Verlage finden

Monalisa

Mitglied
Wie finde ich einen guten Verlag? Wenn man auf Internetseiten geht, sieht man oft nicht,ob man etwas bezahlen muss für ein Buch und wenn ja, wie viel. Diese Klauseln sind leicht zu übersehen. Doch ich kann doch schlecht zu jedem Verlag fahren, den ich für gut halte?
Könnt ihr mir vielleicht ein paar gute Verlage verraten? Die, die schon selbst ein Buch veröffentlicht haben, wie haben sie es zu einem Verlag gebracht?
Ich bin schon gespannt auf eure Antworten,
LG Monalisa
 

Duisburger

Mitglied
Hallo,

jetzt muuss ich mal ganz vorsichtig antworten.

Was willst du veröffentlichen?
Hast du schon etwas veröffenlicht.
Hast du schon einmal an wettbewerben (für anthologien) teilgenommen, um zu sehen, wie deine werke aufgenommen werden?
Geht es unter andeem um jene werke, die du hier veröffentlicht hast?

Verlage gibt es jede menge, gute und schlechte. Eine verlag zu finden, der ein buch von dir veröffentlicht, dürfte sehr, sehr schwer werden. Nicht nur für dich.
Ich habe das gefühl, dass du in sachen veröffentlichen keinerlei erfahrung hast und momentan die rosarote brille auf hast(nicht böse gemeint).

lg
duisburger
 
D

DieSonne

Gast
ob mit rosaroter Brille oder ohne

Generell gilt, liebe Monalisa, dass ein seriöser Verlag, dem deine Texte etwas wert sind, der sie also für gut und veröffentlichungswürdig befindet, nie Geld von dir verlangen wird.

Ich habe mit dem Verlagswesen bisher keine Erfahrung, aber diese Regel habe ich verinnerlicht und ich finde, dass jeder Autor, der nicht irgendwann in Schwierigkeiten geraten will, das tun sollte.

Bitte jetzt die alteingesessenen Autoren an die Front.

Liebe Grüße
Sabrina
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Absoluten Veröffentlichungsneulingen würde ich folgendes Vorgehen empfehlen:

Suche im Internet nach Verlagsnamen! Schau in deine Lieblingsbücher oder in Bücher, die du für "gut" hältst, welcher Verlag im Impressum steht! Schreib alle auf eine Liste!

Schau dir im Internet die Homepages der einzelnen Verlage sorgfältig an!

Streich die Verlage von der Liste, die offensichtlich Geld von dir verlangen(, man nennt es dort auch gern "Unkostenbeitrag"). Sei sekeptisch, wenn ein Verlag lauthals tönt "Wir suchen Autoren!" (, dann schau besonders genau hin)! Auch wenn sich erst später rausstellt, dass da Kosten an dich "durchgereicht" werden sollen - sobald das offenkundig wird, lehnte dankend ab! Es sei denn, du kennst(!) Leute, die dir glaubhaft machen können, dass sie bie diesem Verlag deutlich mehr rausgeholt als reingesteckt haben ...

Schau in die Liste der bereits veröffentlichten Bücher! Passt dein Buch thematisch rein? Klingen die Titel/Beschreibungen so, dass du dir die Bücher kaufen würdest - also: "Klingen sie nach Qualität"? Wenn nicht: Streichen!

Google mal ein bisschen: Gibt es irgendwo Rezensionen zu Büchern aus dem Verlag? Wenn die zum größten Teil nach "nicht gut!" klingen, streich den Verlag von der Liste!

Wenn du hier angekommen bist, solltest du ein gewisses Gefühl bekommen haben, welchem der Verlage du traust - fang oben in dieser "Lieblingsliste" an: Erkundige dich (per e-Mail oder Telefon), wem du dein Buch vorstellen darfst. (Das wird immer empfohlen, wie notwendig das ist, weiß ich nicht.) Dann schicke PER POST ein Anschreiben, das Exposee (Angabe des Umfangs gemessen in Normseiten nicht vergessen!) und eine kurze(!) Leseprobe! Mach das bei mehreren Verlagen! Und dann warte ... warte ... warte ... warte ... (Nachfragen nervt den Lektor/Programmredakteur/Entscheider!) ... warte ... und versuch das Ganze inzwischen bei weiteren Verlagen.

