Volk ohne Raum
Der Astronom blickte durchs Fernrohr und glaubte nicht, was er sah: Eine Kette von zehn Objekten, die sich mit annähernder Lichtgeschwindigkeit der Erde nähert! Er kontaktierte einen Kollegen in Übersee, um sich die Beobachtung bestätigen zu lassen. Dann verständigte er den Präsidenten. Die Erde bekommt Besuch!
Die Welt stand kopf. Niemand vermochte dieser umwerfenden Nachricht cool gegenüberzustehen. Die Trekkies und andere Si-Fi-Fans bekamen sich überhaupt nicht ein und feierten, dass die Wände wackelten. Selbst die eingefleischtesten Pessimisten bekamen leichtes Herzklopfen. Alle fragten sich: Wie sehen sie wohl aus? Sind sie uns ähnlich? Was wird sich für uns ändern, nun, da wir wissen, dass wir nicht allein im Universum sind? Werden die Geistlichen behaupten, der Herrgott habe auch die Aliens geschaffen oder wird jede Religion zerstört?
Alle fieberten dem Tag entgegen, wo der Mensch endlich mit einem Außerirdischen reden wird. Schon erhoben sich einige und behaupteten, dass die Fremden mit Sicherheit nichts als Unheil bringen. Es bildeten sich unterschiedliche Lager in der Bevölkerung. Sogar die Trekkies entzweiten sich, denn keiner konnte sicher sein, was die Aliens bringen würden. So, wie es unter uns Menschen so ne und solche gibt, gibt es auch unterschiedliche Zivilisationen, das wird in jeder Star-Trek-Folge deutlich. Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun, Straßenschlachten zu verhindern.
Den sich nähernden Raumschiffen wurden Botschaften gesandt, die der Verständigung dienen sollten, Willkommensgrüße und Nachrichten in Wort und Bild. Endlich antworteten die Fremden. Sie hatten so vieles empfangen, dass sie daraus die Grundbegriffe und etliche Vokabeln der englischen Sprache erlernen konnten. Eine scheppernde Maschinenstimme überraschte die Menschheit mit folgenden Sätzen: „Wir sehen euch. Wir hören euch. Wir reden euch. Wir kommen von sehr weit. Wir sind ähnlich wie eure Insekten. Wir brauchen eure Luft und euer Wasser, sonst kommt Tod. Wir geben euch gestorbenen ehrwürdigen Alten. Es ist sein Wille. Ihr uns kennen lernen durch ihn.“
Tatsächlich schwebte bald ein zigarrenförmiges Paket zur Erde nieder und landete nahe der Teleskopschüssel, von der die Botschaften an die Fremden abgegangen waren. Das Wissenschaftlerteam wurde durch Biologen und Ärzte verstärkt und dann ging man daran, den ersten Außerirdischen, dessen Ankunft nicht vertuscht werden konnte, zu untersuchen. Der Präsident hatte alle Regierungen davon verständigt, dass eine Sendung aus dem Kosmos erwartet wird und darum gebeten, dass alle Observatorien genauestens über die Anflugbahn wachen, damit nicht irgendein General Schießbefehl erteilt.
Zuerst einmal galt es, die Kapsel zu öffnen, in der der ehrwürdige Tote lag. Das war nicht einfach! Alles, was man für Hinweise oder Druckknöpfe hielt, erwies sich nämlich als Einschläge kosmischer Partikelchen. Sonst fand sich nichts, nicht die kleinste Andeutung einer Öffnung. Die Kapsel wurde gemessen, gewogen, gefilmt und gescannt. Es blieb unerfindlich, aus welchem Material sie war und auf welche Weise sie sich öffnen ließ. Nur eines war sicher: Es befand sich im Innern ein Hohlraum mit einer biologischen Masse darin.
Nach vielen Stunden angestrengter Arbeit standen die Wissenschaftler ziemlich entmutigt da. Sie brauchten eine Pause. Die meisten gingen auf den Hof, um frische Luft und Zigaretten zu genießen.
Eine Wissenschaftlerin hatte ihr Sandwich im Hof gegessen und kam nun in die Halle zurück. Da lag sie nun, die übergroße Zigarre, und wie das Baby im Mutterleib lag ein Wesen darin, das kennen zu lernen die Menschheit begierig war. Nachdenklich strich sie mit dem Zeigefinger über die Mitte der Längstseite. Da hörte sie ein sachtes Geräusch, nicht viel mehr als das Atmen eines Kindes. Die Kapsel öffnete sich der Länge nach! Die Frau trat zurück und konnte es kaum fassen. Dann rief sie die Kollegen herbei, alle sollten zusammen den Gast sehen.
