nimmt einem das Leid ab.
Somit verblassen die Tage der Trauer, bis sie schließlich von dem Vertrauen und der Hilfe seines Gegenübers ganz ausgelöscht werden.
 



 
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