masterplan
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Mit dem grausamen Gedanken meine Doktor Schiwago Story niemals vollständig schreiben zu können bin ich kürzlich vor lauter Müdigkeit in mein Bett gefallen. Sollte es mir niemals gelingen eine kurze und unterhaltsame Gruselkrimigeschichte von wenigen Wörtern auf die Textverarbeitung meines PCs zu bringen? Ich schauderte bei dem Gedanken meinen Einfallsreichtum verloren zu haben und räckelte mich dabei nervös in meinem Bett. Dann dachte ich: "Na ja, es könnte schlimmer sein. Jemand könnte jetzt zum Beispiel mit mir in diesem Bett liegen und versuchen mir ständig meine Decke auf seine Seite zu reißen." Kurze Pause. "Zum Beispiel eine Jennifer Lopez oder Cameron Diaz." Ich biß die Zähne zusammen. "Verdammt, mein Leben ist schrecklich. (Hmm, Moment, das mit den beiden Mädels war doch in einer anderen Geschichte.)"
Ich knipste das Licht aus und ließ ein paar leichte Gedanken durch meinen Kopf fliegen. Darunter waren Visionen von Modeshows junger Frauen. Entsetzt und verschreckt öffnete ich rasch meine Augen und saß senkrecht auf der Matratze. "Mannoman, in meiner Kindheit hab' ich wohl doch ein bisschen zu viel ferngesehen", dachte ich. Mit meinen einundzwanzig Jahren kam ich mir bei solchen Vorstellungen immer irgendwie pubertär und picklig vor. Außerdem ließ es die Konzentration und die positiven Schwingungen die ich mir zuvor noch mit einem Whiskey- Cola angetrunken hatte im Nu verschwinden. Dabei wollte ich doch nur ein paar ruhige und phantasievolle (eher in kreativer Form) Träume haben. Also versetze ich mir kurzum mit dem Baseballschläger - mit dem ich zuvor noch den VW meines besten Freundes demoliert hatte - einen Schlag gegen den Kopf und viel in einen tiefen, komaartigen Schlaf...
In einer Welt die von hellpurpurnen Nebel erfüllt war kam ich zu Unterbewußtsein (har, har - siehe Duden: Wortspiel). Ich drehte mich um hundertachtzig Grad und sah einen großen Mann vor mir stehen mit einem dunklen Gewand und einer Kapuze über dem Kopf.
"Mein Gott, bist du der Tot", fragte ich ihn erschrocken.
"Manchmal, manchmal nicht", antwortete mir der Mann mit tiefer Stimme etwas ungenau.
"Was soll das heißen?"
"Das heißt, wenn du dir mit dem Baseballschläger etwas fester gegen deine Rübe gehauen hättest, wär' ich jetzt der Tod." Er machte eine kurze aber dramatische Pause. "Aber eigentlich bin ich vielmehr viele unterschiedliche Positionen des Schicksals in Personalunion."
Ich starrte von unten zu dem zwei Meter großen Mann hinauf. "Und wer bist du dann jetzt?"
"Jetzt bin ich", im Hintergrund kam Trommelwirbel auf und die Spannung stieg ins Unermeßliche, "der große Versagi!"
"Dachte immer das wäre so ein Modedesigner", stoppte ich die große Show.
"Damit hab ich auch eine ganze Zeit lang Probleme gehabt, bis ich mir meinen einzigartigen Namen", wieder Trommelgewirbel, "der große Versagi, getrademarkt habe lassen."
"Also was willst du, Versagi?"
"Eigentlich dachte ich du willst etwas von mir, etwas in dem du bisher versagt hast."
"Du kannst mir bei meinem Versagen helfen?" Ich sah ihn hoffnungsvoll und beinahe gerührt an.
"Natürlich, denn ich bin der..."
"Ja ja, ist ja schon gut, wir haben's alle kapiert", unterbrach ich ihn. "Dann kann ich mir jetzt also einen Wunsch erfüllen lassen?"
