Vogonengedicht

4,50 Stern(e) 14 Bewertungen

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Manchmal ist der Vogone
groß in mir.
Dann will es raus,
einfach nur raus in die Welt.

Oh, du Stern du.
Oh, du Stern
Du.
Starrst mich an,
mit starrem Silberblick,
als ob du mich nur kennest.
Es scheint, als trüge Absicht
dein Geleuchte.
Mir zu dienen, im inneren Gedäuchte.
Dann öffne ich das Groß-
und auch das kleine Hirn,
und ode in die Welt hinein.
Beleuchte in Gedanken das Gedäuchte,
und flieg´ mit starrem Silberblick,
hinein in dein Geleuchte.
Dort ist es hell, so hell und warm,
dass man die Kleidung gar nicht bräuchte.
Man könnte nackt, wie Glodistan einst
einen schuf, in Mördermeeren baden.
Sich mit schlüpfrig moden Würmern aalen,
und zum Dank fürs inspirierische Gedäucht
den ein und andren Wurm im Wurmfortsatze
widerhaken – für zwei oder drei Jahre bald.
Dort würde er in meinem Safte gehen und gehen,
um dir am Ende, du großes Glodistan,
das schleimig restliche Getier zu übergeben.
Es soll dienen dir.
In deinen Magen-Darm-Sekreten schwimmen,
und all das Ungetier, dass du gefrasst und frasst,
zersetzen.

Oh Stern,
du Stern du.
Es reicht mir nun.
Dein ewiges Geblitze blendet mich
und meinen hellen Geist.
Drum leuchte nun ein letztes Mal,
bevor ich dich vernichte.
Wie du wohl schmackest,
so pulverisiert und kleingehackt?
Ob wohl dein ausgelöschtes Licht
in mir wieder leuchte? Wenn es zum Kern vordringt.
In dies große Seelenlicht, das mich beleuchtet.
Den letzen großen Dichter dieser kalten dunklen Welt.
Wir werden sehen.
Oh ja...wir werden sehen.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ja, die Vogonen. Gefährlich für alle, denen sie begegnen.
Vogonische Dichtkunst.
Es soll die zweitschlechteste im All sein - sie soll auch vernichtend wirken bei Lesungen.

Aber Vogonen halten sich für groß und bedeutend.

So ist auch dieses Werk eine schöne Erweiterung vogonischer Dichtkunst.

Otto schaffte es, ein neues Werk aus dieser Gattung zu schaffen.

Vogonische Dichtkunst ist besser als ihr Ruf.

---

Ein Wettbewerb in vogonischer Dichtkunst wäre ein schönes Andenken an Douglas Adams.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
darauf genehmige ich mir einen doppelten pangalaktischen donnergurgler.

in diesem sinne otto

p.s. handtuch nicht vergessen. man weiß ja nie!
 

Udogi-Sela

Mitglied
Der Vogone in mir

Mit der vogonischen Dichtung ist das so eine Sache:
Ich lese:
„Manchmal ist der Vogone groß in mir.“
Das kann heißen:
„Der Vogone ist immer in mir, manchmal wird er groß und dann muss es raus...“
oder
„Manchmal nur ist der Vogone in mir, aber dann groß und dann muss es raus...“,
jedenfalls kam es raus, bzw. „odete es in die Welt hinein“ von Glodistan, Mördermeeren, schlüpfrig moden Würmern und einem zu verdauenden Stern, der evtl im Kern wieder leuchtet, obwohl es doch im „letzten großen Dichter dieser kalten dunklen Welt“ groß seelenleuchtet.
Vielleicht sollte ich mich auch mal per Anhalter durch die Galaxis schlagen.

Welch’ Glück, dass wir hier in „Humor & Satire“ sind, „...denn die vogonische Dichtkunst ist die drittschlechteste im Universum“.

Siehe auch: http://www.vogonen.de/

Herzlichst
Udo
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
"Vielleicht sollte ich mich auch mal per Anhalter durch die Galaxis schlagen..."

Aber klar doch. Bademantel an und Handtuch um den Hals gewickelt...wir treffen uns dann im Restaurant am Ende des Universums.

In diesem Sinne 42
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dabei wollte ich ihr eine Silbermedaille verpassen. Und nun ist es doch nur Bronze.

Die Vogonen sind sehr von ihrer Kunst überzeugt.

Trotzdem glaube ich, dass wir hier einer Mystifikation unterliegen.

In jedem Dichter steckt ein Vogone.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
"In jedem Dichter steckt ein Vogone..."