Was sie erblickten, war sehr beeindruckend: eine 230cm hohe Gestalt, die in ein türkisfarbenes Seidengewand gehüllt war. Die beiden zierlichen Füße waren mit Schuhen aus weißem Leder bekleidet. Wo man bei einem Menschen die Hüften vermutet hätte, saßen bei diesem Wesen zwei Auswüchse, die sich später als ein verkümmertes zweites Beinpaar erwiesen. Die überaus schlanke Taille konnte der Faltenwurf des Gewandes kaum kaschieren. Zwei dünne Arme lagen ruhig und mit über der Brust gefalteten Händen neben dem Oberkörper. Auf der Brust funkelte ein riesiger Rubin an einer goldenen Kette und einige Finger waren mit goldenen Ringen geschmückt. Auf einem dünnen und kurzen Hals saß ein imposanter Kopf mit weit nach hinten ausladendem Schädel. Der Schädel war schwarz und trug zwei Tentakeln, das Gesicht war in rote und braune Zonen unterteilt. Horrormäßig die riesigen Facettenaugen, die offen bleiben mussten, da sie keine Lider hatten.
Alles in allem waren nur wenige Abweichungen von irdischen Insekten festzustellen. Die Dinge jedoch, in denen der Fremde mit unseren Insekten nicht übereinstimmte, waren völlig unerklärlich. Außer der Tatsache natürlich, dass er ein wesentlich größeres Gehirn hatte. Das stand einem denkenden Wesen ja wohl zu. Wer den Kosmos in Raumschiffen durchqueren kann, musste ein denkendes Wesen sein.
Inzwischen war ein anderes Projekt kurz vor der Verwirklichung. Nichts neues eigentlich, nur ein Flug zum Mond, ein Astronaut sollte einige Messgeräte aufstellen. Aber man wollte die Gäste nicht beunruhigen. So zögerte man mit der Ausführung. Endlich schlug der verantwortliche Professor mit der Faust auf den Tisch und schrie den Präsidenten an: „Wollen Sie sich denn kirre machen lassen von diesen Intelligenzbestien? Man soll Gastfreundschaft auch nicht übertreiben!“ Es wurde beschlossen, die Aliens über Sinn und Zweck der Rakete aufzuklären und dann das Unternehmen zu starten.
Der Start verlief gut und Tom Wilkens landete sanft auf dem Mond. Er verrichtete die vorgegebenen Tätigkeiten und fühlte sich halbwegs wohl. Bei den täglichen Kontakten mit der Erdbasis erfuhr er von den Aktivitäten der fremden Zivilisation. Dass sie forderten, auf der Erde landen zu dürfen. Und zwar möglichst gestern. Sie stellten sich als „Volk ohne Raum“ dar, das dringend Luft und Nahrung braucht, sonst kommt Tod. Niemand kam auf die Idee, dass der Tod die Ankömmlinge erreichen wird, wenn sie nicht bald zu neuer Energie kommen, alle faßten die Botschaft als Drohung gegen die Menschheit auf.
Der Präsident und seine Ratgeber überlegten: Ein Insektenvolk ohne Raum, das fressen will? Die Erde ernährt ja gerade mal uns! Wer lädt sich denn einen Heuschreckenschwarm auf seine Felder ein? Und goldene Ringe trägt der verstorbene Alien, das bedeutet, sie werden auch Gold haben wollen, wenn sie erst mal hier sind! Und wer weiß, was sie sonst noch alles beanspruchen, wenn wir sie willkommen heißen!
Es wurde beschlossen, die Plage vorbeugend zu vernichten. Der Bevölkerung erzählte man etwas von einem tragischen Unfall, zeigte den Außerirdischen auf Konferenzen und im Fernsehen und suggerierte den Leuten, dass es besser sei, dass die Katastrophe geschah, als wenn die Rieseninsekten auf der Erde gelandet wären.