Ob der Verlag, der dann dein Buch veröffentlicht, wirklich gut ist, merkst du bei der Arbeit mit ihm - unter anderem am Lektorat, an der Seriosität des Vertrages und an der Werbung für dein Buch. Und letztlich auch am Erfolg deines Buches. Aber bis dahin ist es weit ...
 

Gandl

Mitglied
Für all diese Fragen gibts ein wunderbares Buch:
"Deutsches Jahrbuch für Autoren und Autorinnen"
Autorenhaus-Verlag, Berlin (1020 Seiten)
ISBN 3-932909-33-X
(nicht grad billig - aber sehr wertvoll. Mit Erfahrungsberichten, Adressen, Verlagsportraits, Hintergründen)
 

Nina H.

Mitglied
In den bisherigen Beiträgen wurde ohnehin schon das Wichtigste besprochen.
Auf jeden Fall beachten musst Du noch, dass nicht jeder Verlag alles nimmt - ja, im Normalfall ist es auch nicht gerade ein Qualitätsmerkmal. (Eventuell geht es noch bei einem sehr großen Verlag, der ausreichend qualifizierte Mitarbeiter einstellen kann, aber je kleiner der Verlag, desto vernünftiger ist die Spezialisierung.)
Ein Kochbuchverlag wird nun mal keinen Roman drucken, auch wenn er wirklich gut ist.
Daher bringt es auch nichts, wenn Dir die Leute hier Verlage verraten - denn einige haben Kurzgeschichten veröffentlicht, andere Gedichte, Sachbücher oder Romane. Dann gibt es noch die verschiedensten Genres und das Zielpublikum, an das sich der Verlag richtet (z.B. speziell an Kinder.) Die Wahrscheinlichkeit, dass da gerade was für Dich dabei ist, wäre doch gering.

Warum schaust Du nicht in die Veröffentlichungsecke der LL Mitglieder? Da könntest Du Dir die Beiträge raussuchen, wo jemand etwas Ähnliches veröffentlicht hat, wie das, was Du von Dir selbst gerne gedruckt sehen willst.
Über die Verlage kannst Du Dich dann auf deren HP informieren. Wenn Dir z.B. auf der Homepage des Verlags nicht klar wird, ob dieser Druckkosten verlangt werden, hilft Dir vielleicht der Autor weiter und erzählt vielleicht auch etwas über seine Erfahrungen mit dem Verlag. Ganz wichtig ist dabei, dass Du PRIVAT anfragst (am besten per E-Mail). Es kann durchaus vorkommen, dass jemand nicht alles öffentlich diskutieren will, gerade wenn es Probleme gab.
 