"Genau, wenn es nur nicht unbedingt ein neuer VW für deinen Kumpel sein soll. Wünsch' dir etwas das dir in deinem Versagen helfen soll. Äh, ich meine bei deinem Versagen, oder, äh, mit deinem Versagen, oder irgendwie, hach, ich geb's auf."
"Na denn", diesmal machte ich die dramatische Pause, "wünsche ich mir die Rückerlangung meiner kreativen Schwingungen damit ich entgültig diese tolle Doktor Schiwago Geschichte schreiben kann."
"Wie soll sie denn heißen?" Der große Versagi fragte mich das, als ich schon grinsend und mit ausgebreiteten Armen, auf eine Reaktion wartend, heroisch dastand.
"Ähem, Doktor Schiwago kam zum Essen."
"Ein ziemlich blöder Titel."
"Ja, ich weiß, saublöd."
"Na also dann."
Der Versagityp breitete ebenfalls seine Arme aus und stellte sich genauso bescheuert grinsend und heroisch neben mich. Dann erfolgte eine Reaktion. Ich wurde wach.
Wieder einmal war es Morgen geworden und fragte mich wie jedesmal, warum mir meine Schlafenszeit so irrsinnig kurz vorkam und ich dennoch acht Stunden am Stück geschlafen haben muß. Ich erinnerte mich an einen verwaschenen Traum in dem ein Mann vorkam, der wie der Tod aussah und einen richtig beknackten Namen gehabt hat. Wieder plagten mich die Gedanken an meine Geschichte und schleuderte mich vom Bett geradewegs vor den PC. Als ich wieder versuchte mir eine passende Storyline einfallen zu lassen, traf es mich wie der Schlag: Ich war nicht mehr planlos. Mir fiel tatsächlich etwas Interessantes ein. Etwas das sich zu einer ordentlichen Geschichte verarbeiten lassen könnte.
Bevor ich motiviert auf die Tasten meines Keyboard hämmerte ließ ich meinen Blick kurz auf den Tisch neben meinem Bett schweifen, auf dem immer noch das leere Glas stand, das letzte Nacht noch mit Whiskey- Cola gefüllt war.
"Hach, der gute alte Scotch", dachte ich, "Sorgenvertreiber und Ideengeber."
Diese Story ist allen gewidmet, die jetzt endgültig genug von diesem ewigen Hinhalten haben. Demnächst bei eurem Online- Kurzgeschichten- Anbieter: "Doktor Schiwago kam zum Essen - The real (and final) Story"
Ich knipste das Licht aus und ließ ein paar leichte Gedanken durch meinen Kopf fliegen. Darunter waren Visionen von Modeshows junger Frauen. Entsetzt und verschreckt öffnete ich rasch meine Augen und saß senkrecht auf der Matratze. "Mannoman, in meiner Kindheit hab' ich wohl doch ein bisschen zu viel ferngesehen", dachte ich. Mit meinen einundzwanzig Jahren kam ich mir bei solchen Vorstellungen immer irgendwie pubertär und picklig vor. Außerdem ließ es die Konzentration und die positiven Schwingungen die ich mir zuvor noch mit einem Whiskey- Cola angetrunken hatte im Nu verschwinden. Dabei wollte ich doch nur ein paar ruhige und phantasievolle (eher in kreativer Form) Träume haben. Also versetze ich mir kurzum mit dem Baseballschläger - mit dem ich zuvor noch den VW meines besten Freundes demoliert hatte - einen Schlag gegen den Kopf und viel in einen tiefen, komaartigen Schlaf...
In einer Welt die von hellpurpurnen Nebel erfüllt war kam ich zu Unterbewußtsein (har, har - siehe Duden: Wortspiel). Ich drehte mich um hundertachtzig Grad und sah einen großen Mann vor mir stehen mit einem dunklen Gewand und einer Kapuze über dem Kopf.
"Mein Gott, bist du der Tot", fragte ich ihn erschrocken.