:) Das ist ja ein Aphorismus (und ein geiler dazu)

zur Aufklärung:

Vogonen sind eine der unausstehlichsten Rassen im ganzen Universum - mies gelaunt, bürokratisch, aufdringlich und gefühllos. Der Hitchhikers Guide empfiehlt: Auf gar keinem Fall erlaube man einem Vogonen, dass er einem Gedichte vorliest. Denn sie haben die drittschlechteste Dichtkunst im Universum.
Die zweitschlechteste ist die der Asgothen von Kria. Während der Rezitation des Gedichts "Ode an einen kleinen grünen Kittklumpen, den ich eines Sommermorgens in meiner Achselhöhle fand" durch ihren Dichterfürsten Grunthos den Aufgeblasenen starben vier seiner Zuhörer an inneren Blutungen, und der Präsident des Mittelgalaktischen Kunst-Klau Beirats kam nur deshalb mit dem Leben davon, weil er sich eines seiner Beine abknabberte. Grunthos soll von der Wirkung seines Gedichts "enttäuscht" gewesen sein und wollte gerade mit der Lesung seines zwölfbändigen Epos "Meine Lieblingsgluckser zur Badezeit" beginnen, als in einem verzweifelten Versuch, Leben und Kultur zu retten, der Dickdarm des Dichters sich durch den Hals nach oben stülpte und das Gehirn erwürgte.
Die allerschlechteste aller Dichtungen ging zusammen mit ihrer Schöpferin, Paula Nancy Millstone-Jennings aus Greenbridge, Essex, England, bei der Vernichtung des Planeten Erde unter.

Aber das ist eine andere Geschichte :)
 
Hallo Otto,
wenn jemand meine Gedichte schlecht beurteilt und mir gute Ratschläge gibt, bin ich besonders neugierig auf seine Werke.
Ich las dein Vogonengedicht.
Ich glaube, wenn ich bei Lesungen unserer Literaturwerkstatt ein solches Gedicht vorlesen würde, käme niemand mehr wieder.
Doch die Geschmäcker sind ja verschieden.
Freundliche Grüße
Marie-Luise.
 
T

TanjaF

Gast
Zerfrettelter Grunzwanzling

Hallo Otto!

Vielleicht erschließt sich nicht gleich jedem Dein Werk, weil der Leselupianer nicht über Poesiewürdigungsstühle mit Alliterationsverstärkern verfügt!
Ich finde es jedenfalls lustig!

Galktische Grüße,
Tanja

P.S.: Wo gibt es die besten Donnergurgler?
 

Walther

Mitglied
Hallo Marie-Louise,

das Wichtigste an diesem Gedicht ist, daß es gar nicht "gut" sein will. Es ist echte Satire.

Es ist also ein schlechtes Beispiel für eine Abkanzelung frei nach der Devise, siehste, er kanns auch nicht. Otto kann, damit müssen die, dies nicht so gut können, leben.

Zu diesen zähle ich mich übrigens selbst.

Ich habe damit nichts zur Qualität Deiner Werke ausgesagt, nur das Teil hier ist ein schlechtes Beispiel für einen eher weniger netten Versuch, eigenes und anderes Vermögen zu "nivellieren". Ich halte es in solchen Fällen damit, die eigenen Schwächen zu verbessern, das ist erstrebenswerter und vor allem auch geeigneter, vorhandene Abstände an Lyrikqualität zu verringern. Und wirft auch noch ein besseres Licht auf den, der da dichtet.

Aber das ist ganz allein Deine Sache.

Einen schönen Sonntag wünsche ich und eine gute Woche.

Es grüßt

der W.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
liebe tanja,

zu deiner frage!
letzte woche erst trank ich im alfopanischen system einen der durchrülpsten sorte. der war so galimak...du glaubst es kaum. auf der nach oben und unten offenen gurglerskala bekam ich für den daraus entstehenden rülpspülps eine -11 und eine +18, wobei ich natürlich wesentlicher stolzer auf die -11 bin...wie du sicherlich verstehen wirst. aber wie mein freund arthur erst kürzlich im beteigeuzischen kurier schrieb: wer ihn nicht im restaurant am ende des universums versuchte, wird niemals donnergurgeln wie ein krometisches schwein.

in diesem sinne verbleibe ich mit 42 und dem daraus entstehenden "was auch immer das alles soll"

galktische grüße zurück otti
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
lieber walther,

ich danke dir für deine gedanken und worte. eigentlich ist dem nichts mehr hinzuzufügen.

aber...