Der Astronaut Tom Wilkens fand in einem tiefen Krater auf dem Mond ein Trümmerstück eines der fremden Raumschiffe. Er brachte es mit auf die Erde. Nach vielen Jahren mühseliger Arbeit gelang es festzustellen, dass es sich um eine Speichereinheit handelte, um Aufzeichnungen eines Rieseninsekts. Er sprach über die Lebensgewohnheiten seiner Rasse und drückte seine Hoffnung aus, recht bald in Frieden auf der Erde leben zu können, denn sie hatten auch die Musik der Irdischen gehört und fanden vieles davon sehr angenehm. So setzten sie voraus, dass die Menschen ebenfalls nach Harmonie streben.
Er schilderte, in welcher Harmonie sie zu leben gewohnt waren, dass sie nur einen einzigen Krieg (genaugenommen war es nur ein Feldzug) geführt hatten in ihrer Geschichte. Einen Krieg gegen die „Trampler“, welche die Sandina – so nannten sich die Außerirdischen – als Delikatesse ansahen. Jener Krieg war nicht zu gewinnen gewesen, und aus Trauer um die vielen Gefallenen wurde beschlossen, sich immer rechtzeitig in Sicherheit zu bringen vor den genäschigen Viechern. In späteren Zeiten waren die Sandina so hoch entwickelt, dass sie die Trampler für sich arbeiten ließen in der Art, wie die Menschen Pferde und Esel für sich arbeiten lassen.
Er erwähnte, dass die Sandina sehr arbeitsam, ordentlich und naturverbunden seien. Eines Tages aber ereignete sich eine weltweite Katastrophe, sie mussten ihren Heimatplaneten verlassen, um nicht unterzugehen. Leider konnten nicht alle mit; ein Zufallsgenerator traf die Auswahl. Der Rest beglückwünschte die Auserwählten, denn von Neid wussten die Sandina nichts, es gab dieses Gefühl nicht und also auch kein Wort dafür.
so also hatten sie sich auf die Suche gemacht. Voller Hoffnung und mit all dem Wissen, das ihr Volk erlangt hatte. Sie hatten ihre Technik noch vervollkommnet und vermochten Stoffe sehr effektiv umzuwandeln. Sie konnten nun buchstäblich von Luft und Abfall leben. Sie würden - so berichtete der Sandino stolz - ihrer neuen Heimat nicht zur Last fallen.
All dies wurde den Erdenmenschen nicht zugänglich gemacht, denn eine demokratische Regierung macht keine Fehler. Sie tut nichts, was sie später bereuen müsste!
Der Astronom blickte durchs Fernrohr und glaubte nicht, was er sah: Eine Kette von zehn Objekten, die sich mit annähernder Lichtgeschwindigkeit der Erde nähert! Er kontaktierte einen Kollegen in Übersee, um sich die Beobachtung bestätigen zu lassen. Dann verständigte er den Präsidenten. Die Erde bekommt Besuch!
Die Welt stand kopf. Niemand vermochte dieser umwerfenden Nachricht cool gegenüberzustehen. Die Trekkies und andere Si-Fi-Fans bekamen sich überhaupt nicht ein und feierten, dass die Wände wackelten. Selbst die eingefleischtesten Pessimisten bekamen leichtes Herzklopfen. Alle fragten sich: Wie sehen sie wohl aus? Sind sie uns ähnlich? Was wird sich für uns ändern, nun, da wir wissen, dass wir nicht allein im Universum sind? Werden die Geistlichen behaupten, der Herrgott habe auch die Aliens geschaffen oder wird jede Religion zerstört?
Alle fieberten dem Tag entgegen, wo der Mensch endlich mit einem Außerirdischen reden wird. Schon erhoben sich einige und behaupteten, dass die Fremden mit Sicherheit nichts als Unheil bringen. Es bildeten sich unterschiedliche Lager in der Bevölkerung. Sogar die Trekkies entzweiten sich, denn keiner konnte sicher sein, was die Aliens bringen würden. So, wie es unter uns Menschen so ne und solche gibt, gibt es auch unterschiedliche Zivilisationen, das wird in jeder Star-Trek-Folge deutlich. Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun, Straßenschlachten zu verhindern.
