Versuch eines Gebets

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Perry

Mitglied
Hallo Franke,
nun mit diesem Gebet wirst du bei den üblichen Religionen wohl keine Freude bewirken.
Die Art von Hilfe, die das LI fordert, kann wohl kaum ein Gott leisten, das ist mehr Sache der Menschen.
Für mich reißt du die Thematik zwar gut an, machst aber meiner Meinung nach zu wenig daraus.
LG
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Manfred!

Danke für deinen Kommentar.
Ich war hier auch des öfteren am Überlegen, ob ich das Gedicht noch ausbauen soll. Aber andererseits möchte ich ihm auch nicht den Charakter des Aufschreis nehmen.
Ob hier jemand ein religiöses Problem hat, ist mir ziemlich egal. Es muss ja schließlich auch mal erlaubt sein, mit dem da oben mal Klartext zu reden.

Liebe Grüße
Manfred
 
L

label

Gast
Lieber Franke

dieses Gebet Gebet liest sich wie die alt testamentarischen Auseinandersetzungen mit Gott. Die haben auch mit Gott verhandelt oder ihn beschimpft.

Die Hilfe nach der geschrieen wird, ist der Trost, der eigentlich nur bedeutet, nicht mehr gegen eine Situation blind anzugehen, sondern sich drein fügen können. Das meint, die Realität anzunehmen und aus den gegebenen Umständen das beste machen.

Dein Text hat mich angeregt, über diese Zusammenhänge neu nachzudenken und mir den oben beschriebenen Trost beschert.
danke

label
 

revilo

Mitglied
Hallo Franke, eine interessante Geschichte.Sehr mehrdeutig. Braucht Dein Protagonist nun Gott oder braucht er ihn nicht?grübeldenk revilo
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo label!

Manchmal muss man mit dem großen Boss auch mal hadern, um dann wieder Trost zu finden und es ist sicher auch nicht seine Absicht, dass wir uns kommentarlos in alles fügen.
Danke für deine Überlegungen.

Liebe Grüße
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo revilo!

Ob Gott gebraucht wird, überlasse ich dem Leser. Kommt ganz darauf an, wie man den Zeilenumbruch liest.
Diese kleine Provokation war durchaus beabsichtigt.

Liebe Grüße
Manfred
 

Inge Anna

Mitglied
Hallo Franke,

diesen Text musste ich lesen - musste - schon wegen seines Titels.
Ich wurde in jungen Jahren in ein von Nonnen geleitetes Internat gesteckt. Dort herrschte eine religiöse Strenge, deren Auswirkung mein Erinnerungsfeld wohl niemals verlassen wird.
Es war die Oberin höchstpersönlich, die uns an einem Sonntagmorgen - nach der Messe - einen langen Vortrag hielt - Thema: Gott lässt uns nie allein. Ich war eingeschlafen. Dies forderte zwingend harte Bestrafung. Ich bezog eine Tracht prügel und während die erboste Nonne auf mich einhieb und ich verzweifelt um Gottes Gnade flehte, schaltete sich eine Schulgefährtin ein, zog mich entschieden fort, schrie, ja sie schrie: "Gott ist weit weit weg; aber ich bin da, bin bei dir."
Auch jene musste büßen, härter noch als ich.
Nachdenklich
Inge Anna
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Inge Anna!

Wenn mein Gedicht böse Erinnerungen bei dir geweckt hat, dann wünsche ich dir jederzeit wieder eine helfende Hand.


Hallo C.!

Dass das Gedicht bei dir weinerlich ankommt ist schade. Meine Absicht war eigentlich hier den Trotz herauszustellen.
Das es wenig lyrisch ist, ist richtig, aber m.E. verbieten sich bei diesem Thema schöne Metaphern. Da müssen die Fakten auf den Tisch.
Zur Länge: ich hasse es prinzipiell lange um den heißen Brei zureden und versuche meine Texte höchstmöglich zu verdichten.

Liebe Grüße euche beiden!

Manfred
 
hmm, ok, ich verstehe, was du meinst.
vielleicht trotzdem nochmal kurz zu dem eindruck von weinerlichkeit:
ich stelle mir jemanden, der (wiederholt) um hilfe ruft eher mit einer träne im auge als mit trotzig-verkniffenem gesicht vor.
wenn du es aber so verstanden wissen willst, dass die hilfe eingefordert wird, als stehe sie uns zu, dann passt für mich das bild nicht mehr so richtig. denn wenn man die größe und innere stärke besitzt, sich derart gegenüber gott zu positionieren, ist man meines erachtens schon nicht mehr auf seine hilfe angewiesen.

ich hoffe, das ist nicht allzu weit hergeholt und du kannst ungefähr nachvollziehen, was ich zu sagen versuche... ;)

lg C.
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ja, ich weiß was du meinst.
Mein Gedicht sollte vor allem ein Seitenhieb auf die Kirche sein, die ihre Gläubigen doch gerne mit Trost abspeisen und es gerne sehen, wenn man alles als gottgegeben hinnimmt.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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