Martin Iden

Mitglied
Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, was andere für Erfahrungen damit gemacht haben, eine Leseprobe eines unveröffentlichten Werks auf Internetseiten wie http://www.romansuche, http://www.autorenboerse, literaturportal oder anderen online für Verlage, Lektoren und Literaturagenen zu stellen. Die Chance, für ein Manuskript einen Publikumsverlag zu finden, wenn man seine Manuskripte auf gut Glück an Verlage schickt, die möglicherweise von ihrem früheren Verlagsangebot in Frage kommen könnten, ist selbst dann, wenn man das Manuskript nach vorheriger Absprache aufgefordert abschickt, ziemlich gering. Vor allem sollten das Manuskript, vor allem aber das Expose´ wirklich perfekt sein, bevor man es Verlagen oder Agenturen anbietet. Erfahrungsgemäß ist man nach Fertigstellung eines Buchs, zumal des ersten Romans, geradezu berauscht vom eigenen Opus, daß es manchmal an der nötigen Selbstkritik mangelt. Aber auch wenn einem wirklich ein gutes, authentisches Buch gelungen ist, heißt das noch lange nicht, daß man als begabter, unbekannter Autor damit auch einen Verlags- oder Agenturvertrag bekommt. Es ist einfach zu teuer, einen unbekannten Autor zu vermarkten und bewerben, zumal, wenn man nur ein oder zwei Werke geschrieben hat. Manchmal ist es aber hilfreich, sich dann auf ein andere Projekte zu konzentieren. Ich habe mein Lieblingsprojekt, ein sehr krasses "Szenebuch" zurückgestellt und meinen ersten historischen Roman vollständig überarbeitet. Erst jetzt taugt er wpirklich, um ihn auf die Öffentlichkeit losgelassen zu werden. Oft entdeckt man sein wahres Talent auch erst durch Erfahrung. Eine ehemalige Kollegin von mir war geradezu versessen auf historische Romane. Sie hat bestimmt fünf Romane von über 500 Seiten geschrieben, ich mußte zwei davon lesen, und hab es nicht übers Herz gebracht, ihr meine wahre Meinung zu sagen. Kein einziges Kapitel wurde bis jetzt je veröffentlicht. Dafür hatte sie aber Erfolg mit einem Kochbuch. Sie hat inzwischen schon drei Kochbücher veröffentlicht, dabei kann sie, im Vertrauen gesagt, überhaupt nicht kochen.

Nachdem jetzt die VG Wort auch für Diplom- und Magisterarbeiten eine Tantieme zahlt, bringe ich jetzt mein erstes Fachbuch "Räuber und Gauner ganz privat" heraus. Ein Druckkostenzuschuß lohnt sich wirklich nur bei wissenschaftlichen Werken. Die Qualität der Arbeit ist nachprüfbar durch das Prüfergebnis, man diskreditiert sich nicht dabei. Das kostet etwa 400 Euro, und man kann das Geld durch die Tantieme von der VG Wort wieder hereinbekommen. Bei den Zuschußverlagen, oder "Dienstleisterverlagen" wie sie sich selbst nennen, wird das bedeutend teurer. Zwischen 5.000-20.000 Euro. Da sollte man sich auch nicht von großen Namen und noblen Adressen beeindrucken lassen. Die werden einem dann freilich erzählen, daß Goethe und Schiller ihre Werke aus eigener Tasche drucken ließen etc. etc. Damals waren das aber nur ein paar Reichstaler und ganz sicher nicht 800.ooo Manuskripte jährlich wie heutzutage. Verdienen wird aber nur der Verlag daran, denn alle, die etwas von der Literaturbranche verstehen, sagen, daß man sich durch eine Veröffentlichung bei Zuschußverlagen diskreditiert, und kaum Chancen bestehen, sich durch eine solche Veröffentlichung auf dem Literaturmarkt zu etablieren.
 

Nina H.

Mitglied
@Martin:
Dass seriöse Verlage Werke im Internet entdecken, halte ich für etwas, das weitgehend in den Bereich der Mythen und Legenden fällt. Wenn ein Verlag Manuskripte sucht und zur Einsendung aufruft, ja, selbst oft, wenn er das gar nicht tut, wird er ohnehin mit wesentlich mehr Material versorgt, als er braucht. Warum also seine Zeit mit der Suche verschwenden? - Verleger sind ohnehin eingedeckt und Texte aus dem Internet nur sehr selten wirklich so, dass man sie nach einem nicht allzu umfangreichen Lektorat drucken könnte.
Freilich, Zuschriften von Verlagen habe ich schon bekommen, dass sie an meinen Werken interessiert werden - aber das waren allesamt Druckkostenzuschussverlage, wobei ich auch vermuten darf, dass da nichts wirklich gelesen wurde, sondern einfach nur blind Adressen aus Autorenforen und Co. gesammelt wurden. (Bei der Leselupe weiß man schon, warum man Formmailer verwendet ...)
 



 
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