Den sich nähernden Raumschiffen wurden Botschaften gesandt, die der Verständigung dienen sollten, Willkommensgrüße und Nachrichten in Wort und Bild. Endlich antworteten die Fremden. Sie hatten so vieles empfangen, dass sie daraus die Grundbegriffe und etliche Vokabeln der englischen Sprache erlernen konnten. Eine scheppernde Maschinenstimme überraschte die Menschheit mit folgenden Sätzen: „Wir sehen euch. Wir hören euch. Wir reden euch. Wir kommen von sehr weit. Wir sind ähnlich wie eure Insekten. Wir brauchen eure Luft und euer Wasser, sonst kommt Tod. Wir geben euch gestorbenen ehrwürdigen Alten. Es ist sein Wille. Ihr uns kennen lernen durch ihn.“
Tatsächlich schwebte bald ein zigarrenförmiges Paket zur Erde nieder und landete nahe der Teleskopschüssel, von der die Botschaften an die Fremden abgegangen waren. Das Wissenschaftlerteam wurde durch Biologen und Ärzte verstärkt und dann ging man daran, den ersten Außerirdischen, dessen Ankunft nicht vertuscht werden konnte, zu untersuchen. Der Präsident hatte alle Regierungen davon verständigt, dass eine Sendung aus dem Kosmos erwartet wird und darum gebeten, dass alle Observatorien genauestens über die Anflugbahn wachen, damit nicht irgendein General Schießbefehl erteilt.
Zuerst einmal galt es, die Kapsel zu öffnen, in der der ehrwürdige Tote lag. Das war nicht einfach! Alles, was man für Hinweise oder Druckknöpfe hielt, erwies sich nämlich als Einschläge kosmischer Partikelchen. Sonst fand sich nichts, nicht die kleinste Andeutung einer Öffnung. Die Kapsel wurde gemessen, gewogen, gefilmt und gescannt. Es blieb unerfindlich, aus welchem Material sie war und auf welche Weise sie sich öffnen ließ. Nur eines war sicher: Es befand sich im Innern ein Hohlraum mit einer biologischen Masse darin.
Nach vielen Stunden angestrengter Arbeit standen die Wissenschaftler ziemlich entmutigt da. Sie brauchten eine Pause. Die meisten gingen auf den Hof, um frische Luft und Zigaretten zu genießen.
Eine Wissenschaftlerin hatte ihr Sandwich im Hof gegessen und kam nun in die Halle zurück. Da lag sie nun, die übergroße Zigarre, und wie das Baby im Mutterleib lag ein Wesen darin, das kennen zu lernen die Menschheit begierig war. Nachdenklich strich sie mit dem Zeigefinger über die Mitte der Längstseite. Da hörte sie ein sachtes Geräusch, nicht viel mehr als das Atmen eines Kindes. Die Kapsel öffnete sich der Länge nach! Die Frau trat zurück und konnte es kaum fassen. Dann rief sie die Kollegen herbei, alle sollten zusammen den Gast sehen.
Was sie erblickten, war sehr beeindruckend: eine 230cm hohe Gestalt, die in ein türkisfarbenes Seidengewand gehüllt war. Die beiden zierlichen Füße waren mit Schuhen aus weißem Leder bekleidet. Wo man bei einem Menschen die Hüften vermutet hätte, saßen bei diesem Wesen zwei Auswüchse, die sich später als ein verkümmertes zweites Beinpaar erwiesen. Die überaus schlanke Taille konnte der Faltenwurf des Gewandes kaum kaschieren. Zwei dünne Arme lagen ruhig und mit über der Brust gefalteten Händen neben dem Oberkörper. Auf der Brust funkelte ein riesiger Rubin an einer goldenen Kette und einige Finger waren mit goldenen Ringen geschmückt. Auf einem dünnen und kurzen Hals saß ein imposanter Kopf mit weit nach hinten ausladendem Schädel. Der Schädel war schwarz und trug zwei Tentakeln, das Gesicht war in rote und braune Zonen unterteilt. Horrormäßig die riesigen Facettenaugen, die offen bleiben mussten, da sie keine Lider hatten.
Alles in allem waren nur wenige Abweichungen von irdischen Insekten festzustellen. Die Dinge jedoch, in denen der Fremde mit unseren Insekten nicht übereinstimmte, waren völlig unerklärlich. Außer der Tatsache natürlich, dass er ein wesentlich größeres Gehirn hatte. Das stand einem denkenden Wesen ja wohl zu. Wer den Kosmos in Raumschiffen durchqueren kann, musste ein denkendes Wesen sein.
Inzwischen war ein anderes Projekt kurz vor der Verwirklichung. Nichts neues eigentlich, nur ein Flug zum Mond, ein Astronaut sollte einige Messgeräte aufstellen. Aber man wollte die Gäste nicht beunruhigen. So zögerte man mit der Ausführung. Endlich schlug der verantwortliche Professor mit der Faust auf den Tisch und schrie den Präsidenten an: „Wollen Sie sich denn kirre machen lassen von diesen Intelligenzbestien? Man soll Gastfreundschaft auch nicht übertreiben!“ Es wurde beschlossen, die Aliens über Sinn und Zweck der Rakete aufzuklären und dann das Unternehmen zu starten.