"Manchmal, manchmal nicht", antwortete mir der Mann mit tiefer Stimme etwas ungenau.
"Was soll das heißen?"
"Das heißt, wenn du dir mit dem Baseballschläger etwas fester gegen deine Rübe gehauen hättest, wär' ich jetzt der Tod." Er machte eine kurze aber dramatische Pause. "Aber eigentlich bin ich vielmehr viele unterschiedliche Positionen des Schicksals in Personalunion."
Ich starrte von unten zu dem zwei Meter großen Mann hinauf. "Und wer bist du dann jetzt?"
"Jetzt bin ich", im Hintergrund kam Trommelwirbel auf und die Spannung stieg ins Unermeßliche, "der große Versagi!"
"Dachte immer das wäre so ein Modedesigner", stoppte ich die große Show.
"Damit hab ich auch eine ganze Zeit lang Probleme gehabt, bis ich mir meinen einzigartigen Namen", wieder Trommelgewirbel, "der große Versagi, getrademarkt habe lassen."
"Also was willst du, Versagi?"
"Eigentlich dachte ich du willst etwas von mir, etwas in dem du bisher versagt hast."
"Du kannst mir bei meinem Versagen helfen?" Ich sah ihn hoffnungsvoll und beinahe gerührt an.
"Natürlich, denn ich bin der..."
"Ja ja, ist ja schon gut, wir haben's alle kapiert", unterbrach ich ihn. "Dann kann ich mir jetzt also einen Wunsch erfüllen lassen?"
"Genau, wenn es nur nicht unbedingt ein neuer VW für deinen Kumpel sein soll. Wünsch' dir etwas das dir in deinem Versagen helfen soll. Äh, ich meine bei deinem Versagen, oder, äh, mit deinem Versagen, oder irgendwie, hach, ich geb's auf."
"Na denn", diesmal machte ich die dramatische Pause, "wünsche ich mir die Rückerlangung meiner kreativen Schwingungen damit ich entgültig diese tolle Doktor Schiwago Geschichte schreiben kann."
"Wie soll sie denn heißen?" Der große Versagi fragte mich das, als ich schon grinsend und mit ausgebreiteten Armen, auf eine Reaktion wartend, heroisch dastand.
"Ähem, Doktor Schiwago kam zum Essen."
"Ein ziemlich blöder Titel."
"Ja, ich weiß, saublöd."
"Na also dann."
Der Versagityp breitete ebenfalls seine Arme aus und stellte sich genauso bescheuert grinsend und heroisch neben mich. Dann erfolgte eine Reaktion. Ich wurde wach.
Wieder einmal war es Morgen geworden und fragte mich wie jedesmal, warum mir meine Schlafenszeit so irrsinnig kurz vorkam und ich dennoch acht Stunden am Stück geschlafen haben muß. Ich erinnerte mich an einen verwaschenen Traum in dem ein Mann vorkam, der wie der Tod aussah und einen richtig beknackten Namen gehabt hat. Wieder plagten mich die Gedanken an meine Geschichte und schleuderte mich vom Bett geradewegs vor den PC. Als ich wieder versuchte mir eine passende Storyline einfallen zu lassen, traf es mich wie der Schlag: Ich war nicht mehr planlos. Mir fiel tatsächlich etwas Interessantes ein. Etwas das sich zu einer ordentlichen Geschichte verarbeiten lassen könnte.
Bevor ich motiviert auf die Tasten meines Keyboard hämmerte ließ ich meinen Blick kurz auf den Tisch neben meinem Bett schweifen, auf dem immer noch das leere Glas stand, das letzte Nacht noch mit Whiskey- Cola gefüllt war.
"Hach, der gute alte Scotch", dachte ich, "Sorgenvertreiber und Ideengeber."
Diese Story ist allen gewidmet, die jetzt endgültig genug von diesem ewigen Hinhalten haben. Demnächst bei eurem Online- Kurzgeschichten- Anbieter: "Doktor Schiwago kam zum Essen - The real (and final) Story"