...liebe marie-luise,
auf ein wort. du hättest nicht so weit zurückgehen brauchen. schlechte lyrik findest du auch in meinen neueren werken. aber ich weiß darum. und eben aus diesem wissen heraus versuche ich mich zu verbessern.
frag nicht, wie ich mich anfangs über schlechte bewertungen geärgert habe. oder frage lap, der kann dir diesbezüglich einiges erzählen (ich erlaube es ihm ohne wenn und aber). mit der zeit wird man klüger...ein wenig zumindest. man relativiert seine schreiberei. ist doch gar nicht so schwer. einfach in der lupe lesen. hier findet sich manch großartiges wortwunderwerk. spätestens dann sollte man ruhiger werden. ruhiger und gelassener...ein wenig zumindest.
schau! bei deinen "herbstgedanken" gab ich dir die augenblicklich beste benotung.

alles liebe otto

p.s. für den lacher muss ich dir danken. ich hatte das vogonengedicht ganz vergessen. ein echter brüller in breitwand, sag ich dir. natürlich muss man auch hier den hintergrund, sprich vogonen...ihre schreiberei...und weiteres, kennen. ansonsten kann man diese schreiberei nur für den absoluten mist halten.
da du noch nie einem vogongen begegnet bist (davon gehe ich aus), ist deine meinung korrekt und richtig.
 
An Walther,
natürlich habe ich mir das Vogonengedicht ausgesucht, weil es mir wirklich nicht gefiel, doch habe ich etwa eine schlechte Bewertung abgegeben??
LG.
Marie-Luise
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
ach nachtlichter,

hör mir nur auf mit dem fisch. wenn du mich fragst...total überbewertet im kosmoversum. geschmack meist total verwässert und gestank hoch 10. ´nee, hör mir nur auf. ein beispiel? denk doch nur an den babelfisch. sagt alles, oder. pass auf:

wie schon seit jahrtausenden bekannt, kommen einem die revolutionärsten erkenntnisse immer oder aber doch zu 99,9% beim baden oder unter der dusche. heute unter der dusche hatte ich eine jener erkenntnisse…und sie geht so:

es ist kein wunder, dass um uns herum…bis in den kleinsten krümmel des allerletzten atom hinein…also überall im all und sonst wo im universum, das chaos herrscht. schuld daran, und mit dieser erkenntnis werde ich die gelehrten unter euch keineswegs überraschen, ist der babelfisch.

http://www.textlab.net/itw8/images/2005/babelfish.jpg

ob er nun als ohraler babelfisch oder als ordinäre übersetzungssoftware daherkommt, es bleibt kein zweifel: das göttliche chaos entsteht (ist gegeben) durch den einzigen (über alle galaxiegrenzen hinaus) gültigen übersetzer, den babelfisch.
ob dieser zustand des chaos wünschenswert, oder doch zu verteufeln ist, lasse ich dahingestellt… …einerseits wäre da dies paradies der ordnung, andererseits wird’s mir beim gedanken daran ganz übel.
wie dem auch sei. wie bei jeder these, bedarf es auch bei dieser eines beweises. aus diesem grund lassen wir nun den ordinären übersetzungssoftwarebabelfisch zu wort kommen. hier nun mein text auf babeljanisch-deutsch-englisch, englisch-deutsch.

wie bereits für Tausenden Jahre zuläßt, kommen die revolutionärsten Realisierungen immer oder bis 99.9% mit jedoch baden dennoch oder unter Dusche heute unter Dusche hatten I eins jener Realisierungen... und sie geht in solch eine Weise: es ist nicht ein Wunder, das um uns... in das kleinstes kruemmel all-letzte Atominnere... folglich überall in allen und anders wo im Universum, das Chaos zu ihm zur Schuld vorherscht und mit dieser Realisierung ich auf keinen Fall überrasche, morgens das gelehrte unter Ihnen dieses babelfisch., ob es entlang jetzt als mehr ohraler babelfisch oder als allgemeine Übersetzung Software kommt, kein Zweifel bleibt: das goettliche Chaos resultiert (wird gegeben), aus dem einzigen (über allem Galaxie-Rand draußen) gültigen Übersetzer, dieses babelfisch., ob dieses das Chaos wünschenswert erlaubt wurde, oder soll dennoch herabgesetzt werden, ich verlassen unbestimmt...... einerseits würde sein dort dieses paradies des Auftrages, andererseits der wirds zu mir mit dem Gedanken zu ihm vollständig schlecht wie, wie mit jeder These ist auch, erfordert sie auch mit diesem, das ein Beweis aus diesem Grund uns jetzt das allgemeine uebersetzungssoftwarebabelfisch zum Wort hier jetzt mein Text auf babeljanisch deutsches Englisch kommen, englischer Deutscher läßt.