Der Start verlief gut und Tom Wilkens landete sanft auf dem Mond. Er verrichtete die vorgegebenen Tätigkeiten und fühlte sich halbwegs wohl. Bei den täglichen Kontakten mit der Erdbasis erfuhr er von den Aktivitäten der fremden Zivilisation. Dass sie forderten, auf der Erde landen zu dürfen. Und zwar möglichst gestern. Sie stellten sich als „Volk ohne Raum“ dar, das dringend Luft und Nahrung braucht, sonst kommt Tod. Niemand kam auf die Idee, dass der Tod die Ankömmlinge erreichen wird, wenn sie nicht bald zu neuer Energie kommen, alle faßten die Botschaft als Drohung gegen die Menschheit auf.
Der Präsident und seine Ratgeber überlegten: Ein Insektenvolk ohne Raum, das fressen will? Die Erde ernährt ja gerade mal uns! Wer lädt sich denn einen Heuschreckenschwarm auf seine Felder ein? Und goldene Ringe trägt der verstorbene Alien, das bedeutet, sie werden auch Gold haben wollen, wenn sie erst mal hier sind! Und wer weiß, was sie sonst noch alles beanspruchen, wenn wir sie willkommen heißen!
Es wurde beschlossen, die Plage vorbeugend zu vernichten. Der Bevölkerung erzählte man etwas von einem tragischen Unfall, zeigte den Außerirdischen auf Konferenzen und im Fernsehen und suggerierte den Leuten, dass es besser sei, dass die Katastrophe geschah, als wenn die Rieseninsekten auf der Erde gelandet wären.
Der Astronaut Tom Wilkens fand in einem tiefen Krater auf dem Mond ein Trümmerstück eines der fremden Raumschiffe. Er brachte es mit auf die Erde. Nach vielen Jahren mühseliger Arbeit gelang es festzustellen, dass es sich um eine Speichereinheit handelte, um Aufzeichnungen eines Rieseninsekts. Er sprach über die Lebensgewohnheiten seiner Rasse und drückte seine Hoffnung aus, recht bald in Frieden auf der Erde leben zu können, denn sie hatten auch die Musik der Irdischen gehört und fanden vieles davon sehr angenehm. So setzten sie voraus, dass die Menschen ebenfalls nach Harmonie streben.
Er schilderte, in welcher Harmonie sie zu leben gewohnt waren, dass sie nur einen einzigen Krieg (genaugenommen war es nur ein Feldzug) geführt hatten in ihrer Geschichte. Einen Krieg gegen die „Trampler“, welche die Sandina – so nannten sich die Außerirdischen – als Delikatesse ansahen. Jener Krieg war nicht zu gewinnen gewesen, und aus Trauer um die vielen Gefallenen wurde beschlossen, sich immer rechtzeitig in Sicherheit zu bringen vor den genäschigen Viechern. In späteren Zeiten waren die Sandina so hoch entwickelt, dass sie die Trampler für sich arbeiten ließen in der Art, wie die Menschen Pferde und Esel für sich arbeiten lassen.
Er erwähnte, dass die Sandina sehr arbeitsam, ordentlich und naturverbunden seien. Eines Tages aber ereignete sich eine weltweite Katastrophe, sie mussten ihren Heimatplaneten verlassen, um nicht unterzugehen. Leider konnten nicht alle mit; ein Zufallsgenerator traf die Auswahl. Der Rest beglückwünschte die Auserwählten, denn von Neid wussten die Sandina nichts, es gab dieses Gefühl nicht und also auch kein Wort dafür.
so also hatten sie sich auf die Suche gemacht. Voller Hoffnung und mit all dem Wissen, das ihr Volk erlangt hatte. Sie hatten ihre Technik noch vervollkommnet und vermochten Stoffe sehr effektiv umzuwandeln. Sie konnten nun buchstäblich von Luft und Abfall leben. Sie würden - so berichtete der Sandino stolz - ihrer neuen Heimat nicht zur Last fallen.
All dies wurde den Erdenmenschen nicht zugänglich gemacht, denn eine demokratische Regierung macht keine Fehler. Sie tut nichts, was sie später bereuen müsste!