Verwettet (Sonett)

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Walther

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Verwettet


Ein Werk, verwettet in dem Wortsatzspiel
Des Schreibens um den Ruhm in schwarz und weiß,
Steht kalt und frierend da. Wie auf Geheiß
Hat es geglänzt. Des Guten tat's zu viel,

Nun steht es da, allein zurückgelassen,
Sein Schöpfer ist schon weg, weil‘s nicht gefiel.
Er zeigt, wie man’s gemeinhin nennt, den Stil
Nicht, den ein Autor haben sollte. Hassen

Und weg damit, als wär er’s nicht gewesen,
Der das mit falschem Timbre brünstig schrieb,
Was wir erstaunt hier auf der Seite lesen.

War es nur blinder Ehrgeiz, der ihn trieb?
Hat ihn vielleicht die Muse überlistet
Und sich im Text verborgen eingenistet?
 

Walther

Mitglied
Verwettet


Ein Werk, verwettet in dem Wortsatzspiel
Des Schreibens um den Ruhm in schwarz und weiß,
Steht kalt und frierend da. Wie auf Geheiß
Hat es geglänzt. Des Guten tat's zu viel,

Nun steht es da, allein zurückgelassen,
Sein Schöpfer ist schon weg, weil‘s nicht gefiel.
Er zeigt, wie man’s gemeinhin nennt, den Stil
Nicht, den ein Autor haben sollte. Hassen

Und weg damit, als wär er’s nicht gewesen,
Der das mit falschem Timbre brünstig schrieb,
Was wir erstaunt hier auf der Seite lesen.

War es nur blinder Ehrgeiz, der ihn trieb?
Hat ihn die Muse doch noch überlistet
Und sich im Text verborgen eingenistet?
 

Walther

Mitglied
Lb. Herbert,

vielleicht nehmen wir die ganzen vergeblichen Versuche, den Bachmann Preis zu gewinnen, indem man die Sprache zur Unkennt- und Unverständlichkeit hermeneutisch verkrüppelt, extra nach Leipzig fährt und der dortigen Schule beitritt, den dortigen Wortführern um den Bart schleimt etc. pp., und dann doch nix hinkriegt. :D Oder anderes tut, nur damit man endlich zwischen die Buchdeckel kommt.

Nachdem nix draus geworden ist, geht man in den Schuldienst oder macht eine Veranstaltungsreihe "Wie schreibe ich richtig bzw. gut" und leugnet alle frühen Versuche. Und dann wird eines dieser Werke doch plötzlich in die Bibliothek Deutscher Gedichte aufgenommen. :)

Oder man irrlichtert durch die Lyrikforen, findet keinen Anklang, schwört den Jugendsünden ab, weil keiner das Zeugs geil findet, und dann kommt der blöde Walther und bespricht eines dieser Teile in seiner Anthologie der Internetlyrik. ;)

Irgendsowas eben. Lebende, hier Anwesende, sind selbstredend nicht gemeint!!! :D

LG W.
 



 
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