Vogellektüre

Vogellektüre

Ein Buchfink las sein Lieblingsbuch,
das über diesen Vogelfluch,
wie heißt es gleich, ein Finkelstein
muss dort im rechten Winkel sein
zum himmelhohen Finkennest,
dort, wo der Wind am schärfsten bläst.

In Einsamkeit späht dort ein Fink
nach einem heil’gen Himmelswink,
dann legt den Kopf er schräg und startet,
weil ihn ein Monster schon erwartet,
das gibt nur vor, ihm wohl zu wollen.
Der Fink hätt’ nämlich tunlichst sollen
dem Monster schlicht zur Speise dienen.
Der Fink ruft:“Herr, ich hasse Ihnen!“
So flötet er mit lautem Ping
und klaut dem Monster seinen Ring.

Der Buchfink schließt erschöpft die Schwarte.
S e i n Ring stammt von der Vogelwarte.

"Herr, ich hasse Ihnen" - liebe Vera-Lena, das ist ja
einfach köstlich
Das ganze Gedicht ist einfach köstlich, obwohl ich
noch überlege was wohl ein Finkelstein ist.
Ich kenne nur einen Hinkelstein

Auch Google hat nichts "ausgespuckt" - außer, daß
Finkelstein ein umstrittener jüdischer Buchautor ist...

Aber, wie ich Dich kenne, hast Du sicher irgendeine
tiefere Weisheit in dem Gedicht versteckt und ich komme
nur nicht drauf

Wie dem auch sei,
es hat Spaß gemacht es zu lesen!!!
Liebe Grüße
und ein schönes Wochenende
Irene

Hallo Vera-Lena,

super niedlich dein Finkenreim.
Ich hatte bei dem Buch als erstes an "Feng-Shui für Finken" gedacht - der rechte Winkel brachte mich drauf...

Klasse.

lG wondering

Finkelstein

Liebe Irene,

ein Hinkelstein heißt in der Vogelwelt Finkelstein, denn die Finken aller Arten nehmen sich nun einmal sehr wichtig und haben so Manches aus der Menschenwelt adaptiert. So viel zur Begriffsklärung.
Ansonsten stecken einige Anspielungen auf Phantasie-Romane darin und die Schlusspointe, die uns wieder einmal deutlich macht, sobald man das spannende Buch zuklappen muss, hat uns unser eigener prosaischer Alltag wieder eingeholt.

Es freut mich, wenn Du Spaß daran hattest. Ich möchte auch mal mit so einem simplen Satz ein Monster kampfunfähig machen. Das wäre dann wahrscheinlich ein Grammatikmonster, das in seiner Überempfindlichkeit die Flucht ergreift.Möglicherweise das Editier von Herrn Müller.

Dir, liebe Irene, wünsche ich sprachlich ganz korrekt eine gute Nacht, auf dass Du von fröhlichen Finken träumst, die lieblich für Dich zwitschern.)))
Vera-Lena

rechter Winkel

Liebe wondering,

ja, ich glaube, da sind so allerlei Assoziationen möglich und der Buchtitel wird ja auch bis zum Schluss verschwiegen.

Es freut mich, wenn Dir das Gedicht gefällt.
Auch Dir eine gute Nacht auf Deiner nach Norden ausgerichteten Schlafstatt.
Liebe Grüsse Vera-Lena

Bist Du schon wieder so albern?

Dann ist ja gut...

Ja

Ja, DeGie !!!

für Dich auch alles Gute.
Liebe Grüsse Vera-Lena

Ach so:

Ich hatte mich ja schomma bei Müller sein Sohn zum Thema geäußert:Tut man Buchen buchen, kann man sich das Eichen der Eichen meistens sparen.
(Früher, als der Meßbecher in der heutigen Form noch nicht erfunden war, maß man ja Flüssigkeiten mit dem sogenannten Eichhörnchen, welches eigens mit einem Eichstrich versehen war.
Das wurde dann von der Sitte verboten, als ganze Eichenhaine auf den Eichstrich gingen...)

In diesem Sinne ein schönes WE...

DeGie

Versuchunck

Lieber DeGie,

danke für die Versuchung, mich an Deinen Wortspielen zu betrinken. Alles, was ich heute noch von mir gebe, wird dementsprechend SoLalla Lalla sein, so gerade über dem Eichstrich nicht zu verwechseln mit Eichenstrich, damit habe nichts zu tun.
Schönes RestWE
Vera-Lena

Hallo liebe Vera-Lena,

Deine liebenswerte Vogellektüre hat mein etwas trübsinniges Gemüt sehr aufgeheitert. Danke sehr!

Gut´s Nächtle und
SLG
B.Wahr

Trübsinn???!

Lieber B.Wahr,

dem Trübsinn gib Dich nur nicht hin,
das macht doch niemals einen Sinn,
eil in die Sparte flugs "Humor"
kram Dir die schönsten Texte vor!

es freut mich, dass ich Dir ein klein wenig behilflich sein konnte, aber am meisten wünsche ich mir, dass der Grund für Deinen Trübsinn in Grund und Boden versinkt, was immer es sein mag.

Träum einfach was Schönes.)))
Auch Dir ein gut's Nächtle und liebe Grüsse Vera-Lena

Liebe Vera-Lena

Irgendwas stört mich, ich mußte das Gedicht 3 x lesen bis ich es vertand. Das liegt aber sicher an mir.

"und klaut dem Monster seinen Ring." Warum soll er dem Monster einen Ring klauen?

was hältst Du von:
"Und dreht an seinem Zauberring"
Der Vogel ist berringt und träumt, daß er einen Zauberring hat. Und kann man nicht aus dem Monster eine reale Bedrohung machen (in diesem Fall Adler)?

Herzlichste Grüße
Herr Müller

Ring

Lieber Herr Müller,

der Ring ist selbstverständlich ein Zauberring, der sich ganz zu Unrecht im Besitz des Monsters befindet. Ich wollte aber keine geschlossene Geschichte abliefern, dann hätte ich eine Ballade schreiben müssem, sondern ich wollte mich auf die Muster von Fantasy-Romanen berufen und sie nur andeuten. Auch in der ersten Strophe geht es ja nur um solche Andeutungen, und wer gern Fantasy-Romane liest, der versteht das glaube ich auch. Aber ich kann mich auch täuschen.

Danke für Deine Hinweise! Ich warte erst einmal ab, ob ich noch andere Vorschläge bekomme.

Einen wunderschönen Sonntag wünsche ich Dir.
Ganz liebe Grüsse Vera-Lena

Hallo Vera-Lena

alles klar, ich verstehe. Leider kenne ich mich nicht aus in den Fantasy-Romanen. Ich habe mich hier aufs Glatteis begeben, sorry.

Liebe Grüße
Herr Müller

ich mag es...

Lieber Herr Müller,

da ist der Autor selbst Schuld, wenn er zu viel voraussetzt, und ich habe es immer gern, wenn mir jemand sagt:"Das verstehe ich jetzt aber nicht", als wenn er sich das nur denkt. Darum noch einmal Danke!

Liebe Grüsse Vera-Lena