wie um alles in der welt soll ein solches kommunkationsuniversum funktionieren? genau! gar nicht!

chaos!

in diesem sinne

don´t panic otto
 
N

nachtlichter

Gast
Selbst ein Babbelfisch,

(wie der gemeine Hesse sagt) oder ein gelbes Quietscheentchen kann das ordinäre Kommen unter der Dusche oder in der Badewanne nicht verhindern. Doch ohne Schweinkram werden nun mal keine neuen Ideen geboren ...

nachtlichter
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es war auf Geniver im Monat Garrgh.
Gerade sprach ich noch mit meinem Mahle,
welches mit viel Tam-Tam versuchte,
mir eine allumfassende Diät schmackerhaft zu machen,
worauf ich interessiert nickend ihm den Arsch aufriss,
und wohlgefüllt mit seinem Glibber-Glabber,
aus allen meinen Poren stank und pestete,
dass selbst die Bruttelblume sank und starb.
Und in dies Geradewohlhinein kamst du.
Ich roch dich schon von weitem…
…dieses Odeur,
welches dem Gasplanten Gullischwappe glich.

Bei deinem Anblick ließ ich einen fahren,
und zwar dereinen,
der schon im Kriege gegen die Gulappen,
für die Entscheidung Sorge trug.
Er wird noch heut´ besungen,
und Angst steht in den Gesichtern derer,
die ihn gerochen einst.
Grün sind sie für alle Zeit.

Sie ging vorüber, als sei nichts.
Doch ihre Nasenflügel bebten,
der Glubbibubb in ihr ging auf und ab.
Sie konnt nicht widerstehen.

„Du holde Maid. Geh nicht vorüber.
Gerade riss ich einem stinkenden Getier
den Arsche auf. Es lebt und bebt noch,
tief in meinen Därmen.
Komm, lass dich nieder.
Ich will es wiederkäuen für dich.
Lass uns gemeinsam daran äsen und dann
in unserem Gestanke transpirieren,
dass selbst der Glubbibubb in dir vergeht.“

Ich sitz noch immer hier auf Geniver.
Der Monat Garrgh, er ging,
gefolgt von Brrrg und Zarrg und Forgh.
Du warst es nicht.
Die Liebe ging so schnell wie die Äonen.
Einzigst ein Hauch von deinen Düften blieb,
und der Geschmack von dir auf meinem Zungenbein.
Vor mir, auf dem Teller, tanzt der Glubbibubb,
den allerletzten Tanz.
Er weint und fleht und fleht und fleht.
In mir ist trist und öde.
Nichts was da auf Dauer bliebe.
Selbst der Sterne Licht ist nur ein Augenblick.
Weh mir...weh mir.
 
N

nachtlichter

Gast
Betroffen

ob des jämmerlichen Elends erschauere ich voller Empathie mit dem Verschmähten.
Flatulenzen sind nicht jedermanns Sache, vor allem dann nicht, wenn eine Gallischwuppe furzt, bis das Chaosversum wackelt.

Dein Gedicht verdient 8 von all jenen alienen popelglibbergrünen Glanzodergarnichtpunkten [leider verbieten die hier üblichen strengen Designregeln das volle Ausmaß ihrer optischen Darstellung]: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
- schon allein wegen der unerhört genialen olefaktorischen Inspiration!

Lieben Gruß

nachtlichter
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
ich bin sprachlos, liebes nachtlicht...fast!

erst kürzlich
führte mich mein weg
durchs galaktische gedacht
auf den planeten quark
auf dessen oberfläche
ein seltsam´ wesen
vegetiert
und eben jenes nervöse hin-
und her getieren
„leben“ nennt
es ist dort nicht allein
oh nein
dies lebe-wesen
kann nicht
für sich allein
es ist so klein
es ist sich nicht genug
drum sucht´s
nach andren wesen
verschiedenster natur
die einen festen stoffes
die anderen
von geistes loser
konsistenz
und denen dienen
sie
auf die eine
oder andre art
und weise
sie würmen sich
vor diesen wesen
und schauen auf
zu ihnen
und noch mehr auf
und auf und auf

man stelle sich das vor
sie sind sich nicht genug
und suchen ein wesen
dem sie niemals genügen
oh, seltsame natur

den einen
den sie suchen
fand ich nie
auf meinen reisen
doch immer wieder
solch ekliges gewürm
 



 
Oben Unten